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viking.meeroka.de Eriks Reiseaufzeichnungen
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Aufzeichnungen des Erik Ragnason

Kapitel 1: Erste Abenteuer zu Hause

2000-11-13

Der erste Auftrag (X, 1)

Der Tag, an dem Alles Begann und jenes schicksalsträchtige Treffen bei Stürmir Bärentöter, dem Vater unseres Häuptlings stattfand. Es ging um eine Handelsexpedition zu einen Treffpunkt mit den Zwergen im Norden. Anwesend und beteiligt waren neben Stürmir:

  • Naki Eisschwimmer als Expeditionsleiter mit zwei erfahrenen Kämpfern älteren Datums.

  • Erik Ragnason, geschickt von Karjan dem Gerechten.

  • Malb Oronson, dem Halb-Ork Barbaren, welcher in unserem Dorf aufgewachsen war.

  • Tron Helgerson, einem Kämpfer.

  • Egil, dem Barden und Kleriker von Bragi.

  • Roderik dem Kleinen, der sich immer die Größe und Kampfkunst seiner Brüder von seinen Eltern vorhalten lassen musste.

Der Beschluss des Tages lautete, dass alle Freiwilligen am nächsten Morgen aufbrechen wollten.

Der Handel (X+1, 2)

Nach kurzen Reise durch die Berge bei erstem Schnee, Treffen mit Zwergen, Austausch der Handelswaren.

Raub des Speers (X+3, 0)

In der Nacht wurde noch am Handelsplatz der Speer, der für den Häuptling bestellt und beim Handel eingetauscht wurde, geraubt. Von Kobolden und Zombies! Welch Scham!
Nach Verfolgung durch den Wald half ein freundlicher Elf, der sich als Sargen vorstellte, weiter: die Räuber hatten sich in eine Turm zurückgezogen.

2000-11-20

Der Turm von Kulu (X+3, 1)

Der Turm wurde behaust (und gesäubert von) Kobolden, Koboldzombies, einem Kobold-Adepten und einem fast verhungerten Wolf am Eingang.

NACH der Aktion, erschienen die Elfen Denier und Lelinn sowie der Schneewolf Garu, und erklärten uns, dass der Adept Anhänger von Thrym war, dem Gott der Eisriesen. Ach ja: Und der Turm war natürlich verflucht; wir hatten noch Glück gehabt aber der Speer war verflucht. Dumm gelaufen.

Bei den Elfen (X+4, 1)

Sie nahmen uns dann mit zum geheimen Versteck der Elfen des Bundes der Eisbären. Nach einem kurzen Interview bei der anonymen Anführerin der Elfen ergab es sich, dass die Elfen sich ganz dringen um eine Rieseninvasion kümmern mussten. Wir sollten zusammen mit Garu eine kleine Orkbande verfolgen und erhielten als Belohnung in Aussicht gestellt, dass als Belohnung der Fluch vom Speer unseres Häuptlings entfernt werden könnte.
Nachtrag: Die Elfen haben zwar das richtige Pantheon erkannt, sind aber irrigerweise noch stark in ihrem geradezu primitiven Naturglauben verhaftet. Aber leider war nicht mehr Zeit für dieses Thema...

Verfolgung der Orks (X+5, 4)

Dank Garus Hilfe konnten wir die Spur der Orks aufnehmen. Nach fast vier Tagen Verfolgung mussten wir bei der Verteidigung eines Elfendorfes helfen und konnten anschließend die Siegestrunken Orks nahe dieser Stelle stellen und aufreiben. Leider fing der Ärger erst richtig an. Denn leider hatten sich die Orks von Stamm der "Burning Skulls" an der "Flaming Needle" verabredet, um von dort aus uns Wikinger zu überfallen und um den gerechten Lohn eines harten Sommers Arbeit zu bringen. Organisiert wurde das Ganze von ihrem Häuptling Konga und der Zeitpunkt des Treffens war der nächste Vollmond. Dies ließ uns leider keine Zeit, einen Umweg zu machen um irgendwen zu warnen oder Unterstützung zu organisieren. Ferner sollte es einen Informanten für die Orks aus unseren Reihen geben. Ein Frevel, der allein schon gesühnt werden musste.
Nachdem wir noch zwei Elfenfrauen gerettet und gerastet hatten, machten wir uns natürlich auf den...

2000-11-28

Weg zur "Flaming Needle" (X+9, 1)

Da Sargen zum Glück eine Karte hatte, konnten wir im Wesentlich "querfeldein" auf direkter Vogelfluglinie marschieren. Leider führte der Weg durch unwegsames gebirgiges Gebiet, so dass unser Fortkommen gehemmt war. Am zweiten Tag wurden wir auch noch von den Göttern (immer dieser launische Thor) gezwungen, in einer Höhle Zuflucht zu suchen, da eine enormer Schneesturm aufgekommen war. Dass Thor sich auch noch erlaubte, uns diese Höhle über den ungläubigen Sargen finden zu lassen, sagt wohl alles...

Die Höhle und der Tempel (X+10, 2)

Wie eine kurze Untersuchung der Höhle ergab, war diese in letzter Zeit von mindestens einem Menschen aufgesucht worden. Eine genauere Untersuchung fand dann auch eine Spur tief ins Innere des Berges, der Garu problemlos folgen konnte.

So stießen wir auf einen sehr zurückgezogenen Tempel, oder zumindest erst einmal auf seinen Eingang. Als wir diesen öffnen wollten, um der noch unbekannten Gottheit Respekt zu zollen und die Kleriker um Gastfreundschaft zu bitten, wurden wir ohne Vorwarnung von zwei steinernen Wächtern angegriffen. Kein feiner Zug, aber vielleicht in Anbetracht der Unwahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses verzeihbar.
Als wir schließlich die Türe geöffnet hatten, stellte sich heraus, dass es wohl ein Tempel von Hel war. Da niemand anwesend zu sein schien, wollte ich es dabei belassen; aber meine ganzen wohltätigen Freunde befanden, die Göttin von Tod und Krankheit hätte wohl kein recht auf einen ordentlichen Tempel, und beschlossen, ihn zu plündern. Auch wenn ich diese Handlungsweise stark missbilligte, so konnte ich mich doch schlecht für eine andere Gottheit gegen meine Gefährten stellen. Sie nahmen also die meisten Dinge mit und verschandelten auch noch das Aussehen der Statue von Hel. (*seufz*)
Da durch gewagte Sprungakrobatiken die Kameraden (und ich) angeschlagen waren und wir die Hoffnung hegten, am nächsten Morgen bereits weiter zu ziehen, kehrten wir zum Eingangsbereich der Höhle zurück und rasteten.

2000-12-04

Leider war auch am nächsten Tag noch keine Weiterreise möglich, so dass wir noch einmal zum Tempel zurückkehrten. Als meine Gefährten auch noch die Krypta durchsuchen und die Ruhe der Toten stören wollten, bekam ich fast zuviel. Nachdem sich aber herausstellte, dass in jener Untote hausten, musste ich ihnen innerlich Abbitte tun. Nicht gegen die natürlichen Notwendigkeiten von Tod und Krankheit als Mittel der Erneuerung und Selektion, aber Untote sind nun einmal ein eklatanter Verstoß gegen die natürliche Ordnung der Welt und ein Affront gegen die reinigende Macht der Sonne!
Anschließend war dann wieder rasten und erholen angesagt.

Ankunft an der Nadel (X+12, 4)

Bei unserer Weiterreise wurde wir durch hohen Schnee behindert, der unsere Reise ganz erheblich verzögerte und drohte, auch unsere letzte Frist bis Vollmond aufzuzehren. Als wir in die Nähe der Felsnadel kamen, zogen auch noch zunehmend Nebelschwaden auf, die das Antlitz der Sonne verdeckten. Immerhin ermöglichte dies unseren Scouts (Sargen und Roderik) die Gegend um die "Flaming Needle" (eine sehr steile, schlanke Felsnadel, welche fast permanent raucht und durch die abgestrahlte Wärme den Nebel begünstigte) zu erforschen. Sie konnten auch bereits erste Vorhuten der Orks dabei beobachten, wie sie westlich der Nadel Lager bezogen.

Vollmond (X+16, 1)

Am folgenden Tag, dem Tag vor Vollmond, gingen unsere Scouts wieder auf Spurensuche, während sich der Rest der Gruppe östlich der Nadel versteckte. Gegen Abend gelang es unserer Vorhut, eine Nachricht an die Orks abzufangen. Diese war von einem unerkannt gebliebenen Bogenschützen zu einem Orkaußenposten geschossen worden. Die Nachricht besagte, dass sich der erwähnte Verräter (von dem die Nachricht zu stammen schien) mit Konga, dem Anführer der Orks, um Mitternacht an der Nadel allein treffen wollte. Wir leiteten die Nachricht weiter (per Bogen...) und machten uns bereit.

Um Mitternacht lagen wir alle, im Schutz der Dunkelheit angerückt, im Schnee an der "Burning Needle" versteckt. Der Orkhäuptling erschien als erster, und roch leider den Braten. Durch den entstehenden Kampf, in dem Malb Konga im Wesentlichen mit einem Hieb zerfetzte, wurde der Verräter gewarnt und konnte (leider, Schande über uns) unerkannt und unbemerkt entkommen. Noch nicht einmal Spuren hatte er hinterlassen. Dank der Verwirrung der Orks und der Panik durch den Tod des Anführers gelang es uns, uns vom Ort des Geschehens abzusetzen. Ein Kampf wäre zwar ein heroischer Abgang nach Walhalla gewesen, aber echt sinnlos und hätte den Wikingern in der Gegend auch nicht geholfen. Immerhin nahm ich aus diesem Gefecht die wunderschön gearbeitete Zwergenkampfaxt von Konga mit, die aus einem überaus festen Material gearbeitet zu sein schien.

2000-12-12

Bei der Suche nach Spuren des Kontaktmanns der Orks und nach diesen selbst, fand Sargen heraus, dass die Orks fluchs einen neuen Häuptling bestimmt hatten. Genau genommen, kam es zu einer Machprobe zwischen einem alten Veteranen und dem Schamanen der Orks; wobei der Veteran das kurze Duell gegen Häuptlingssohn problemlos gewann und neuer Häuptling wurde. Weiterhin wollten die Orks gleich bei ihrem Beutezug weitermachen, und das nächstgelegene Dorf im Süden überfallen.

Rettet das Dorf! (X+17, 4)

Nach einem Gewaltmarsch hatten wir es geschafft den Orks zuvor zu kommen und gelangten als erste an jenem Dorf an. Dort erwartete uns erst einmal ein Schock: Olaf Gunnarson, der alte Jarl, war nicht lebend vom letzten Sommerzug zurückgekehrt. Und logischerweise hielten sich alle aktiven Krieger der Region in Haitabu auf, um den Trauerfeierlichkeiten beizuwohnen. Unser Ansprechpartner im Dorf namens Hall versprach aber, sofort alle verfügbaren Kräfte zu organisieren. Wir boten natürlich sofort an, das Dorf mit zu verteidigen. Zuerst aber hatten wir uns eine erholsame Nacht und ordentliches, warmes Essen verdient.

Als wir am nächsten Tag über mögliche Verteidigungsstrategien diskutierten, gesellte sich noch Oddbjörn zu uns, ein angesehener Priester von Forseti. Im Laufe des Tages wurde durch einen Orkboten, welchen unsere Wachen vor dem Dorf abgefangen hatten, ein Duell für den nächsten Tag verabredet: Der neue Häuptling musste sich vor den anderen Orks dadurch beweisen, dass er den siegreichen Gegner Kongas (=Malb) herausforderte.

So kam es am nächsten Tag zu dem Duell vor dem Dorf, bei dem sich die Orks auf der einen Seite und die Dorfbewohner sowie wir auf der anderen Seite gegenüber standen. Das Duell selbst war sehr schnell vorbei: Der unwiderstehlichen Kraft Malbs hatte der (etwas geschwächt wirkende) Ork nichts entgegenzusetzen. Es gab sogar Mutmaßungen, er könne vom Schamanen zum Duell gezwungen und dann vergiftet worden sein. Unglaublich, aber einige Hinweise deuteten in diese Richtung.
Die Orks zogen nach dem verlorenen Duell nach Norden ab.

Als wir abends beisammen saßen, um die Konsequenzen zu diskutieren, hatte Roderik das Gefühl wir würden beobachtet. Wie er glaubhaft versicherte, müssen wir von Oddbjörn belauscht worden sein. Seine Überzeugung war, dass Oddbjörn der Verräter sein müsse. So unglaublich dieser Verdacht war, so konnten wir es uns nicht leisten, diesen Hinweis zu ignorieren.

Die Sache mit Oddbjörn (X+21, 2)

Am nächsten Morgen brachen wir also zu Farm von Oddbjörn auf. Dort angekommen, versicherte er uns, unterstützt durch die Segnung der Götter, mit Sicherheit nicht die gesuchte Person zu sein. Wir machten uns sofort auf, den Abzug der Orks zu verfolgen.

Wir erreichten den Weg, über den die Orks abgezogen waren, und errichteten an seinem Rand unser Nachtlager. Am nächsten Morgen mussten wir betroffen feststellen, dass jemand in der Nacht an uns vorbei geschlichen war, um Kontakt mit den Orks aufzunehmen. Bei einem Pfeil fanden wir den Hinweis, es sei ein Angriff auf Oddbjörns Farm geplant. Obwohl die Sache sehr suspekt aussah, blieb uns nichts anderes übrig, als Oddbjörn unverzüglich zu warnen.

Dort angekommen, schilderten wir die Lage und Oddbjörn zog sofort seine Getreuen der umliegenden Gehöfte zusammen und bereitete sich mit uns auf einen nächtlichen Orküberfall vor. Dieser Überfall wurde dann auch mit geschickten Vorbereitungen (Eisfelder, Plazierung vor und um das Haupthaus, ...) abgeschlagen.
Leider gelang im Getümmel einem gemeinen Dieb die Flucht. Er hatte sich in der Maske eines jahrelangen Gefolgsmannes Oddbjörns eingeschlichen und die Bewachung der Frauen und Kinder im Haus übernommen. Dabei hatte er eine sehr wichtige und mächtige heilige Kugel Oddbjörns entwendet. Zum Glück hatte er seinen "Schutzbefohlenen" kein ernsthaftes Haar gekrümmt.

2001-01-09

Der Beginn der Verfolgung (X+23, 2)

Nach der nötigen Rast erklärte uns Oddbjörn am nächsten Morgen, dass er Zwiesprache mit Forseti gehalten hatte und in Erfahrung bringen konnte, dass der Dieb auf dem Weg nach Haitabu war, wo er eine Person namens Jörund treffen wollte. Wir erklärten sofort unsere Bereitschaft, die Verfolgung aufzunehmen. An dieser Stelle verließen uns die Begleiter Sargen und Garu, welche (zurecht) erklärten, die Sache ginge sie nun nichts mehr an, die Orkbedrohung sei abgewendet. Sie wollten die Kunde darum zu den anderen Elfen bringen, und veranlassen, dass der entfluchte Speer für unseren Häuptling an unser Dorf überbracht werden sollte. Ebenso sollte Nachricht über unsere lange Abwesenheit gegeben werden.

Neu zu uns gesellte sich die Priesterin der Idun Renee, welche mit ihrer Lehrerin Anora gerade an diesem Morgen zu Besuch bei Oddbjörn eingetroffen war. Da Renee ihre Lehrzeit beendet hatte und aus Haitabu stammte, entschloss sie sich, uns auf diesem Weg zu begleiten.

Oddbjörn hatte sich in jener Nacht nicht geschont, und bereits unsere Verfolgung vorbereitet, indem er uns Proviant, Schneeausrüstung und einen Schlitten organisiert hatte. Denn nach Haitabu führte (außer dem Seeweg) nur ein einzelner Pass, der um diese Jahreszeit nur schwer, wenn überhaupt noch passierbar sein dürfte. Wir brachen umgehen auf, und reisten durch tiefen Schnee gen Süden.

Nach einer Nacht im Freien waren wir froh, die kommende Nacht im Schutz einer Scheune verbringen zu können. Die freundliche Familie, bei der wir untergekommen waren, glaubte nicht, dass der Pass noch passierbar sein. Auch hatten sie niemanden in den letzten Tagen vorbeikommen sehen. Der älteste Sohn erklärte sich aber bereit, uns am nächsten Morgen den Weg zum Pass zu zeigen.

Der Pass (X+25, 4)

Den Pass erreichten wir auch am folgenden Tag. Bereits zu Beginn des Anstiegs setzte ein leichtes Schneegestöber ein, was alle Hoffnungen zunichte machte, eventuell auf Spuren zu stoßen. Die erste Nacht auf dem Pass wurde unangenehm kühl, bis uns Klerikern am nächsten Tag einfiel, wir könnten doch den Schutz der Götter gegen das Wetter einsetzen. Leider waren unsere Kräfte seinerzeit noch recht beschränkt.

Am nächsten Tag kämpften wir uns mehr oder weniger erfolgreich durch einen saftigen Schneesturm und wurden zu allen Überfluss auch noch von einem Yeti (Ja, die Dinger gibt es WIRKLICH!) überfallen; auch wenn ich nicht besonders viel davon mitbekam. Die nächste Nacht verbrachten wir in einem notdürftigen Schneehaus, verfeuerten unseren Schlitten und sahen ein, dass es so nicht ging. Uns blieb nichts andere übrig, als umzukehren. Nach zwei kalten Tages des Rückweges erreichten wir wieder den Hof, wo wir erst einmal auftauen mussten.

Das Nebeltal (X+29, 5)

Der Besitzer des Hofes erzählte uns an jenem Abend, dass es geheimnisvolles Nebeltal in der Nähe gäbe, in dem sich ein Zugang zu dem alten Zwergenkönigreich Khundrukar befinden sollte. Allerdings seien die letzten neugierigen Bauern der Gegend entweder unverrichteter Dinge oder gar nicht von Expeditionen aus diesem Tal zurück gekehrt. Allerdings sollte dieses unterirdische Reich das ganze Gebirge unterhöhlen und eine direkte Verbindung mit der anderen Seite (und damit mit unserem Ziel Haitabu) darstellen.

Diese Gelegenheit beim Schopfe ergreifend brachen wir auf und kamen auch schnell zu diesem Tal, das auch tatsächlich unter einem permanenten Nebel zu liegen schien und in dem eine für die Jahreszeit unnatürlich Wärme herrschte. Da wir keinen Plan des Tales hatten, versuchten wir am Rande des Tales uns entlang zu tasten. Am ersten Tag war uns kein Erfolg mehr beschieden, weshalb wir uns zu einer (feuchten, aber warmen) Rast im Tal gezwungen sahen. Von den angeblichen Gefahren hatten wir noch nichts gesehen.

In der Nacht besuchte uns Ildariel, selbsternannte "Hüterin des Tals", und erklärte uns, der Versuch auf dem Pass sei ja mutig aber auch irgendwie belustigend gewesen. Naja, sie kenne natürlich den Weg nach Khundrukar, aber wenn sie gewillt sei, ihn uns zu zeigen, sollen wir uns doch für sie um die kleine Orkplage kümmern, die sich dort tummelte. Nun ja, wenn dem so war, so standen sie uns eh' im Weg, weshalb wir uns mit dem Handel nichts vergaben. Nur dass Ildariel derart selbstgefällig und selbstgerecht war, muss mit ihrem offensichtlichen Naturglauben zusammen hängen. Vermutlich hätte sie sich mit den Elfen bestens verstanden. Ein weiterer Punkt, so Aufklärung not tut. Aber das war zu diesem Zeitpunkt nicht das drängendste.

Am nächsten Morgen setzte sie uns auf den richtigen Weg, und wir kamen einige Zeit später zum Eingang zu Khundrukar. Die paar Orks, die nichtsahnend vor dem Eingang Wache hielten konnten wir durch kombinierten Einsatz aller Kräfte relativ leicht besiegen. Kaum waren wir in das Höhlensystem eingedrungen, als wir auch schon ein paar der vermissten Bauern hinter einen Gatter eingesperrt fanden. Da wohl eine orkische Jagdgruppe unterwegs war, blieb uns nichts anderes übrig, als die geschwächten Bauern nach Hause zu bringen. Dies dauerte vier zusätzliche Tage, die uns schmerzlich bei der Verfolgung fehlen sollten.

2001-01-15

Die Orks on Khundrukar (X+33, 1)

Bei unserer Rückkehr zum Eingangsbereich der Zwergenfestung, stellten wir fest, dass die alarmierten Orks die hervorragende Planung der Zwerge zumindest teilweise zu nutzen in der Lage waren. Sie hatten vorgeschobene Posten, Armbrustschützen hinter Schießscharten, Alarmposten an einer Seilbrücke, Schamanen mit Magie und Brandsätzen ebenfalls hinter Schießscharten, Reserven und einen Ork als Anführer aufgeboten, um uns an unserer Aufgabe zu hindern. Der Kampf war sehr hart, und wäre ohne die Belohnung der Bauern für ihre Befreiung (einige heilende Tränke), wohl zu einer für uns zumindest teilweise endgültigen Sache geworden. So aber hatten wir den Bereich der Orks mit einer konzentrierten Anstrengung fast im Sturm erobert.

2001-02-05

Bei der Suche nach dem Durchgang tiefer ins Gebirge trafen wir auf dieser Ebene nicht mehr viele kampfbereite Orks. Statt dessen stellten wir fest, dass weder Oger noch Orkschamanen besonders arme Leute sein können; und Roderik nahm noch ein besonders gut gearbeitetes Kurzschwert mit. Im Durchgangsbereich zu den tieferen Ebenen (hinter den Geheimräumen des Schamanen) griffen uns eklige Flatterviecher an (angebliche "Stirges"), die einen unheiligen Durst nach Blut hatten. Daraufhin war es an der Zeit, eine Rast einzulegen.

Die untere Ebene (X+35, 3)

Direkt nach dem Aufstehen gab es am Durchgang nach unten noch eine wunderbare Feuerdusche, die Roderik und ich ausgiebig genossen. Er scheint häufiger Glück mit solchen Sachen zu haben. Es führte dann eine Treppe in die Tiefe, die stellenweise von einem Schacht begleitet wurde. An, in und um diesen Schachte, sowie der Höhle in der Treppe und Schacht endeten lebten weitere "Stirges", die ebenfalls alle ihren Blutdurst zu stillen versuchten. Wir waren gerade noch dabei, uns darüber zu wundern, wovon sie sich denn normalerweise wohl ernährten, als wir bei einem feuchten Übergang in eine benachbarte Höhle (da floss ein Fluss durch) von zwei übelerregend stinkenden Echsenwesen angegriffen wurden.

2001-02-12

Deren nahegelegene Wohnhöhle stürmten wir im Anschluss, damit uns die aggressiven Wesen nicht in die Flanke oder den Rücken fallen konnten. Bei dem Kampf, der unsere Köpfe in permanente Gefahr brachte, sich an der Decke zu stoßen, kämpften wir wieder bis zum sprichwörtlichen Umfallen. Auch die Echsen hatten wie die Orks einen Zauberkundigen aufzuweisen, der zudem auch noch eine dressierte Kampfechse mit magischem Schutz auf uns hetzte. Da uns die Götter gnädig waren, überstanden wir auch diese Prüfung. Anschliessen mussten wir uns aber wieder zurück in die Räumlichkeiten des Orkschamanen zurückziehen, um dort Blutverlust, Brandwunden und Echsenbisse zwei Nächte in Folge auszukurieren,

Unser Vorstoß hatte sich aber gelohnt, da wir beim erneuten Vordringen weder von Stirges noch von den Echsen belästigt wurden. Dafür fanden wir einen eingesperrten Bären (?); einen Seitenausgang, den wir nicht weiter verfolgten; eine Pilzsporenhöhle, aus der Tron ein magisches Bastardschwert barg; und schließlich eine riesige Höhle mit Stalagtiten und -miten, vereinzelten, harmlosen Pilzen, einem Bereich mit vielen Zwergensarkophagen. Diese Höhle hatte mehrere Ausgänge, und während wir noch über den weiteren Weg diskutierten, hatte Roderik zumindest einen falschen Ausgang gefunden: Aus seiner Kundschafterei, wohin der Fluss wohl flösse wurde eine Hals-über-Kopf Rettungsaktion, als er von einer angeketteten weißhäutigen Echse angegriffen wurde. Vermutlich ein Opfer der Echsenwesen, die weiter flussaufwärts ihr Lager (gehabt) hatten.

2001-02-19

Bei der folgenden (erneuten) Diskussion, wohin wir uns zu wenden hätten, stellten wir fest, dass der Fluss bald im Boden verschwand, aber eine grob angelegte Treppe an dieser Stelle ebenfalls in die Tiefe führte. Von kurz davor führte auch ein Abzweig zurück in die Haupthöhle. In dieser versperrte eine Türe bester Zwergenbaukunst den weiteren Weg. Statt dessen fanden wir in einer Ecke der Höhle auf einem Vorsprung furchterregende Kreaturen, die eine gewisse Resistenz gegen Waffen aufwiesen. Dank unseres (neuerdings) gut ausgerüsteten Tron und der (wieder einmal) bestaunenswerten gewaltigen Kräfte Malbs waren sie aber bald Geschichte. An dieser Stelle nutzen wir ihr zurückgezogenes Versteck um selbst zu rasten.

Der innere Zwergenbereich und die Unbekannten (X+38, 1)

Am nächsten Morgen stellen wir dann umständlich fest, dass der Weg am Fluss entlang zu einer noch tiefer gelegenen Ebene führte, wo auch der Fluss als Wasserfall wieder zum Vorschein trat. Umständlich deshalb, weil wir doch durch die Türe in der großen Höhle weiterzogen, die Roderik für uns geöffnet hatte (was allerdings auch geraume Zeit dauerte).

Hier schienen wir in den eigentlichen alten Bereich der Zwerge zu kommen, da wir auf eine reich verzierte Kammer stießen, die allerdings (ausser einer Falle) Endstation zu sein schien, bis Egil eine Geheimtüre ausfindig machte. Hinter dieser ging es eine weitere Treppe hinauf, die kurz bevor wir ihr Ende erreichten auch noch ein Geplärre von sich gab, was wohl eine alte Zwergenalarmierung zu sein schien.

Hinter der nächsten Tür verhandelten wir mit unsichtbaren Zwergen, die erklärten, sie hätten diese Hallen wieder in Besitz genommen. Bei dem Versuch, etwas der verlorenen Zeit wieder gut zu machen, hinterließen wir einen beträchtlichen Haufen Silber als Weggebühr, und wurden durch mehrere prächtige Hallen und Schmieden zu einem Gang geführt, der in einer Schlucht endete. An ihrem oberen Ende sei der südliche Ausgang aus dem gebirge zu finden, hieß es. Unten wohne ein Drache. Eine Aussicht, die die Schritte meiner Gefährten eher noch beschleunigt...

Wir erreichten aber problemlos das obere Ende der Schlucht und rasteten dort, bevor wir am nächsten Tag die Verfolgung wieder aufnahmen. Interessanterweise hatten die Zwerge von Khundrukar diese Seite ihres Reiches gänzlich anders gestaltet, als den Eingang auf der nördlichen Seite: Während dort eine nüchterne Festungsanlage auf uns gewartet hatte, so verließen wir diesmal auch wieder eine Festung, diese aber durch den riesigen Mund einer Steinfigur, die hier das Tor dar stellte. Seltsame Leute, diese Zwerge...

Schändliche Verbrechen und die Ankunft in Haitabu (X+39, 2(?))

Auf dem Weg aus dem Gebirge heraus nach Haitabu fiel uns eine Rauchsäule östlich des Weges auf. Als wir die Quelle der Säule erkundeten, handelte es sich um die Feuerbestattung einer ganzen Farmerfamilie, deren Totenmesse gerade gehalten wurde. Wir erfuhren, dass Hermond und seine Familie wohl einen Fremden unter ihre Fittiche genommen hatten, der halbtot vor einigen Tagen aus einem fürchterlichen Schneesturm aus Richtung des Passes gekommen war. Sie hätten sich des armen angenommen und ihn gesund gepflegt. Auch wenn es keinen direkten Beweis dafür gab, so schien es so, dass dieser Fremde nach seiner Genesung die komplette Familie inklusive der fünf Kinder heimtückisch ermordet hatte. Also hatte unser Dieb wohl, um seine Identität zu decken, sieben unschuldige Menschen, die ihm das Leben gerettet hatten, gemeuchelt. Während bei uns das schlechte Gewissen anschlug, dass wir wohl nicht schnell genug gewesen waren, um dies zu verhindern, schwor ich bei den Seelen der verstorbenen den Schuldigen zu stellen und seiner Gerechten Strafe, dem Tod, zu überantworten. Im Nachhinein konnten wir nur dankbar sein, dass der Familie von Oddbjörn noch lebte.

Wir setzten nach der Bestattung unseren Weg fort, und gelangten endlich nach Haitabu. Dabei handelte es sich um die größte Ansiedlung, die wir jemals zu Gesicht bekommen hatten: Eine befestigte Anlage von der größe mehrerer Dörfer und ein großer und ausgebauter Hafen fielen uns als erstes ins Auge. Zudem quoll Haitabu momentan noch aus allen Nähten: Im Hafen lagen um die 20 Drachenschiffe und an der Stadtgrenze waren mehrere Zeltlager aufgestellt: Die Gäste zu Ehren von Olaf Gunnarson waren noch anwesend. Vermutlich bedeutete dies auch, dass noch kein neuer Jarl bestimmt worden war.

Da außer Renee noch niemand von uns in Haitabu gewesen war, und auch sie längere Zeit abwesend gewesen war, entschlossen wir uns, zuerst einmal Kontakte herzustellen und für uns eine Unterkunft zu suchen. Wie findet man auch einen Unbekannten inmitten solcher Menschenmassen?

Wir konnten uns zum Glück recht schnell durchfragen, und gelangten zu dem Haus, in dem die wichtigsten Leute unseres Dorfes untergebracht waren. Dort wurden wir mit viel Unglauben empfangen, und nachdem ich von dem bisher geschehenen berichtete hatte, brauchte ich all meine Glaubwürdigkeit als Kleriker von Heimdall, damit wir nicht als durchgeknallte und wichtigtuerische Kinder abgetan wurden. Ich hoffe, dies war einigen meiner Gefährten ein gutes Lehrstück, welche Vorteile ein konstant glaubwürdiges und geordnetes Auftreten (unter anderem) hat. Uns wurde dann auch eine erholsame Unterbringung und Verpflegung für die Nacht zuteil.

2001-02-27

Wir stümpern in der Stadt herum (X+41, 3)

Als wir am nächsten Tag anfingen, Erkundigungen einzuholen, erfuhren wir, dass die Beisetzung des alten Jarls bereits vollzogen sei. In der aktuellen Spitzenposition für seine Nachfolge lagen der Häuptling des Dorfes Hullgate und der Häuptling unseres Nachbardorfes Golgard als Kandidaten vorne. Unsere Präferenz und die Unterstützung unseres Dorfes ging natürlich an den Mann aus Golgard, mit welchen wir ja über ausgezeichnete Beziehungen verfügten.

Auch die Identität der Kontaktperson des Diebes, nach der wir Ausschau halten sollten, war schnell geklärt: Bei Jörund handelte sich sich just um den Sohn des Häuptlings von Hullgate. Das machte unsere Aufgabe nicht unbedingt einfacher. Im Laufe dieses ersten Tages in Haitabu besuchten einige von uns verschiedene Händler, um Plunder los zu werden oder die persönliche Ausrüstung mit Hilfe unserer aufgestockten Finanzmittel zu ergänzen.

Gegen Abend wollten wir dann so richtig mit unseren Erkundigungen loslegen. Dabei machten Roderik und Egil die Vorhut, welche die Lage rund um das Gebäude klären sollte, in dem die führenden Persönlichkeiten der Hullgater untergebracht waren. Dabei stellte Egil heraus, dass sich in dem Gebäude drei eindeutig böse Präsenzen befanden. Als er zurück kam, um uns zu informieren, verfolgte der zurück gebliebene Roderik eine erste Person durch die Stadt, welche das Gebäude der Hullgater verlassen hatte. Diese Person zog sich in eine der Zeltsiedlungen am Rande von Haitabu zurück. Leider war er kurz darauf wieder gezwungen, seinen Posten zu verlassen, da bereits die zweite Person die Versammlung verließ. Etwas ungewöhnlich für eine Wikingerversammlung. Diese Enden meist im allgemeinen Koma aller Anwesenden und werden erst gegen späten Vormittag wieder verlassen.

Wobei wir all diese Dinge auch erst später von ihm erfuhren. Denn während wir auf ihn und neue Kunde warteten, verging die ganze Nacht. Roderik kehrte erst am nächsten Morgen in äußerst angeschlagenem Zustand zu uns zurück. Er berichtete, dass diese zweite Person bei dem Weg durch die Stadt von einem fliegenden Geschöpf begleitet wurde, welches er wegen der Dunkelheit nicht identifizieren konnte. Auf jeden Fall hatte diese Person einen Lagerschuppen aufgesucht, welchen kurz darauf eine große (~2,10m), breite, übel nach verfaulten Fleisch stinkende und in einen Mantel gehüllte Gestalt verließ. Diese Gestalt wurde von Roderik verfolgt, und gelangte in den Bereich der äußeren Zeltsiedlungen, in den sich auch die bereits früher verfolgte Person zurückgezogen hatte. Die Gestalt ging ohne zu zögern auf das Zelt jener Person zu, und schien diese im Schlaf umbringen zu wollen. Hier griff Roderik dann heldenhaft ein, um so heldenhafter, als sich die Gestalt nicht als gemeiner Zombie (o.ä.) sondern als ausgewachsener Fleischgolem herausstellte, welcher Roderik im Nu ohnmächtig schlug. Zum Glück ließ er aber sodann ab, um sich wieder seinem Auftrag nachzugehen. Roderik wurde in der Gosse liegend von heimkommenden Wikingern aufgelesen und notdürftig versorgt.

Vielleicht sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass ein Teil der Gefährten bei der Suche nach Roderik in das Gebäude der Hullgater eindrang - mit Stillezaubern, eingetretenen Türen etc. - sehr effektvoll, nur leider nicht erfolgreich.

Wir brachen natürlich sofort auf, uns die Sache anzukucken; obwohl wir fast völlig übermüdet waren. Auf dem Weg zum Schuppen begegnete uns ein alter Mann mit einem weißen Bart. Nicht, dass dies bereits etwas besonderes gewesen wäre, aber er behauptete Malb wäre der Auserwählte Thors. Immerhin! Und nebenbei solle Malb auch noch das komplette Nordland retten. Malb kümmerte sich um den Mann und ging mit ihm einen trinken. Wir anderen erhielten von Passanten den Hinweis, der Typ sei irre und habe öfter solche Anwandlungen. Immerhin schien Malb aus irgendeinem Grund recht angetan gewesen zu sein.

Als wir dann (ohne Malb) vor dem Schuppen standen, waren wir plötzlich entscheidungs- und entschlusslos. Wir konnten wohl schlecht bei hellichtem Tageslicht einen fremden, abgesperrten Schuppen untersuchen, - noch dazu als Ortsfremde. Wir machten uns also auf zu dem Zelt, welches jener unglücklich Überfallene bis zuletzt bewohnt hatte. Dieses fanden wir in recht zerstörtem Zustand und reichlich geplündert vor. Immerhin gelang es mir noch, einen magischen Trank und einen Zauberstab zu finden, welchen Renee untersuchte, und mit Verwandlungskräften versehen einkategorisierte. Leider fanden wir keine Spuren zum Bewohner des Zeltes. Es bestand aber der interessante Verdacht, dass es sich vermutlich um unseren Dieb und Mörder gehandelt haben könnte; der nach Ablieferung der Waren evtl. entbehrlich geworden war. Dafür sprachen unter anderem der gefundene Verwandlungszauberstab sowie ein Satz Dietriche, welche Roderik konfiszierte.

Danach zogen sich die übernächtigten Leute zur Rast bis zum Abend zurück. Aber es passierte trotzdem etwas in der Zeit: Da Roderik zwangsgerastet hatte, und Egil ebenfalls zur Ruhe gekommen war, machten sich beide am Nachmittag erneut auf Entdeckungstour auf. Dabei hat Egil wohl den Schuppen aus sicherer Distanz auf gezaubert, und anschließend ward ein doppeltes rotes Leuchten aus dem Schuppen gesehen. Dies erwies sich dann auch dem Golem als zugehörig, was offensichtlich wurde, als dieser zwei Kinder verfolgte, die aus Neugier in den (nun offenen) Schuppen hatten gucken wollen. Roderik und Egil nutzten die Ablenkung, den nun leeren Schuppen ohne Erfolg zu untersuchen.

Nach dem Aufstehen abends erfuhren wir dann, dass es gelungen war, den Golem auf dem Marktplatz zu stellen. Unter einigen Verlusten gelang es schließlich dem Häuptling der Hullgater ihn zu besiegen: Was seine Chancen auf den Sitz des Jarls deutlich verbesserte. Und die Wahl sollte am kommenden Tage stattfinden.

Da es langsam eng wurde, nahmen wir eine permanente Beschattung der Hullgaterhausung vor. Insbesondere hofften wir, in den Wirren des Festes um den erfolgreichen Kampf etwas herauszubekommen hofften. Un in der Tat: Als wir die Leute untersuchten, welche die Latrine besuchten, fiel uns auf, dass Jörund (der Sohn) zwar böse war, sein Vater aber nicht. Also unternahm Malb die Aktion "Wir überraschen den Gegner!" und erwischt Jörund auf der Latrine inflagranti, wie dieser gerade die gestohlene Kristallkugel einsetzte. Beim sich entwickelnden Kampf offenbarte Jörund sich als gefährlicher Gegner, welcher mit herbeibeschworenen Monstern und übel riechenden Wolken kämpfte. Aber all dies nutzte ihm nichts, die Gerechtigkeit siegte: Er erlag seinen Verletzungen und bei ihm wurde das überführende Beweisstück (die Kugel) gefunden. Um politische Verwicklungen zu vermeiden, musste seine Leiche leider in einer Nacht- und Nebelaktion beigesetzt werden und seine Taten konnten leider nicht aufgedeckt werden.

2001-03-14

Aufräumarbeiten und vergebliche Suche (X+44, 4)

Am folgenden Tag (welcher wegen der nächtlichen Aktion mal wieder ein kurzer wurde), erfuhren wir, dass diesen Winter kein Jarl mehr gewählt werden würde. Statt dessen solle es einen offenen Wettstreit geben, der dadurch entschieden werden würde, wer im kommenden Sommer die erfolgreichsten Fahrten machen und somit seine Führungsqualitäten beweisen würde.

Ferner verkündete Malb uns, dass er von Thor eine Prüfung auferlegt bekommen hatte: Er sollte den Drachen, von dem wir bei den Zwergen in Khundrukar gehört hatten, töten. Als genauere Angabe gab es noch den Namen des Drachen: Shadowscale.

An diesem Tag der Verkündungen wurde auch noch Renee von unserem Häuptling in unseren Stamm aufgenommen und adoptiert, da sie zu verstehen gab, dass sie jede Bindung an ihr Heim verloren hatte. Was genau vorgefallen war, erfuhren wir nicht.

Leider fanden sich an diesem Tage keine Hinweise auf den wohl geflohenen Mörder, und auch der Versuch die Kugel Oddbjörns einzusetzen scheiterte: Wie unser Häuptling versicherte, war mit der Kugel ohne das passende Kommandowort nichts anzufangen.

Am nächsten Tag waren wir dann schon wieder deutlich fitter, aber leider brachten die verschiedenen Einkauftripps, das Recherchieren in Tavernen und die intensive Untersuchung der Umgebung des Zeltes keine Hinweise. Da aber die möglichen Fluchtpunkte des Mörders recht gering waren, entschieden wir uns, die Gehöfte der Gegend abzusuchen. Egil wollte in Haitabu zurückbleiben. Einerseits, um die Zeit für Identifikationen diverser Gegenstände zu nutzen, die wir noch hatten und andererseits um Nachforschungen anzustellen. Dafür besuchte er diverse Tavernen und hatte bereits an verschiedenen Stellen die Information hinterlassen, wie er zu finden sei, wenn jemand passende Hinweise hätte.

Überfälle und Verfolgung (X+48, 3)

In der Nacht, in der wir nach Haitabu zurückkehrten, bekam Egil endlich einen ersehnten Hinweis: Ein Informant wollte sich mit ihm/uns abends außerhalb von Haitabu in einem verlassenen Gehöft treffen.

Als wir uns abends zu jener Stelle begaben, stießen wir auch in der Tat auf einen alten, heruntergekommenen Hof, der windschief im Schnee kauerte und sogar teilweise nur noch durch Nägel am Zusammenbruch gehindert werden konnte. Im Inneren trafen wir auch den Informanten Ref Berson. Während er uns eine durchaus glaubwürdige Geschichte erzählte, wurden draußen wohl die Vorbereitungen zu unserem Ableben getroffen. Denn plötzlich knallte die verbliebene Tür zu und es flogen Brandsätze durch das offene Dach ins Gebäude. Diese entzündeten die herumliegenden Strohballen, so dass die Situation schnell brenzlig wurde.

Angespornt durch die in mir erwachenden Kräfte Heimdalls brach ich durch die vernagelte Tür, nur um im selben Moment unter den Hieben mehrerer Halunken zu Boden zu gehen. Da aber meine Gefährten die Lücke nutzten, und sowohl mir aufhalfen als auch mit den Kerlen kurzen Prozess machten, war die Gefahr bald beseitigt. Immerhin konnte uns unser "Informant" noch erzählen, wer ihm den Auftrag gegeben hatte: Ein gewisser Saermund Erlingson, der in Haitabu durchaus bekannt sei.

Nach Haitabu zurückgekehrt, erfuhren wir vom Häuptling der Hullgater, dass ihm ein gewisser Saermund Erlingson zwar bekannt sei, dieser aber schon einige Tage nicht mehr in Haitabu weilte. Er habe sich zu Kjal, seinem alten Lehrmeister, in die Berge zurückgezogen.

Wir machten uns am nächsten Morgen sofort mit der besten beschaffbaren Wegbeschreibung auf den Weg. Die Männer unseres Dorfes brachen mittlerweile auch zusammen mit den anderen Trauerabordnungen auf, um den Fjord von Haitabu noch vor der Vereisung über Winter zu verlassen. Auf dem Weg ins Gebirge zeigte uns ein überfallener und völlig zerstörter Hof, wie dringend neben dem Fassen des Mörders auch der Auftrag Thors war: Der einzige Überlebende, ein kleiner Junge, konnte uns berichten, der Hof sei von einem schwarzen Drachen überfallen worden. Alle anderen Bewohner seien waren bei dem Überfall umgekommen, mit der Ausnahme einer Jungfrau, die der Drache verschleppt hatte. Interessant war auch die Tatsache, dass der Drache aus einem Fluss heraus aufgetaucht war. Unsere weltbewanderten Leute konnten diese Geschichte mit den schweren Säureschäden an den Gebäuden und Leichen auch in Einklang bringen. So hatten wir zumindest einen ersten Hinweis, für den bevorstehenden Kampf gegen den Drachen. Nachdem wir den Jungen in Sicherheit gebracht hatten, konnte er uns noch die Richtung zu Kjals Hütte liefern.

Nachdem wir auf dem Weg einmal in der Wildnis übernachten mussten, erreichten wir am nächsten Tag die Hütte. Scheinbar war Saermund gerade dabei, Holz zu hacken. Als er uns sah, machte er sich sofort aus dem Staub. Wir lieferten ihm eine wilde Verfolgungsjagd durch den Wald. Als wir ihn schließlich an eine Klippe stellten, zog es dieser feige Miesling vor, sich von der Klippe in den Tod zu stürzen, als sich der Gerechtigkeit zu stellen. Immerhin konnte Malb sich nach einer waghalsigen Kletterpartie von seinem Tod überzeugen, und einige seiner magischen Gegenstände (Säbel und Stiefel) bergen.

Zurück an der Hütte, mussten wir feststellen, dass Saermund wohl völlig Amok gelaufen war, und auch seinen alten Lehrer Kjal ermordet hatte. Leider waren wir zu spät gekommen, um dies noch zu verhindern. Da keine Erben bekannt waren, teilten wir die vorhandenen Nutzgegenstände unter unserer Gruppe auf - schließlich hatten wir ja noch einen göttlichen Auftrag im Interesse aller Wikinger zu erledigen. Für mich viel dabei ein wunderschöner, silbern glänzender Brustharnisch ab, der (wie passend) auch noch mit einem Sonnensymbol versehen war. Da es sich nicht um eine nordische Arbeit handelte, musste ich wohl an eine göttliche Fügung glauben. Renee erhielt bei dieser Gelegenheit einen magischen Speer.

Endlich: Der Drache (X+51, 2)

Nachdem wir eine Nacht in der engen aber gemütlichen Hütte von Kjal übernachtet hatten, brachen wir wieder nach Khundrukar auf, um uns dem Drachen zu stellen. Am zweiten Tag unserer Reise erreichten wir auch wieder das nicht mehr verlassene Zwergenreich und erkundeten den Bereich der Schlucht im Berg, an deren Fuß der Drache hausen sollte. Um maximal vorbereitet zu sein, rasteten wir noch einmal ausführlich im Eingangsbereich und bereiteten uns auch in unseren Gebeten auf einen harten Kampf gegen einen schwarzen Drachen vor.

Am nächsten Morgen dann versuchten wir durch die Hallen der Zwerge nach einem komfortablen Weg zum Drachen. Wir hatten zwar am Vortag eine Leiter erspähen können, diese war für uns aber unerreichbar geblieben. Nach kurzer Diskussion und Zielabsteckung (ihr helft uns, wir bringen dafür den Drachen um) zeigten die Zwerge uns auch einen Geheimgang aus dem Thronsaal heraus, welcher uns zu besagter Leiter führte.
Übrigens: Diese Zwerge waren die ersten ihrer Art die wir trafen, die sowohl dunkelhäutig als auch kahl waren. Aber was soll's, sie standen jedenfalls zu ihrem Wort, wenn sie auch nicht gerade freigiebige Verhandlungspartner waren.

Unten an der Leiter fanden wir dann ein Höhlensystem vor, durch dass wieder ein unterirdischer Fluss führte. In einer nahen Halle mit einem ausgedehnten Tümpel griff uns dann der "Drache" an. Zu dem Kampf möchte ich nur so viel sagen: Es war mir nachher unbegreiflich, wie so ein kleines Etwas von einem Drachen einen ganzen Hof hatte vernichten können. Von der entführten Jungfrau haben wir übrigens keine Spur gefunden. Dafür einen recht beachtlichen Schatz - jedenfalls beachtlich, wenn in Relation zu dem Alter des Drachen betrachtet.

2001-04-10

Weitere Abenteuer in Khundrukar (X+53, 3)

Nach der Erforschung der Ebene, in jener der Drache hauste, machten wir uns wieder auf den Weg zu den Zwergen. Ausser einigen unterirdischen Flüssen, Schächten und Strudeln hatten wir nichts besonderes mehr gefunden.

Bei der Rückkehr in den zwergischen Thronsaal wurden wir von den Zwergen überfallen. Es waren zum Glück nur acht Stück, die sich aber schmutziger Tricks wie Unsichtbarkeit, unnatürlicher Größe und Kraft, Magie und kritischer Treffer bedienten. Als letztes flüchtete der verbliebene Zwergenmagier in einen angrenzenden Schrein, wo zu allem Übel auch noch Untote warteten. Da der allgemeine Gesundheitszustand der Gefährten sehr angegriffen war, verzichteten wir auf eine sofortige Lösung des Problems. Statt dessen verschlossen wir alle Türen, beendeten jede weitere Erforschungen und zogen uns für zwei Nächte zurück.

Als wir so gestärkt den Schrein aufsuchten, wurden die Untoten (zu denen mittlerweile auch der zwergische (Ex)Magier gehörte) allein schon durch Renees leuchtende Kraft und Anrufung Iduns besiegt. Dafür stießen wir in einem benachbarten Raum an einem düsteren Brunnen auf eine schattenartige Gestalt, die nicht nur Chaos und Konfusion in unsere Reihen brachte, sondern Egil und mir auch fast den Verstand raubte. Zumindest hatte die todesähnliche Berührung der Kreatur unseren Geist gelähmt, und unsere Weisheit signifikant beeinträchtigt. Wir waren nicht einmal mehr in der Lage, unseren Gebeten die nötige Kraft zu geben; sofern wir ihrer noch einsichtig werden konnten. Ein herber Schlag von dem wir hofften, dass zumindest ein mächtiger Priester wie Oddbjörn uns heilen können würde. Ein weiterer Grund, ihn umgehend wieder aufzusuchen.

2001-04-18

Bevor wir uns auf den Weg machten, durchsuchten wir aber noch ein paar weitere Räume dieser Zwergenanlage. Dabei stießen wir immer wieder auf die Überreste des Kampfes, bei dem wohl die Orks die Zwerge überfallen und geschlagen hatten. Einige dieser Überreste glaubten auch, uns überfallen zu müssen. Aber diese Skelette wurden von Renee eindrucksvoll zur Ruhe gesetzt. Schließlich fanden wir noch eine alte Bibliothek, in der wir sogar eine lebende (?) Seele fanden. Kaum hatte Egil die Türe geöffnet, als uns schon eine (recht hübsche), arme, verängstigte Frau entgegenstürzte. Sie warf sich ihm an den Hals, und bettelte um ihre Befreiung. Auch wenn einige Leute noch einige Fragen hatten, so war an ihrer Glaubwürdigkeit nicht zu zweifeln. Dies bestätigte uns auch Roderik. Nachdem ich ihr also gestattet hatte, den Raum zu verlassen (was auch mir einen Kuss einbrachte (Egil schmollte, und bekam einen zweiten Schmatzer)) und wir zugesichert hatten, sie nach Hause zu bringen verließen wir die Bibliothek. Da aber, während ich langsam zu realisieren begann, dass etwas nicht stimmte, verwandelte sie sich in eine äußerst freizügig gekleidete, immer noch wunderschöne Frau. Allerdings sah sie nicht nur völlig anders aus als zuvor, sondern hatte zu allem Überfluss auch noch Flügel auf dem Rücken. Nachdem sie auch noch Hohn verspuckt hatte ("Ich liebe es, ab und zu mit Sterblichen zu spielen!") verschwand sie einfach. Und mir und Egil ging es echt nicht gut...

Nun machten wir uns endgültig auf den Weg hinaus, zurück nach Norden und nach Hause. Wir übernachteten noch einmal in den Räumlichkeiten des Orkschamanen, wie schon Wochen zuvor. Am nächsten Tag brachen wir dann ins Nebeltal auf.

Der Weg nach Hause über Oddbjörn (X+56, 9)

Der Weg durchs Nebeltal verlief völlig ohne Probleme oder eine weitere Begegnung mit der ansässigen Druidin. Und während ich an der frischen Luft meine (körperliche) Schwäche vom Vortag abwerfen konnte, erholte Egil sich nur zum Teil. Und unser beider Geist blieb getrübt. Wir holten noch am gleichen Tag unsere Schneeausrüstung bei dem Bauernhof ab, bei dem wir auf dem Hinweg zweimal schon untergekommen waren. Bei dem tiefen Winter war die Ausrüstung auch dringend nötig. Zwei Tage später erreichten wir Oddbjörns Gehöft.

Er selbst war allerdings gar nicht da. Er war aufgebrochen, um seiner Aufgabe als Friedensrichter in einem benachbarten Dorf nachzukommen. Aber wir wurden von seiner Frau freundlich aufgenommen und verpflegt, während wir auf ihn warteten. Diese Tage der Ruhe waren die ersten solchen für uns nach langer Zeit und sehr erholsam; auch, wenn wir noch nicht zu Hause waren.

Oddbjörn kam nach zwei Tagen zurück. Er war sehr interessiert an unserer Geschichte und sehr beruhigt, dass wir ihm versichern konnten, dass der Dieb und Mörder seiner Strafe nicht entgangen war, wenn er sich auch selbst gerichtet hatte. Die Tatsache, dass Jörund, der Sohn des Häuptlings der Hullgater, ein böser Magier gewesen war stimmte ihn nachdenklich. Er meinte, die Hullgater hätten sich erst in den letzten paar Jahren verändert, und wären zu den etwas undurchsichtigen, eigensinnigen Leuten geworden, die sie nun waren.

Dem ungeachtet wurde am Abend ein riesiges Fest gefeiert, wo wir ja auch die Kugel wieder zurückgebracht hatten. Dabei gab es natürlich feierlich getrunken, viel gefuttert und es ging uns einfach gut. Noch besser ging es aber Egil und mir am nächsten Morgen, als Oddbjörn es geschafft hatte, uns von unseren Plagen zu befreien. Es war eine richtige Befreiung, wieder die Nähe Heimdalls spüren zu können. Anschließend brachen wir nach auf, wieder nach Hause zu kommen.

Heimkehr (X+65, ???)

Wir wurden mit großem "Hallo" uns Dannholm begrüßt, zumal Örn und seine Gefährten mit dem Schiff natürlich vor uns angekommen waren und so bekannt war, dass wir noch lebten und welch phantastischen Abenteuer wir erlebt hatten. Und eine Beruhigung war es auch, dass der Speer für Örn wie versprochen von den Elfen vorbei gebracht worden war.

In den nächsten Tagen und Wochen schneiten wir langsam endgültig in Dannholm ein, so dass an weitere Abenteuer beim besten Willen nicht zu denken war. Dafür erholten wir uns, sortierten unsere erbeuteten Schätze, handelten mit den Dorfbewohnern, Egil identifizierte etliche magische Gegenstände und wir arbeiteten an dem Schiff, welches im Frühjahr fertig sein sollte.

Wintersonnenwendfeier ("22. Dezember" Jahr X, 356. Tag)

Schließlich feierten wir die Wintersonnenwende, ein lohnender Abschluss für ein am Ende recht ereignisreiches Jahr.

Das Schiff ist fertig und Sünden der Vergangenheit (33. Tag X+1, 5)

Sechs Wochen später gab es dann wieder Grund zum feiern: Das dritte Schiff war fertig! Wir zogen mit einem riesigen Heer von Feierwilligen nach Golgard, wo das große Fest stieg. Am nächsten Tag zogen wir zurück nach Dannholm, auch wenn es einigen von uns nicht besonders gut ging. Feiern halt...

Als es uns am zweiten Tag nach dem Fest immer noch nicht besser ging, fingen wir an, uns ein bisschen umzuhören. Offensichtlich war irgendetwas auf der Feier verdorben gewesen, denn wir standen nicht alleine da. Als es aber auch am dritten Tag keine Besserung gab, und mittlerweile abzusehen war, dass wohl sämtliche Feiernden betroffen waren, während die Bewohner Golgards keine Anzeichen von Krankheiten zeigten, beschloss eine Versammlung, am nächsten Morgen die Götter zu befragen.

Aber kein einziger der vielen Priester und Kleriker unseres Dorfes wurde erhört. Wie sich herausstellte, war es uns Priestern auch nur möglich, die Folgen der unbekannten Bedrohung zu lindern, diese nicht aber zu heilen.

Doch an diesem Tag kam mittags ein Junge zu Egil, und überbrachte ihm eine Schriftrolle, in der er und seine Gefährten (also wir) aufgefordert wurden, uns abends am alten Friedhof einzufinden. Als wir dieser Aufforderung nachkamen, trafen wir eine Priesterin von Hel, welche uns eröffnete, dass die unheilbare Krankheit, welche Hel auf uns gesandt hatte, die Strafe für das Schänden ihres Tempels sei. So ein Pech! Ich hatte damals noch versucht, meine Kameraden aufzuhalten... Tsts!

Immerhin ließ sie sich bereden, dass sie vielleicht nicht ganz unschuldig an der Situation gewesen war, weil ihre steinernen Wächter uns ohne Motivation und Warnung angegriffen hatten. Deshalb stellte sie und eine Aufgabe, mit der wir unseren Willen zur Buße beweisen konnten: Ein ehemaliger Held unseres Dorfes entziehe sich bereits seit 50 Jahren dem natürlichen Weg zu Hel, mit welchem Mitteln auch immer. Wenn wir diesen unnatürlichen Zustand beenden könnten, würde Hel die Plage zurücknehmen.

Wir willigten ein (was blieb uns auch übrig), und begaben uns zu Örn, um Rat zu suchen. Dabei erfuhren wir, dass Thorwal (jenes Ziel unserer Aufgabe) vor 50 Jahren bei einem Jagdunfall verschwunden sei, und als tot gelte. Wir wurden an Ketil verwiesen, der ein Nachfahre eines der Begleiter Thorwals sei. Bei ihm erfuhren wir, dass Thorwal damals mit seinen Gefährten zu Rentierjagd in der Nähe der Elfen aufgebrochen war. Er sei damals abrupt verschwunden und nicht wieder auffindbar gewesen. Wir bekamen noch eine Wegbeschreibung und beschlossen, am nächsten Tag in aller Frühe aufzubrechen.

Die Suche nach Thorwal (38. Tag X+1, 3)

Wir brachen mit voller Schneeausrüstung auf, und dankten den Göttern, dass die Wege zumindest wieder passierbar waren. Am dritten Tag erreichten wir auch das Gebiet und den Wald in der Gegend, wo die Jagd stattgefunden hatte. Nur leider fehlte uns noch jede Spur. Aber um bei Oddbjörn und seiner Kugel vorbeizuschauen, hatte und definitiv jede Zeit gefehlt, es gin um jeden Tag...

In der Nacht wurden wir von seltsamen Baumkonstrukten angegriffen, die Malb sehr übel zurichteten. Hätten Renee und ich nicht die unmittelbaren Folgen der Krankheit abfangen können, wären wir an diesem Kampf wohl bereits aus Schwäche gescheitert...

2001-04-28

Am nächsten Morgen fahndeten wir dann nach dem Weg zu dem Dorf, welches wir vor Wochen bei dem Orküberfall leider nicht mehr hatten retten können. Gegen Mittag erreichten wir auch die Baumruinen. Die Elfen hatten wohl beschlossen, nicht unbedingt im Winter mit dem Wiederaufbau zu beginnen.

Wie sich herausstellte, war unser Vormarsch ins Elfengebiet nicht unbeobachtet geblieben. Ein Elf stellte uns an dem Dorf zur Rede, was uns denn einfiele, ins Elfengebiet vorzudringen, die elfischen Wächter zu erschlagen (gemeint waren diese Pflanzenwesen) und überhaupt. Als wir von unseren gemeinsamen Abenteuern für und mit den Elfen erzählten, und darauf hinwiesen, dass uns eine sehr dringende Mission schicke, ließ er mit sich reden. Ja, er wusste sogar, wo Thorwal wohnte und begleite uns (zusammen mit zehn weiteren Elfenkriegern) dorthin. Nachdem er uns das Versprechen abgenommen hatte, dass wir nur mit Thorwal reden wollten.

Die Begegnung mit Thorwal (41. Tag X+1, 1)

Thorwal lebte in einer kleinen Hütte, mitten im Wald. Er empfing uns freundlich, und bedeute uns, mit den wichtigen Dingen zu warten, bis seine Gefährtin anwesend sei. Er selbst sah übrigens blendend aus, als stecke mitten in seinen Vierzigern. Wenig später kam dann auch Cyrine, eine Elfe(?) mit weißer Haut und weißen Haaren. Als wir unser Problem vortrugen, wurde sie recht wild; sie sah nicht ein, dass Thorwal "etwas ausbaden solle, was andere verbockt hatten". Nun ja. Ähem. Zu unserem Glück erwies sich aber, dass Thorwal seinen heldenhaften Ruf nicht zu unrecht erhalten hatte und auch nach Jahren des Lebens unter gottlosen seine Ehre und seinen Mut erhalten hatte. Er bedeutete uns, draußen zu warten. Nach ein paar Stunden des heftigen Diskussionen (dem Lärmpegel nach zu schließen), stürmte Cyrine aus der Hütte und verschwand in einem Baum. Einfach so. Ob es sich wohl um einen Waldgeist, eine Dryade gehandelt hatte? Mit verderbten, magischen Kräften, die ihren Geliebten von seinem rechten Platz in Walhalla abgehalten hatten?

Er hatte beschlossen, im Duell mit unseren drei stärksten Kriegern (Malb, Tron und mir) sterben zu wollen. Nun, um die blamable Szene kurz zu fassen: Er besiegte nicht nur uns drei, sondern auch unsere anderen Gefährten. Nachdem wir uns wieder etwas erholt hatten, kamen wir so zu unserem Ersatzplan...

Wir jagen Riesen (42. Tag X+1, 4)

Wir brachen am nächsten Morgen auf, um im Kampf mit den Riesen, die nördlich in den Hügeln wohnten, unser Glück zu versuchen. Begleitet wurden wir noch von Geawyn, einem elfischen Spurenleser, und Ghunther, der uns aus unserem Dorf gefolgt war.

Am zweiten Tag der Suche fand Geawyn dann auch Ettinspuren. Er folgte diesen bis zu einer Höhle. Diese nahmen wir um Sturm, und unserer gewaltigen Macht konnten die Ettins nicht widerstehen. Die kleine Sippe wurde von uns ausgelöscht. Und Thorwal fand den Tod, den er sucht: Kämpfend, in der ersten Reihe und mitten im Getümmel. Wir waren uns sicher, die Valküre gesehen zu haben, die seinen Geist abholte.

2001-05-01

Wir nahmen seinen Leichnam mit auf den Weg nach Hause, um ihm zu Hause die richtige Würdigung zulassen kommen zu können. Mit Geawyn verabredeten wir uns, nächsten Winter wieder auf Riesenjagd zu gehen.
Auf dem Heimweg wurden wir noch kurz vor Dannholm von seltsamen schwarzen Katzen nachts überfallen, aber nichts wirklich schlimmes... und wir schienen uns langsam von der Krankheit zu erholen.

Wieder im Dorf (46. Tag X+1, 21)

Kaum waren wir wieder Dannholm, schon wurde uns bedeutet, wir sollten uns doch bei Örn melden. Nicht, dass wir anderes vorgehabt hätten. Wir platzten mitten in eine Versammlung, die aber für unsere Rückkehr unterbrochen wurde. Zwar wurde es positiv aufgenommen, dass wir Thorwal gefunden und das Problem "gelöst" hatten; aber wir waren etwas zu langsam gewesen: Es hatte drei Tote bei uns im Dorf gegeben. Nachdem wir zerknirscht gelobt hatten, alles in unserer Macht stehende zu tun, um unseren Teil dafür zu leisten, den Schaden wieder gut zu machen, wurden wir entlassen.

Nun ja, zugegeben, nicht alle. Denn die Versammlung, die wir gestört hatten, war der vereinte Kriegsrat von Dannholm und Golgard, und zwei von uns hatten die Ehre, bleiben zu dürfen. Renee, als Tochter des Häuptlings, sollte bleiben, um "etwas zu lernen", und ich durfte als (mittlerweile) stärkster aktiver Priester von Heimdall dem Rat beitreten. (Manchmal hat es auch Vorteile, einer Minderheit anzugehören.)

Der Kriegsrat setzte sich nun wie folgt zusammen:

  • Örn, unser Häuptling aus Dannholm

  • Grim Oddson, Häuptling von Golgard

  • Ingjald

  • Jall der Dunkle, Priester von Aegir

  • Tjaermund Haraldsson aus Golgard

  • Riff ??? aus Dannholm, dessen Vater leider an an Hels Krankheit verstorben war.

  • Bjarn Sürmirson, Örns Bruder und anerkannter Berserker

  • Alfarin Grimson, Sohn des golgardschen Häuptlings

  • Ich.

Und aktuelles Thema war die allgemeine Planung für den nächsten Sommer. Da diesmal mehr als sonst an dem erfolgreichen Gelingen der Raubzüge hing, wurde auch eine besondere Planung von nöten.

Den besonderen Erfolg sollte diesem Sommer das Auffinden und Heimsuchen der sagenumwobenen Inseln des Goldes bringen. Diese sollen vor der Küste des alten Kaiserreiches im Süden liegen, und über einen besonderen magischen Schutz verfügen, der dafür sorgt, dass sie normalweise unauffindbar sind.

Dabei sollte das Vorgehen so aussehen, dass wir in klassischer Manier zuerst die Region des Fürstentums Norwin angesteuert werden. Hier, wo nur noch vereinzelte Reste des alten Kaiserreiches vorhanden waren und die lokalen Fürsten sich in permanentem Konflikt beharkten und jede organisierte Gegenwehr verhinderten, sollte das Einspielen der Mannschaften so wie das Aufnehmen von Vorräten von statten gehen.

Anschließend sollte die Reise nach Süden weiter gehen, wo wir in der Freihandelsstadt Riverkeep sowohl handeln als auch Informationen einholen wollten. Ferner wurde bekannt gegeben, dass das Auslaufend er Schiffe in ungefähr fünf Wochen erfolgen sollte. Die Ausscheidungen für die Teilnahme fänden zwei Wochen vorher statt.

Am nächsten Tag wurde Thorwal in einem feierlichen Begräbnis in den Ehrenhügeln des Dorfes zur letzten Ruhe gebart. Wir erfuhren bei der Gelegenheit, dass die Armreifen, die er trug, das Symbol Thorleif Johnson trugen. Dem sagenumwobenen Begründer der ersten wikingischen Siedlung in dieser Region. Und da die Armreifen traditionell innerhalb der Familie an den ältesten Sohn weitergereicht wurden, musste Thorwal ein direkter Nachfahre von Thorleif sein. Und wohl vermutlich der letzte.

Die Ausscheidungen (67. Tag X+1, 14)

Nachdem wir die letzten Wochen mit Training auf bzw. für die Schiffe verbracht hatten, und ich versucht hatte, meine Beherrschung der Sprache des Südens zu verbessern, war es endlich so weit: Der Tag der Ausscheidungen war gekommen. Renee, Egil und ich waren als Priester unserer verschiedenen Götter direkt qualifiziert, aber Malb, Tron und Roderik mussten in Duellen ihren (unbestrittenen) Wert beweisen.

Während Tron und Malb naturgemäß in einem offenen Wettstreit keine Probleme mit ihren Gegner hatte (Wenn auch angemerkt werden muss, dass Malbs Gegnerin beachtliches Talent aufwies, und sich im direkten Anschluss in den "Hoffnungskämpfen locker qualifizierte.), so hatte einzig Roderik etwas an seinem Gegner zu knacken, kam aber auch mit einem einzigen Duell durch.

Ansonsten war es ein wunderschöner Feiertag, bei dem viel gelacht und getrunken wurde. Nur wir Kleriker hatten (zumindest zu Beginn) nicht ganz so viel Zeit zum feiern: Es gab genug Verletzte zu versorgen. Aber das Wichtigste an diesem Tag war, dass sich unsere gesamte Clique qualifizierte, und auch dem neuen Schiff zugeteilt wurde. Dieses wurde mit einigen Veteranen der alten Schiffe besetzt, und erhielt den unbestritten erfolgreichen Kapitän Ingjald.

Kapitel 2: Der Beutezug im Sommer des Jahres X+1

Der Beginn der Reise (81. Tag X+1, 6)

An dem Tag, wo wir alle aufbrachen, segnete Jall noch einmal die Schiffe. Den positiven Effekt seiner Gebete zu Aegir, dieser launischen Meeresgottheit, spürten wir sofort, nachdem wir aufgebrochen waren: Die Schiffe liefen leichter, die Ruder ruderten sich zwar noch nicht von selbst, aber man erzielte doch eine deutlich verbesserte Wirkung.

Die nächsten Tage vergingen damit, dass wir in der Nähe der Küste gen Süden reisten. Nachts ankerten wir nach Möglichkeit in geschützten Buchten. Und da der Wind zunehmend auffrischte, konnte wir ab dem zweiten Tag sogar segeln. Leider hatte der Wind auch die unangenehme Eigenschaft sich am vierten Tag der Reise zu einen Sturm zu erheben, diesen konnten wir aber dank der erfahrenen Seebären aussitzen. Und die drei Schiffe fanden danach auch recht problemlos wieder zusammen.

Erste Überfälle (86. Tag X+1, 8)

Schließlich erreichten wir ein erstes Dorf, welches dem Vernehmen nach ein beliebter Startpunkt der vergangenen Jahre gewesen war. Wir erfuhren, dass solche Aktionen am Besten abends zu absolvieren seien. Wesentlicher Vorteil ist die Tatsache, dass sich abends die Bewohner der Dörfer meist zu Hause oder in den Tavernen befinden. Dies reduziert die Mühe, alle Bauern auf ihren Feldern aufzusuchen und minimiert die Gefahr, dass irgend jemand Verstärkung herbeiziehen kann. Außerdem seien die wenigen Niederlassungen von Reichstruppen in dieser Gegend so weit verstreut, dass sie keine echte Gefahr dar stellten.

Unsere Gruppe erhielt den Auftrag, einen Schrein der Madras zu plündern. Leider kam dabei nicht viel heraus, denn außer einem goldenen Kronleuchter erbeuteten wir nichts Wertvolles. Und dieser Jammerlappen von einem Priester, der sich in dem Schrein aufhielt, war auch nicht dazu geeignet sich zu profilieren. Trotzdem erfüllte der Besuch in dem Dorf seine Hauptaufgabe: Während bei uns zu Hause die Fjorde gerade wieder schiffbar wurden, konnten wir hier bequem unsere Vorräte auffüllen. Eine wichtige Voraussetzung für unseren Vorstoß nach Süden, gerade in Hinblick auf größer angelegte Aktionen.

Schließlich kamen wir zu unserer ersten kleinen Stadt, die etwas Beute versprach. Denn in der 2000 Seelen "Metropole" befanden sich immerhin einige Händler, ein Tempel von relevanter Größe und eine Handelsstation. Eben jene wurde für unsere Gruppe als Ziel auserkoren. Wir erhielten noch Verstärkung, um das Gebiet besser sicher zu können. Die Station selbst nahmen wir im Sturm, durch beide Eingänge zugleich. Während eine Tür unter den Hieben von Tron und mir nachgaben, hatte Roderik in der Zeit die andere, am Verwaltungstrakt gelegene, elegant geknackt. Die Wächter, die sich zum Kampf stellten, mussten schnell einsehen, dass ihre Gegenwehr keinen Sinn hatte. Immerhin war die Hälfte zu vernünftig, sich zu ergeben.

Weniger Vernunft als pure Angst ließ den Besitzer des Lagers uns alles Gold übergeben. Ja, er offerierte uns sogar noch eine Karte über einen geheimen Eingang zum Kloster San Kalenor, welches sich nicht unweit südlich der Stadt befindet. Wie wir bei der Rückkehr zu den Schiffen erfuhren, hatten die Reichtümer von San Kalenor bisher die Überfälle überstanden. Denn es handelte sich weniger um ein Kloster als um eine große Festung, die oben auf einer Felsklippe über dem Meer thronte. Nachdem aber die Informationen über diesen Hintereingang vorlagen, ergab sich natürlicherweise der Plan, dies zu nutzen und das Kloster einiger seiner Schätze zu erleichtern.

San Kalenor (94. Tag X+1, 1)

Die Gegend von San Kalenor erreichten wir bereits an nächsten Tag. Der Plan war so simpel, dass es keine langen Diskussionen gab. Ich sollte mir meinen Gefährten mit Hilfe der Karte den Hintereingang des Tempels finden. Als kleiner Infiltrationsgruppe sollte es uns gelingen, möglichst unbemerkt das Tor des Klosters von innen zu erreichen, zu öffnen und unseren wartenden Kameraden den Sturm der Festung zu ermöglichen.

Wir landeten mit unseren Schiffen also unweit des Klosters an der Küste und machten uns auf den Weg. Wir trennten uns vom Tross, um einen schmalen Weg entlang der Klippe zu folgen. Nach einigen umständlichen Klettereien erreichten wir auch glücklich den Eingang in einen Schacht in den Berg hinein. In der Tat war diese Öffnung so gut verborgen, dass man niemals von See aus diesen Eingang finden konnte.

Nach kurzer Wegstrecke kamen wir in eine größere Höhle, durch welche unser Weg führte. Links und rechts des Weges waren Vertiefungen mit gefährlich aussehenden Spitzen zu finden: offensichtliche Fallen für Eindringlinge. Versperrt wurde uns der weitere Weg durch eine massive Tür, welche einen Priester darstellte, welche ein uns unbekanntes heiliges Symbol vorzeigte. Während wir uns an die Untersuchung der Tür machten, erwachte eine Statue in einer Nische hinter einer der Vertiefungen zu einen unheimlichen Leben: Die Gestalt, welche ausschließlich aus einer massiven Rüstung bestand, glitt durch die Luft auf uns zu griff an, ohne den eigentlichen Weg zu betreten. Sie führte ein mächtiges Schwert, welches von knisternden Blitzen umzuckt wurde. Während dieses Kampfes wurde mir schwarz vor Augen...

2001-05-09

Dank Egil währte meine Umnachtung aber nur kurz. Meine Gefährten hatten in der Zwischenzeit den Wächter besiegt. Bei der anschließenden Untersuchung der Türe stellte sich heraus, dass das heilige Symbol des Priesters (ein Ankh, wie wir später erfuhren) der Schalter war, um diese Türe zu öffnen.

Wir drangen über eine lange Wendeltreppe weiter Richtung Kloster vor. Dabei war Malb unsere Speerspitze; dank seiner überragenden Nachtsichtfähigkeiten. Der Weg endete hinter einer Geheimtüre, welche in den Weinkeller des Klosters führte. Hier, so wie in den umliegenden Vorratskellern, war es um diese Stunde mitten in der Nacht zum Glück völlig ruhig. Der Aufgang vom Keller aus landete naheliegender Weise in einer Küche, mit angeschlossenem großen Speisesaal. Während wir diesen vorsichtig nach Ausgängen durchsuchten, hörten einige von uns Kampfgeräusche. Diese schienen ihren Ursprung hinter dem einzigen Ausgang zu haben.

Wir beschlossenen, erst einmal abzuwarten, da bis zum vereinbarten Angriff noch Zeit blieb. Wir zogen uns in den Keller zurück, und warteten ungefähr eine Stunde ab. Um keine weitere Zeit zu verlieren, machte Egil Roderik unsichtbar und dieser ging auf Erkundungstour. Dabei mache er die unangenehme Erfahrung, dass die Mönche ausgerechnet heute Nacht eine Trainingssitzung im Innenhof bei Dunkelheit angesetzt hatten. Dank seiner vielfältigen Talente, gelang es ihm aber dennoch, unentdeckt zu kundschaften. Vom erwähnten Innenhof führte ein Durchgang zu dem vermutlichen Tor und Eingang des Klosters. Er kehrte zu uns zurück, hatte nur das Problem, dass es unmöglich war, bei den anwesenden Mönchen wieder durch die Tür zu uns zu stoßen.

Zudem hatten die Mönche ihr Training gerade beendet. Statt aber direkt ins Bett zu gehen, wollten sie sich noch in der Küche erfrischen. Unser Rückzug durch die Küche verlief leider nicht völlig reibungslos. So wurden die Schüler auf uns aufmerksam, und wir mussten uns ihrer im Keller erwehren. Zum Glück gelang es Egil (ebenfalls unsichtbar) an den Mönchen vorbei zu Roderik zu gelangen und mit ihm gemeinsam das Tor zu öffnen.

Es entbrannte ein beeindruckender Kampf. Insbesondere, dass die aus dem Schlaf gerissenen und völlig waffenlosen Mönche so erbitterten Widerstand leisteten verblüffte mich. Aber sie hatten unserem Ansturm nichts entgegenzusetzen und ergaben sich vernünftiger Weise nach wenigen Minuten des Getümmels. Zu Bemerken wäre noch der Verlust von Tjaermund Haraldsson aus dem Kriegsrat. Er fiel im Kampf gegen den Anführer der Mönche, eine beeindruckende Kampfgestalt. Und Jall der Dunkle zeigte eindrucksvoll, was man mit Eisstürmen und Feuerlanzen im Kampf bewirken kann.

Die Beute die sich im Kloster fand war beachtlich. Offenbar stiftete jedes neue Mitglied bedeutende Mengen an Reichtümern bei seinem Beitritt dem Kloster. Und dann brannte das Kloster auch noch kurz nach unserem Abzug nieder. Ein wahrlich schwarzer Tag für San Kalenor.

Die Reise nach Riverkeep (95. Tag X+1, 4)

Innerhalb eines Tages hatten wir die Mündung des Rhong erreicht. Jenes Flusses, in dem die Freihandelsstadt Riverkeep lag. Um nicht durch unser hohes Tempo zu viel von uns zu verraten, ging die Reise flussaufwärts eher gemütlich von Statten. Eine gute Gelegenheit, sich von den Nachwirkungen des Scharmützels in San Kalenor zu erholen.

Kurz vor Erreichen der Stadt, wurden wir von zwei Galeeren auf dem Fluss gestoppt. Es handelte sich um Wächter von Riverkeep, welche uns kurz inspizierten und zur Stadt geleiteten. Bei dieser Gelegenheit lernten wir auch bereits die lustigen Uniformen der Riverkeep-Garnisionen kennen: Lederrüstungen mit grünen Mänteln und Hüten. Diese waren zu allem Überfluss auch noch mit albernen Federn geschmückt.

Abends erreichten wir dann Riverkeep und gingen im Hafen vor Anker. Da in der Stadt keine Probleme erwartet wurden, bekam der Großteil der Mannschaften Ausgang. Es war geplant, ein paar Tage zu bleiben, Plunder zu verkaufen, Vorräte zu ergänzen und nach Informationen über die "Goldenen Inseln" zu suchen.

Der Aufenthalt in Riverkeep (99. Tag X+1, 4)

Am folgenden Tag erledigten wir erst einmal diverse Einkäufe und persönliche Vorlieben. Die Einkaufsmöglichkeiten waren beeindruckend. Und uns wurde endlich bewusst, wofür in diesen Gegenden der Welt Geld notwendig war und was man damit alles anfangen konnte. So erwarben unsere Kämpfer exklusive Bögen, die es ihnen ermöglichen sollten, ihre Kraft auch in den Bogen zu übertragen. Renee kümmerte sich um repräsentable Ausstaffierung (wofür auch immer), Egil um Musikinstrumente und Kontakte zur hiesigen Bardengilde. Ich kümmerte mich erst einmal um einen Satz Platinringe, welche ich für einen Zauber gut gebrauchen konnte. Anschließend wollte ich mich noch um eine ordentliche Ergänzung zu meiner Rüstung kümmern: Unterkleider etc. Bei dem Verkaufsgespräch stelle sich dann heraus, dass es sich bei meiner Rüstung um eine der Paladine von Solos handelte. Ich erhielt den dringenden Rat, mich in dieser Rüstung nicht sehen zu lassen, und zu hoffen, dass dies den Paladinen nie zu Ohren kommen würde. Ich entschloss mich daraufhin, diese Rüstung vorerst nicht weiter zu tragen: Nicht aus Rücksicht vor fremden Göttern oder aus Angst dessen Dienern gegenüber; nein, sondern um Heimdall nicht dadurch zu diskreditieren, dass ich mit den Insignien eines anderen Gottes herumlief. Zumindest dort, wo Ungläubige falsche Schlüsse ziehen konnten.

2001-05-15

An diesem Abend tagte noch der Kriegsrat. Dabei wurde bekräftigt, dass weiterhin das Hauptziel des Sommers bleiben musste, um sicher zu stellen, dass wir genügend Beute machen würden. Leider gab es bis dahin noch keine konkreten Hinweise auf den Ort, wie diese Insel wohl lägen. Um nicht zu viel Zeit damit zu verbringen, nach Hinweisen zu suchen und unsere Kräfte zu binden, wurde beschlossen, dass eine kleine Gruppe nach Hinweisen suchen solle. Die Suche solle gleich hier in Riverkeep beginnen. Die Schiffe hingegen würden in zwei Tagen wieder auslaufen, die Küsten abklappern, Beute und auch Informationen suchen.

Ich und meine Gefährten wurden auserkoren, diese Informationssuchtruppe zu sein. Zwar waren wir recht unerfahren in diesen Ländern fern von zu Hause, aber unsere erfolgreiche Zusammenarbeit in letzter Zeit und unsere sich ergänzenden Fähigkeiten ließen uns als geeignet erscheinen. Als Ausrüstung erhielten wir zum einen ein Kapital von 100 Platinmünzen für Ausgaben aller Art und den Stab des Falken. Als Ansatzpunkte würden wir nach Sagen und Legenden ausschau halten und bereits am nächsten Tag Quartier in der Stadt beziehen.

Nachdem wir uns also am nächsten Tag von den Schiffen verabschiedet hatten, suchten wir uns zuerst eine Unterkunft. Keine wirklich schwierige Aufgabe, in einer Stadt, die so stark vom Handel lebt. Anschließend führten wir einige Geschäfte des vorigen Tages weiter und holten einen Teil der Auftragsarbeiten ab. Egil versucht über die Bardengilde Kontakt zu bekommen. Recht vielversprechend, wenn man bedenkt, dass Barden einen Gutteil der Sagen und Legenden eines Landes kennen und interpretieren können.

Ihm wurde ein spezieller Barde empfohlen, der sich besonders gut auf diesem Gebiet auskennen solle. Er und Roderik suchten ihn im Widder auf, unterhielten sich kurz mit ihm und verabredeten einen ausführlicheren Termin am nächsten Vormittag. Anschließend erfuhren sie noch einige Informationen aus einer Ballade über die Ritter von Solos Nahan, welche auf den Goldenen Inseln leben. Währenddessen erkundeten wir anderen einen Teil der Stadt und erfuhren ein bisschen über hiesigen Götter und ihre Niederlassungen.

Am nächsten Tag suchte ich in Begleitung von Tron, Malb und Renee den Schrein von Solos auf, und fanden heraus, dass sich dieser Gott deutlich von den uns bekannten unterschied. Seine Anhänger glaubten an ihn als den Einen Gott, der alleine der Herrscher über die Schöpfung sei. Und über dieses Thema konnte man offensichtlich nicht vernünftig mit ihnen diskutieren.
Hmpf.

Dafür hatten Roderik und Egil deutlich mehr Erfolg bei ihrer Forschung. Bereits vom Barden erhielten sie ein ganz gutes Allgemeinwissen über die Inseln des Goldes und die dort lebenden Ritter. Für genauere Informationen zum Ort dieser Inseln verwies er aber auf die Magiergilde. Er war sogar so freundlich, meinen Kameraden noch ein Empfehlungsschreiben mit zu geben.

Auch bei den Magiern hatten Egil und Roderik keinen durchschlagenden Erfolg. Immerhin erstanden sie eine Kopie einer recht detaillierten Karte der Gegend. Diese umfasst wohl im wesentlichen das alte Reichsgebiet. Dies allerdings für eine astronomische Summe von 1000 Goldstücken. Aber, nun ja, sie hatten auch die magische Expresskopie bestellt; wir hatten halt keine Zeit 10 Tage auf die Kopie zu warten. Ferner bekamen sie den Tipp, sich bei Intritian an der Akademie des Wissens um mehr Informationen zu bemühen. Der Haken: Diese Akademie befand sich mehrere Wochen Reisezeit im Innern des Kontinents.

Abends diskutierten wir, was zu tun sei. Roderik verfasste jedenfalls schon einmal die erste Nachricht an den Kriegsrat. Und wir zu kamen zu der Einsicht, dass wir uns um die Tiere kümmern mussten, die der Magier als Pferde erwähnt hatte. Sie sollten die Reisezeit in eine Richtung von vier Wochen auf gut zwei Wochen verkürzen. Denn leider schien in Riverkeep momentan auch kein echter Ritter als Informationsquelle verfügbar zu sein. Für den Preis für die Karte sammelten wir die letzen Reste aus Khundrukar zusammen. Denn ich war nicht bereit, unsere gesamte Reisekasse bereits zu Beginn auszugeben.

Am nächsten Morgen kümmerten wir uns dann um Pferde. Wir fanden auch einen ziemlich netten Burschen, der uns nicht nur ruhige, einstiegsfreundliche Viecher verschaffte, sondern gegen eine kleine Gebühr konnten wir sogar einen Tag Probe reiten. Da dies ohne wirkliche Probleme ablief (Wunde Hintern zählen nicht!), kauften wir die Pferde aus der Reisekasse. Und kümmerten uns um Ausrüstung für die nächsten Wochen. Proviant war jedenfalls (so erklärte uns Renee) nicht unser Problem. Nach einer letzten Nacht in Betten brachen wir am nächsten Morgen auf.

Die Reise nach Osten (103. Tag X+1, 9)

Wir brachen früh am nächsten Morgen auf, um möglichst keine Zeit zu verlieren. Die erste Woche konnten wir problemlos auf einem Karawanenweg reisen. Ausgetreten, befahren und gefahrlos: Das Richtige, um einen wahren Wikinger einrosten zu lassen.

Dann aber bog der Weg ab, und dank unserer Karte konnte wir erkennen, dass wir weiter nach Osten mussten. Und siehe da: Sogar der eingezeichnete, kleinere Weg fand sich. Er war mit einem Schild nach Ossington beschildert, was aber weder uns noch unserer Karte etwas sagte. Wir setzten jedenfalls unsere Reise hier fort, und kamen auch zwei Tage problemlos voran. Noch ahnten wir ja nicht, wo wir hinein ritten...

Der Ärger beginnt (112. Tag X+1, 1)

Am dritten Tag auf dem schmalen Waldpfad, gegen Nachmittag, machte Tron uns plötzlich auf etwas aufmerksam: Er hatte einen Schrei gehört. Noch während wir lauschten, hörten wir einen zweiten Schrei. Eindeutig Hilfeschreie, der letztere von einer Frau. Während wir noch dabei waren abzusitzen (so sicher fühlten wir uns immer noch nicht im Sattel), kamen um eine Biegung vor uns zwei Leute gerannt. Ein Mann und eine Frau, beide in Kleidern, wie wir sie bei örtlichen Bauern gesehen hatten.

Noch während sich die ersten von uns auf den Weg machten, zu diesen Leuten zu eilen, kam eine düstere Gestalt um die Ecke geritten. Ein gepanzerter Krieger auf einem mächtigen Schlachtross. Ohne anzuhalten ritt er an dann auf die Bauern zu. Während der Mann eben noch zu Seite springen konnte, enthauptete er die Frau mit seinem mächtigen Schwert. Noch bevor Malb oder Tron heran waren, hatte er gewendet und den Mann auch noch mit einem mächtigen Hieb getötet. Daran konnte ihn auch Heimdalls heiliges Schwert nicht hindern, welches ich gerufen hatte. Nach vollbrachter Tat ritt die Gestalt, ohne einen Ton von sich gegeben zu haben, einfach mitten in den dichten Wald hinein. Diejenigen von uns, die näher an ihm dran gewesen waren, waren sich auch sicher, dass er geschimmert habe. So ähnlich, wie jener Geist damals in der Zwergenfestung...

Hinter der Wegesecke fanden wir dann einen Wagen, einen Esel und zwei weitere Leichen, die wohl auch dieser Reiter auf dem Gewissen hatte. Sofern er eines besaß. Wir beschlossen, die Leichen auf dem Wagen mit zu nehmen. Denn einerseits konnten wir uns nicht einigen, ob die Leute vergraben oder verbrannt gehörten, und Renee hatte mitbekommen, dass in diesen Regionen Bestattungen vornehmlich im Familienkreis stattfanden. Und wir vermuteten nicht, dass die Leute schon weit gereist waren...

2001-05-22

Wir erreichten bereits einige Stunde später, gegen Abend, einen Hof, der etwas einsam auf einer Lichtung inmitten das Waldes stand. Auch wenn die Leute hier etwas misstrauisch waren, so wurden wir doch eingelassen, durften übernachten und wurden sogar bewirtet. Der Bauer Tabi riet uns allerdings, einen großen Bogen um Ossington zu machen. Er wollte dies allerdings nicht weiter ausführen.

Seine Tochter Tanasha war da schon etwas offenherziger. Sie berichtete, dass Ossington und seine Umgebung seit ein paar Monaten von diesem geisterhaften Reiter und wilden Elfen belagert wurde. Dies führe dazu, dass jeder Kontakt mit der Außenwelt abgeschnitten sei. Dies verhindere das Beschaffen von Nahrungsmitteln; was aber dringend nötig sei, da die Bewohner auch an Ackerbau und Jagd gehindert würden. Sie bat uns eindringlich, den bedrängten Bewohnern zu helfen und verwies uns an Murdows, den amtierenden Dorfvorsteher von Ossington.

Am nächsten Tag reisten wir weiter, und kamen gegen Mittag an einem künstlich errichteten Felsgewölbe vorbei. Dieses war von einer Steinmauer umgeben, innerhalb deren eine Art Friedhof zu liegen schien. Aus dem Gewölbe klang leiser Gesang. Als wir nachgucken gingen, stießen wir auf eine ältere Frau, die zwischen den vielen Götterstatuen im Inneren hin und herlief und unermüdlich betete. Dabei hatte sie eine komische Mischung aus Affe und Katze auf der Schulter sitzen. Viel praktische Information konnten wir von ihr leider nicht bekommen. Sie sprach davon, dass das Böse auferstanden sei, überhand gewinne und in Gestalt des Ritters und der Elfen die armen Menschen hier bedrohe. Unser aller Seelen seien verloren und wir sollten mit ihr zusammen zu den Göttern der Neutralität beten, damit wir die Seelen eventuell retten könnten. Genaue Informationen, oder einen gesunden Ansatz den Gefahren entgegen zu treten hatte sie nicht. Wir ließen sie bei ihren Göttern alleine und reisten weiter.

Ankunft in Ossington (113. Tag X+1, 1)

Nach unserem erneuten Aufbruch, bemerkten wir schnell, dass der Weg dem wir folgten immer besser wurde. Und wir erreichten auch schon bald Ossington. Ossington gab dabei ein seltsamen Bild ab: Wir sahen zwei konzentrische Kreise, die von regelmäßigen Steinreihen gebildet wurden. Zwischen den Ringen lagen verschiedene Felder. Innerhalb der Steinringe lag Ossington, wobei etliche Häuser unmittelbar an die Steine des inneren Ringes gebaut waren und diese als Wände und Stützen benutzen. Außerhalb der Steinkreise erstreckte sich der Wald.

Als wir in das eigentliche Dorf ritten, wurde wir sehr bald von einem Haufen ausgemergelter Gestalten umlagert. Wir hatten gerade schon angst, dass der Kontakt zu den Leuten schief gehen könne, da erklang Musik und die Leute beruhigten sich merklich. Urheber der Musik war "Der Kuckuck", wie es sich vorstellte. Er war Barde, empfing uns freundlich und zeigte sich erfreut, dass wir Ossington helfen wollten. Er brachte uns dann auch zum Haus von Murdows. Es handelte sich um ein zweistöckiges Haus, welches an einen der Felsen des inneren Ringes gebaut waren.

Auch Murdows empfing uns freundlich. Es handelte sich um einen Mann um die 60, der auch erst im Laufe der Krise zum Dorfvorsteher geworden war. Von ihm erhielten wir weitere, detailliertere Informationen. Die Elfen nämlich, von denen wir noch keinen gesehen hatten, lebten schon seit langer Zeit in den tiefen Wäldern der Region. Sie waren bekannt dafür, keine Liebe gegen irgendeinen Nicht-Elfen zu hegen; ja selbst Verwandte aus anderen Regionen waren bei ihnen nicht gut gelitten. Allerdings hatten sie Ossington eigentlich immer in Ruhe gelassen.

Als zeitlichen Ursprung der Angelegenheit sah er den den Besuch eines (des?) Reiters. Dieser war vor einigen Monaten im Dorf aufgetaucht, hatte einige Tage in selbigem gewohnt und hatte die druidischen Relikte der Region besucht. Sein Gesicht hatte in der ganzen Zeit niemand gesehen, er behielt wohl immer seinen Helm auf. Nach seiner Abreise schien alles in Ordnung zu sein, bis einer der Waldläufer des Dorfes vermisst wurde. Seine Leiche wurde Tage später gefunden: gespickt mit vielen Elfenpfeilen. Daraufhin unternahm der damalige Dorfvorsteher, Elder Merryl, eine Friedensmission zu den Elfen: Eine Abordnung des Dorfes unter weißer Flagge.

Auch diese kam nicht zurück, und man fand sie grausam geschlachtet in den Wäldern. Merryl war von so vielen Pfeilen an einen Baum genagelt, dass er fast nicht davon zu befreien war. Danach hatte niemand mehr das Dorf lebend verlassen. Dabei schienen die Elfen die östliche Region des Dorfes zu bewachen, während der Reiter den Weg nach Westen kontrollierte. Zwar hatten ein paar Abenteurer geholfen, die sich in Ossington niedergelassen hatten, aber auch konnten nichts ausrichten. Wir versprachen zu helfen, und er versprach uns eine Unterkunft. Ferner wies er uns auf Dyson hin, dem Gelehrten der Abenteurer, der sich gut auskennen sollte. Wir standen gerade in der Tür, und ließen uns den Weg beschreiben, als Murdows von einem Pfeil im Hals gefällt tod zusammenbrach.

Wir konnten auch sofort einen Elfen entdecken, der sich an den inneren Ring heran geschlichen hatte. Unser Versuch ihn zu stellen schlug aber fehl, da ihm mehrere Falken ebenso zur Hilfe kamen wie eine riesige Eule. Wir konnten diese Tiere zwar schnell besiegen, aber leider hatte der Elf einen zu großen Vorsprung errungen. Und eine ungeplante Verfolgung in die Wälder erschien dann doch unklug.

Diesmal war eine eine resolute Frau namens Tully, die sich unserer annahm. Sie geleitete uns zu einem Turm in der Mitte des Dorfes, der an einen felsenen Torbogen gebaut war. Deren drei standen in der Mitte des Dorfes und somit auch im Mittelpunkt der Steinkreise. Es war der Turm, in dem Dyson lebte. Wir trafen hier auch Kuckuck wieder. Die drei waren besagte Abenteurer. Dyson stellte sich als halbe Person heraus: Der erste Halbling, mit dem wir intensiveren Kontakt hatten. Dagegen erscheinen einem plötzlich sogar Zwerge groß.

Bevor wir uns in einer interessanten Diskussion über Magie, die Formen der Magie, Götter, die Magie der Götter und der Frage nach den Zusammenhängen unter all diesem vertieften, erzählte er uns etwas über die druidische Vergangenheit dieses Ortes. Und zwar hatten wohl vor langer Zeit Druiden genau in dieser Region ein Zentrum ihres Bundes errichtet. Aus dieser Zeit stammten auch die verschiedenen Monumente. Die Druiden waren dann wohl vor einigen Jahrhunderten verschwunden und es hatte sich später an dieser Stelle das Dorf Ossington gegründet. Weiter sei die Frau in den kleinen Tempelchen Henwen, eine Druidin, deren Geist unter den schlimmen Ereignissen der letzten Monate stark gelitten habe. Die druidischen Hinterlassenschaften waren im Einzelnen:

  • Dieser doppelte Steinkreis, in dem Ossington lag. Der äußere bestand aus genau 91 Steinen, jeder 10 Meter hoch und entsprechen Massiv. Der innere Ring wurde von nur noch 28 etwas kleineren Steinen gebildet. Im Zentrum standen dann die drei Steinbögen, die die Form eines Π hatten.

  • Die Kapelle der neun Götter, an der wie bereits vorbei gekommen waren. Ursprünglich hatte es sich wohl um einen Schrein von Beori, der Erdmutter, gehandelt. Mittlerweile war er aber dem "neutralen Pantheon" geweiht.

  • Die "Silence Keepers": Eine Steinformation aus fünf äußerst dünnen, verwitterten Steinen, zusammen mit einem flach geformten. Letzterer hatte vermutlich in früherer Zeit einmal auf den anderen aufgelegen. Die lokale Sage berichtet, es handle sich um die Überreste von 5 Zauberern, die von den Druiden in einem Kampf zu Stein verwandelt worden waren.

  • "Der Große Hügel" oder auch "der rote Pferdehügel": Ein von Bäumen befreiter Hügel, in dessen Oberfläche ein Relief geschnitten worden war. Vermutlich sollte es sich dabei um die Gestalt eines Drachen handeln, der vor langer Zeit weite Teile der Region verwüstet hatte.

  • Schließlich der große Grabhügel. Auf diesem befand sich die letzte Ruhestätte eines alten und großen Kriegsführers der Region.

Bei der Besprechung, wie wir Licht ins dunkel bringen könnten, beschlossen wir, die einzelnen Stätten auf zu suchen und nach Hinweisen und Spuren ausschau zu halten. Für den Rest des Tages bezogen wir Quartier in einer leerstehenden Hütte im Dorf.

Der Rote Pferdehügel (114. Tag X+1, 1)

Bevor wir am nächsten Morgen aufbrachen, sorgte Renee mit ihrer immer stärker werdenden geistlichen Kraft dafür, dass die Bewohner zum ersten Mal seit langem wieder etwas anderes zu beißen bekamen, als dünne Brühen. Auch so war es kein Schlaraffenland, aber zumindest wurde auf diese Weise verhindert, dass es zu Hungertoten kommen konnte. Zumindest so lange, bis wir das Problem hoffentlich schnell gelöst hatten. Schließlich mussten wir uns auch mit unserer eigentlichen Mission beeilen. Der Sommer währt schließlich nicht ewig.

Anschließend machten wir uns auf den Weg, uns diesen roten Pferdehügel einmal anzuschauen. Kuckuck begleitete uns als ortskundiger Führer. Obwohl wir den Hügel ausgiebig erkundeten, konnten wir keine nutzbringenden Hinweise entdecken. Dafür wurden wir auf dem Weg zurück nach Ossington von dem Reiter angegriffen. Es gelang uns zum Glück, sowohl ihn als auch sein Streitross zu besiegen. Was aber nur bedeutete, dass sich die ohnehin körperlich nicht wirklich präsenten Gestalten zur Gänze auflösten. Ob wir sie besiegt oder nur vertrieben hatten, wussten wir nicht. Aber es konnte kaum so einfach gewesen sein. Naja, einfach ist relativ. Immerhin hatte dieser Kampf fast unseren mächtigen Malb zerlegt.

Wir kamen dann zum Glück ungeschoren zurück nach Ossington, wo wir eine (klassische) Massivheilungskur veranstalteten. Immerhin waren wir dank der Kraft unserer Götter am nächsten Tag bereits wieder voll einsatzfähig. Wieder einmal ein Beweis für die Macht unseres Pantheons.

Das Heldengrabmal (115. Tag X+1, 1)

Als nächstes kümmerten wir uns um das Heldengrab. Es handelte sich um einen Grabhügel mit sagenhaften 150m Durchmesser. Da hatte jemand viel Erde bewegt. Offen war ein kleiner Eingangsbereich. Dieser wurde offensichtlich rege zur Heldenverehrung benutzt, wie man an diversen hinterlassenen Opfergaben erkennen konnte. Wir begannen mit einer gründlicheren Untersuchung...

2001-05-29

Zuerst viel uns in dieser Kammer neben einem altarähnlichen Steinblock noch ein Skelett auf, welches am Boden lag. Das Skelett selber schien schon recht alt zu sein. Vermutlich handelte es sich um den Wächter der Gruft, von dem Tully gesprochen hatte. Nun ja, da es keine offensichtlichen Eingänge gab, durchzog Egil die Kammer einer eingehenden (magischen) Überprüfung. Dabei fand er auch spontan drei Geheimtüren. Da diese nicht weiter schwierig zu öffnen schienen, machten wir uns sogleich an die Erkundung. Dabei kam bereits aus der ersten Tür die Roderik öffnete ein ekeliger Wicht herausgestürmt. Er verpasste Roderik und mir eine geladene Dosis Lebenskraftentzug bevor Renee ihn vertreiben konnte. Und ich darf anmerken: An dieses Gefühl der eisigen Kälte, das Verkrampfen aller Gliedmaßen und die brennenden Kopfschmerzen will ich mich gar nicht gewöhnen.

Es folgte eine endlose Serie von Fallen, Wichten, Wichten, Fallen, Sackgassen und noch mehr Fallen. Hier an großes Lob an Roderik und Malb, die die Situation im Wesentlichen unter Kontrolle behielten. Wenn auch Tron Malb kurz vor Schluss an der Spitze ablöste. Schließlich kamen wir zur eigentlichen Grabkammer. Noch während wir damit haderten, was zu tun sein und ich nach Untoten scannte, erscholl plötzlich eine Stimme hinter uns: Seidnar, der große Kriegsherr, forderte den Grund zu wissen, warum wir seine Ruhe stören würden. Wir erklärten kurz die Lage und wiesen insbesondere auf den Zusammenhang mit dem untoten Ritter hin. Zuerst wollte er uns nicht glauben (als wenn wir einfache Grabräuber wären!) und forderte einen von uns zum Duell. Tron übernahm diese ehrenvolle Aufgabe, und nach kurzer Zeit des Schwerterkreuzens war Seidnar zufriedengestellt. Er bestritt jeden Zusammenhang zu dem Untoten Reiter, und erzählte uns ein wenig aus der Vergangenheit.

Vor einigen Jahrhunderten hatte eine Gruppe Druiden in dieser Gegend ihren zentralen Versammlungsort eingerichtet. Die doppelten Steinkreise ermöglichen einen perfekten Schutz gegen Eindringlinge und Neugierige, die an den jährlich statt findenden Riten der Druiden interesse gehabt hätten. Seidnar selbst war ein Kriegherr zu dieser Zeit, der zwei wichtige Schlachten gegen einfallende Humanoide schlug und gewann. Diesen Triumph erlebte er allerdings nicht mehr, da er in der zweiten Schlacht fiel. Woraufhin er an dieser Stelle begraben wurde. Bald darauf wurden die Druiden von einem mächtigen roten Drachen fast völlig ausgelöscht. Nur ein einzelner Druide entging der Katastrophe. Er baute eine neue Siedlung auf, unter anderem dadurch, dass er Tiere in Menschen verwandelte. Die Waldelfen, auch Grugach genannt, habe es in dieser Gegend "schon immer" gegeben. Da es sich um einen recht vernünftigen Kerl handelte, er nach Sitte und Anstand handelte und uns sogar half, verzichteten wir darauf, ihn zur ewigen Ruhe zu betten. Zumal er meinte, vermutlich warte noch eine wichtige Aufgabe auf ihn, wegen derer er noch nicht erlöst worden sein. (Persönliche Anmerkung: Seltsame Götter das, hier im Süden, wenn die erfolgreichen Kriegern den Weg in die ewigen Gefilde verwehren. Anstatt sich einfach bei Bedarf einen Helden zu suchen oder zu benennen. Tsts.)

Wir kehrten wieder nach Ossington zurück. Auf dem Weg dorthin, wurden wir plötzlich von einem kleinen Schwarm dieser komischen Katzenaffen umschwärmt. Während wir zwischen Misstrauen und Verzückung über die putzigen Tierchen hin und her gerissen waren, fielen diese über uns her. Auch wenn es uns gelang, sie zu vertreiben und (halbwegs) heil nach Ossington zu kommen, so überraschten sie uns doch damit, dass sie den Schaden unserer Waffen ziemlich gut weg steckten. Nur gegen unsere mächtigen Krieger Malb und Tron sowie die Geschosse aus Egils Zauberstab zeigten sie sich anfällig. Ferner schienen sie ein recht unangenehmes Gift zu besitzen, dass allerdings nicht allzu potent sein konnte. Bei mir hatte es beispielsweise nicht ein einziges Mal gewirkt, obwohl ich mehrere Bisswunden erhielt.

Wir besprachen uns noch an diesem Abend mit Dyson, der sich interessiert an unseren Neuigkeiten zeigte. Ein paar der Details aus der Vergangenheit waren auch ihm noch unbekannt gewesen. Zu den Tieren meinte er, es könne wohl der Futtermangel gewesen sein, der sie aus den Tiefen des Waldes hervor gelockt habe. Wir beschlossen, uns am nächsten Tag die "Silence Keepers" anzuschauen.

Die "Silence Keepers" und rund um den Tempel (116. Tag X+1, 3)

Am kommenden Morgen durften wir die Weitsicht und Anteilnahme unserer Götter bewundern. Idun hatte Renee just zu diesem Zeitpunkt den Pfad zu mächtigeren Gebeten aufgezeigt. Dies erlaubte es ihr, die Wirkung der Untoten auf Roderik und Malb aufzuheben. Anschließend machten wir uns auf den Weg zu den Steinen. Da es hierbei komplett durch den dichten Wald ging, verzichteten wir wieder auf unsere Pferde.

Kurz bevor wir die Steine erreichten, wurden wir von einem Elfen angegriffen. Er feuerte Pfeile auf uns ab, bis wir in Deckung gegangen waren. Ihn selbst hatte bis auf Roderik niemand gesehen, und er verschwand ohne Spuren zu hinterlassen. Als wir bei den Steinen ankamen, durchlebte ich dann die Krise, wie ich sie auch damals im Nebeltal einen Tag nach den Kuss dieser Sukkubus gehabt hatte. Da ich aber ähnliches erahnt hatte und Heimdall seine Hand über mich hielt, überstand ich es auch diesmal ohne bleibenden Schaden. Die Steine selber brachten uns gar keine Informationen. Fünf große, schwere Steine halt (woher auch immer die kamen) und eine zerbrochene Steinplatte, die wohl mal ein Dach gewesen war. Wir hinterließen jedenfalls den Elfen eine Friedensbotschaft, in der Hoffnung, dass Gespräche möglich seien.

Auf der Weiterreise zum Tempel wurden wir noch einmal von einem Elfen angegriffen. Wieder verschwand er, nachdem er ein paar kurze Schüsse abgefeuert hatte. Weiter fanden wir ein einsames Skelett, welches vermutlich ein paar Monate in der Gegen herumgelegen hatte. Vermutlich einer der Waldläufer, Jäger oder Förster aus Ossington. Dann durfte Malb uns noch seine Reflexe beweisen: Er wich gekonnt einer Baumstammfalle aus, die ziemlich überraschend versuchte uns zu zerschmettern. Schließlich (ja, es war ein langer Weg!) kamen wir noch an einer niedergebrannten Köhlerhütte vorbei. Im Innern fanden sich zwei Leichen, die vermutlich durch Pfeile getötet worden waren.

Der Tempel war an diesem Abend kurz vor Einbruch der Dunkelheit verlassen. Immerhin fand ich Spuren untoter Präsenzen im Boden. Seltsam genug. Da wir keine Lust auf langes Warten im Dunkeln oder einen Weg durch die Finsternis hatten, kehrten wir umgehend nach Ossington zurück. Dort waren wir dann erst einmal wieder recht ratlos.

Am nächsten Morgen befragte Renee dann Idun. Von ihr erhielten wir den weisen Rat: "Ihr werdet dort finden, wo ihr es am wenigsten erwartet!" Nun ja, danke auch. Nicht, dass ich etwas gegen nützliche Hinweise hätte, aber gerade nach solchen dreht man sich meistens doch im Kreis. Andererseits, was soll man von den etwas, ähem, chaotischeren Mitglieder unseres schönen Pantheons schon erwarten? Den einen Tag überschütten sie einen mit Glück (Danke noch einmal für die Wiederherstellungszauber (=Restoration)!) und dann so ein zweckdienlicher Hinweis. Pfff....
[Verzeih Heimdall, ich habe gelästert. Aber manchmal werde auch ich schwach.]

Um unserer Konfusion Ausdruck zu verleihen, ritten wir dann anschließend zu den Bauern, welche wir am Weg als erstes getroffen hatten. Zugegeben, dort hätten wir wohl auch nie mehr gesucht. Andererseits war die Aktion nicht unbedingt erfolgreich - im Sinne der Aufgabe. Denn von Tanasha erfuhren wir, dass ihr Vater am Vortag beim Holzholen von einer Giftschlange angegriffen worden war. Er war dann in der Nacht der Vergiftung, seiner Konstitution und seiner Verzweiflung erlegen. In so fern hatte der Ausflug das Gute, dass wir Tanasha nach Ossington geleiten konnten. Interessant noch, dass die Schlange wohl auch herbei beschworen worden war. Also eindeutig ein Angriff und kein Zufall.

Auf dem Rückweg fiel uns dann auch tatsächlich auf, dass der Weg uns am Tempel vorbei geführt hatte. Pech für uns, denn Henwen war auch an diesem Abend nicht anwesend. Dafür konnte Egil den Verdacht mit den Untoten dadurch erhärten, dass er ebenfalls 8 böse Präsenzen im Boden aufspürte. Mit Tanasha im Gepäck, den Abend vor Augen und ohne Spur von Henwen kehrten wir recht unverrichteter Dinge nach Ossington zurück.

Am nächsten Tag ritten wir denn sogleich zum Tempel. Und wir trafen Henwen, die wieder einmal dabei war, ihren Sermon zu all ihren Göttern im Wechsel zu leiern. Sie berichtete uns dann auch prompt, dass sie sich abends in ihre Hütte zurückziehe, da es am Tempel von Schatten nur so wimmle. Da hatten wir wohl unsere Untoten. Und sie wollte auch nicht großartig beim Beten gestört werden. Egil fand übrigens weiter heraus, dass das Vieh, dass auf ihrer Schulter saß, eine böse Aura hatte. Ein weiterer Hinweis, dass die Viecher keine normalen Tiere sein konnten.

Bei dem Versuch, gegen Mittag einen der Schatten aus dem Boden auszugraben schlug fehl. Zwar sichteten wir in in einem Meter Tiefe für einen kurzen Moment, aber der gestaltlose Schatten zog sich einfach ins Erdreich zurück. Auch die Tatsache, dass sich die Schatten wohl immer innerhalb des den Tempel umgebenen Steinkreises aufhielten, half nicht. Wir konnten niemals tief und breit genug buddeln, um sie alle zu erwischen. In Ermangelung besserer Ideen beschlossen wir, bis zum Abend zu warten und zumindest Henwen und den Tempel schon einmal vor den Schatten zu retten.
[Verzeih Heimdall, mein Ton ist heute etwas, öh, locker. Aber dieses endlose Warten ohne einen direkten Feind, ja ohne die Ahnung eines solchen, zerrt furchtbar an meinen Nerven.]

Nun ja, wir betten uns geruhsam bis zum Abend an den Waldrand. Noch bevor es dunkel geworden war, sahen wir eine Gestalt den Weg herauf reiten. Der Reiter kam. Noch während wir Aufstellung nahmen, galoppierte er mit überirdischem Hufgeklapper auf uns zu und griff Malb frontal an. Bis dato war er immer absolut lautlos erschienen (und gegangen). Auch mein Versuch, ihn sofort zu ermahnen, wir wären bestimmt nicht der Feind (unter der Annahme, er wolle das Dorf vielleicht für etwas bestrafen) fruchtete nichts. Hingegen hatte sein Geklapper wohl Eindruck auf meine Gefährten gemacht. Mir nichts, dir nichts, blieb mir als Rückendeckung noch Renee.

Nicht, dass die Nähe einer solch mächtigen Idunpriesterin nicht beruhigend gewesen wäre; aber diese Wirkung ließ rapide nach, nachdem ihre Anrufung Iduns gegen diese kreatürlichen Wesen verhallt war und der Reiter mich dessen ungeachtet binnen kürzester Zeit halb tot geschlagen hatte. Wenigstens gab mir der Glaube an Heimdall die nötige Stärke, ihr wertvolle Sekunden für einen taktischen Rückzug zu ermöglichen. (Von der Vorstellung, was ihr Adoptivvater, unser Häuptling, mit mir angestellt hätte, wäre ihr etwas zugestoßen einmal abgesehen. - Ach ja, und ihrer Lehrmeisterin Anora hatte ich auch noch versprochen, auf sie aufzupassen. - Und ich hatte zuletzt (wenn auch heimlich) über Idun gelästert. - Das Renee eine Frau war, spielte da nur noch eine untergeordnete Rolle.) Bei meinem Versuch mich vom Reiter in Richtung Tempel abzusetzen schlug er mich dann auch prompt nieder, ohne dass ich sein Pferd zuvor getroffen hatte.

Ich hatte schon mit meinem Leben abgeschlossen, doch es geschah das Wunder: Während ich versuchte, mich aufzurappeln (es blieb bei dem Versuch), ritt er einfach weg. Einfach so.
Sekunden später war Renee schon an meine Seite, und als die Kraft Iduns mich durchströmte und heilte, wusste ich, dass ich auf jeden Fall richtig gehandelt hatte. Aber die Frage blieb: Was war geschehen? Hatte der Reiter in ritterlicher Manier gehandelt, und meinen Einsatz honoriert? Wollte er mit uns spielen? War ich kein würdiger Gegner für ihn?

2001-06-19

Nach dem unsere Gefährten zurück gekehrt waren, und der Reiter offensichtlich nicht wieder kam, verfolgten wir unsere ursprüngliche Absicht weiter. Wir warteten bis zum Abend und zur Dunkelheit um diese Schatten bekämpfen zu können. Diese kamen dann auch aus ihrem Versteck, nachdem die Dunkelheit über das Land gefallen war. Während sie sich ihrer Natur entsprechend als weitgehend widerstandsfähig gegen normale Waffen erwiesen, waren sie den Kräften der Götter in keiner Weise gewachsen. Während Renee den Großteil der Schatten zu Staub verwandelte, gelang sogar mir dieses Kunststück gegen zwei dieser Schatten, die Egil und mich bedrohten. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei jener Begegnung zum zweiten Mal an diesem Tage zu Boden gehen musste. Die Berührung einiger der Schatten hatte mir soviel Kraft geraubt, dass ich (*ähem*) kaum noch auf den Beinen stehen konnte. Zumindest nicht mit Rüstung und voller Ausrüstung.

Wir übernachteten die folgende Nacht in dem kleinen Tempel, der nun endlich sicher war. Dabei war es zwar kein Problem, unsere (d.h. meine) Wunden zu heilen, aber diese kreatürliche Schwäche war ich nur zu einem kleinen Teil los geworden.

Zurück in Ossington (119. Tag X+1, 2)

Wir beschlossen, erst einmal nach Ossington zurück zu kehren. Aber allein dies entpuppte sich bereits als gefährliches Unterfangen. Denn unterwegs wurden wir urplötzlich von zwei am Wegesrand stehenden Bäumen angegriffen. Nachdem Malb und Tron die ersten Schläge bereits heftig mitgenommen hatten, versuchten wir zwischen den Bäumen zum Dorf hin durch zu brechen. Dies wäre auch beinahe gelungen. Nur Egil blieb auf der Strecke. Als wir dies in unserer wilden Flucht bemerkte hatten und umkehrten, lag er mit verbundenen Wunden am Wegesrand. Was ging hier vor?

Wir erreichten gegen Mittag wieder Ossington und bezogen die uns zugewiesene Hütte. Wir erfuhren, dass das Dorf am Abend zuvor von Elfen überfallen worden war und es drei Tote gegeben hatte. Wir brauchten jedenfalls erst einmal eine Pause. Abends beratschlagten wir dann, dass einige Dinge nicht so richtig stimmen konnten. Der Ritter war definitiv nicht so böse und gewalttätig, wie er geschildert worden war. Und wenn da wirklich ein Elfenstamm sein Unwesen trieb, warum war das Dorf nicht schon längst vernichtet?

Am nächsten Tag beschlossen wir, uns einmal gründlicher im Dorf um zu sehen und zu hören. Dabei besuchten Renee und Tron wieder diesen Pilzzüchter und quatschten mit ihm. Wesentlichen Aufschluss erhofften wir uns aber von einem Gespräch mit Dyson. Wir trafen auch alle drei in seinem Turm an, doch konnten sie uns auf alle unsere Fragen irgendwelche recht plausiblen Erklärungen liefern. Wenig schlauer kehrten wir abends in unsere Hütte zurück, wo wir bis zum nächsten Morgen unsere verbliebenen Wunden heilten.

Die undiplomatische Lösung (121. Tag X+1)

Da saßen wir nun. Weder hatten wir irgend etwas im Dorf erreicht, noch außerhalb. Wir versuchten nun als nächstes, den Dorfbewohnern etwas auf die Füße zu treten, um vielleicht so eine Reaktion zu provozieren. Insbesondere Tron ging es auf dir Nerven, dass in allen wichtigen Fragen immer wieder auf Dyson verwiesen wurde.

Die angesprochen Personen waren (zugegebener Weise zurecht) etwas pikiert durch unser Nachbohren. Interessanter Weise waren sie sich alle ziemlich einig darin, dass sie sich bei Dyson über uns beschweren mussten. Wir trafen uns nach einigen Ausflügen in der Mitte des Dorfes neben Dysons Turm wieder, wohin wir den Beschwerdewilligen gefolgt waren. Kurz darauf kamen die Beschwerdeträger wieder aus dem Turm hervor und würdigten uns keines Blickes. Wenig später machte Tully sich auf den Weg, und klapperte das halbe Dorf ab. Irgend etwas braute sich da zusammen.

Aber unsere Befürchtungen wurden übertroffen. Wir versuchten gerade Dyson dazu zu bewegen, die Tür zu öffnen und mit uns zu sprechen, als plötzlich das halbe Dorf mit Mistgabeln, Stöcken und anderen Werkzeugen bewaffnet auf uns zukam. Zeitgleich erschienen Dyson und Kuckuck auf dem Dach des Turmes. Während Kuckuck ein Lied spielte, um die Moral und Kampfkraft der Dorfbewohner zu stärken, fing Dyson an in unsere Mitte zu Zaubern. Und das alles ohne ein Wort der Warnung.

Zu unseren Glück gelang es Roderik recht bald die Tür zum Turm zu öffnen. Während sich nun meine Gefährten in den Turm begaben und so schnell wie möglich auf das Dach zu kommen, blieb ich in der Menge der Dorfbewohner stecken. Auch wenn diese eher Opfer als Gegner waren, so hielten sie mich doch auf, während Dyson nun mich mit magischen Geschossen unter Beschuss nahm. Aber Roderik war zurück geblieben um die Türe frei zu halten und auch Tully konnte mich bei meinen Bemühungen das Innere des Turmes zu erreichen nicht aufhalten.

Allerdings kam es mir auch zu Gute, dass Malb mittlerweile fast das Dach erreicht hatte, so dass Dyson andere Sorgen bekam. So erreichte ich (mal wieder) halb tot den Turm, während Roderik hinter mir die Türe verschloss. Das sollte und etwas Ruhe vor den Dorfbewohnern geben.

Malb hatte mittlerweile durch einen Kältekegel hindurch das Dach erreicht, und bedrängt Dyson, der auch noch Unterstützung von Henwen hatte. Allerdings schien Kuckuck sich bis auf seinen Gesang heraus zu halten. Nachdem auch noch Tron und Renee das Dach erklommen hatten, verabschiedete sich Dyson mit den Worten: "Sorry, Henwen!" und verschwand in einem Fluchs gezauberten magischen Portal.

Die wahre Überraschung kam aber noch, als Kuckuck sich plötzlich verwandelte. Und zwar in ein komisches Vieh, dass wie eine Kreuzung aus Geier und was-auch-immer aussah. Er stieß ein Furcht erregendes Lachen aus, bevor er sich erhob und, Malbs Angriff geflissentlich ignorierend, davon flog. Er ließ uns noch ein: "Hat wirklich Spaß gemacht mit euch!" zu kommen, und war weg.

2001-06-26

Aufräumarbeiten (121. Tag X+1, 1)

Zum Glück war uns Henwen verblieben, welche uns Auskunft geben konnte. Es war zwar nicht einfach, aus ihren Erzählungen die wirklichen oder wichtigen Informationen heraus zu holen, aber ich hoffe, es gelang uns leidlich:
Nach der Geschichte, bei der der Drache Anshadalon die hiesigen Druiden und Bewohner fast vollständig vernichtet hatte, hatte ein Druide aus Tieren der Umgebung Menschen geschaffen. Was wir noch nicht wussten, war, dass das hierzu benötigte Ritual auf den Steinkreisen im und um das Dorf festgehalten worden waren.

Jahrhunderte später hatte sich die Bevölkerung durch natürliche Vermehrung und Migration in eine ganz normale Menschen und Halblingsiedlung gewandelt. Die Erinnerung an die alte Zeit war verloren gegangen, und alles schien in Ordnung zu sein. Bis zu dem Tag, als eine Gruppe von Abenteurern in Ossington eintrafen. Dyson, ein Sorcerer welcher davon träumt, die Welt zu erobern. Tully, seine Katzengefährtin. Kuckuck, eine Barden-Dämon, der mit Dyson im Bunde war und mit ihm gemeinsame Pläne schmiedete. Und Henwen, die Druidin, die aus alten Zeiten heraus mit den anderen Zog, und ein grosses Interesse daran hatte, Dämonen zu untersuchen und zu studieren.

Dyson erkannte und analysierte den Verwandlungszauber und erkannte eine Möglichkeit, auf seinem Weg zur Weltherrschaft voran zu kommen. Denn die verwandelten Wesen blieben in einer gewissen Abhängigkeit zum Ausübenden des Rituals. Er ließ sich also in Ossington nieder und fing an zu experimentieren. Dabei bediente er sich der Tiere im umliegenden Wald und hatte zu Beginn viele Fehlschläge zu verkraften. Er fing aber allmählich an, die Dorfbewohner Stück für Stück gegen verwandelte Tiere auszutauschen.

Da er einerseits sehr viele Tiere in seinen Versuchen opferte und damit auch weitere Tiere vertrieb, meldeten sich die Grugach und protestierten gegen diese kreatürlichen Vorgänge. Dyson schickte ihnen ein Verhandlungsangebot. Anstatt aber mit ihnen zu verhandeln, ermordeten er und seine Gefolgsleute einen Gutteil der kleinen Elfensiedlung in der Nähe von Ossington und brannte alles nieder. Die wenigen überlebenden Elfen und ihre Feen Verbündeten gingen darauf hin zu einer Guerilla Taktik über.

Ein wandernder Paladin, welcher von dem Konflikt gehört hatte, kam in Ossington an und fing an Spuren zu suchen. Als er der Wahrheit zu nahe kam, wurde er ermordet und sein Körper am Fuße des roten Hügels in einem Tümpel versenkt. Offenbar kehrte sein Geist zurück um sich und die Elfen zu rächen. Er hatte angefangen uns anzugreifen, nachdem wir anfingen, für Dyson und das Dorf zu arbeiten.

Kuckuck hatte diese kleinen, dämonischen Katzenaffen herbei beschworen. Zum einen dienten sie Henwen als Studienobjekte, andererseits sollten sie wohl gegen die Elfen und Feen eingesetzt werden, sowie allgemein Besucher abschrecken.

Als wir schließlich vom Turm herunterkamen und anfingen mit den Dorfbewohnern zu verhandeln, stellte sich heraus, dass Dyson Tully gerettet hatte und mit ihr zusammen geflohen war. Dabei hatte er sich einiger unserer Pferde bedient und die verbliebenen zusammen mit dem Stall verbrennen lassen. An Verfolgung war also nicht zu denken.

Im Turm fanden wir leider keine Wertgegenstände, um unseren Verlust zumindest finanziell zu kompensieren. Das einzige, was wir für mitnahmewert befanden, waren die Aufzeichnungen Dysons, welche wir hofften in der Akademie des Wissen vielleicht als Tauschobjekte benutzen zu können. Weiter wollten wir den Wagen mit dem Esel benutzen, um den Stapel Bücher zu transportieren.

Schließlich kam noch der Ritter in das Dorf geritten. Er verhielt vor uns und bedeutete uns, ihm zu folgen. Er führte uns sodann zu dem Ort, wo seine Leiche versenkt worden war. Nachdem Malb seine Leiche geborgen hatte, bauten wir ihm ein Steinhügelgrab im Dorf, welches sich an einen der Monolithen anlehnte. Wir hatten zwar leider keine Ahnung, was angemessen gewesen wäre, hatten ihm so aber zumindest Ehre erwiesen und ein Mal der Erinnerung hinterlassen.

Weiterreise zur Akademie des Wissens (122. Tag X+1, 9)

Am nächsten Morgen machten wir uns dann mit Sack, Pack und Esel auf den Weg. Zum Glück waren uns ein paar ruhige Tage der Reise in recht friedlicher Natur vergönnt. Nach über einer Woche verließen wir den Wald, kamen wieder auf die Handelsroute und näherten uns einem recht großen See, an dem diese Akademie liegen sollte.

Gegen Abend des folgenden Tages erreichten wir dann das Dorf Ellington. Es handelte sich um ein kleines Fischerdorf am Rande des Sees, welches nach unseren Informationen ganz in der Nähe der Akademie liegen sollte. Just als wir eintrafen, befand sich das Dorf in großer Aufregung. Ein Fischer namens Elwin habe einen Shalarin gefangen. Aha.

Wie sich dann heraus stellte, waren in den letzen Wochen die Fischerträge deutlich gesunken. Und die hiesigen Leute machten ein Völkchen von Seebewohnern dafür verantwortlich: die Shalarin. Und einen eben jenen hatte dieser Elwin an diesem Tag aus dem Wasser gefischt. Wie wir noch mit bekamen, wurde der Shalarin eingesperrt, und sollte am nächsten Tage vom Dorfvorstand inklusive einer Priesterin des Poseidon vernommen werden.

Wir suchten Unterkunft für den Abend in einem Gasthof und erfuhren, dass es auch noch ungefähr vier Wegstunden bis zu der Akademie seien. Diese läge ebenfalls am Seeufer, ein Stück weiter südlich. Wir erholten uns nach der Reise und brachen am nächsten Morgen dann auf.

Ankunft an der Akademie (131. Tag X+1)

Gegen Mittag erreichten wir dann auch einen recht kleinen Marmortempel, welcher wohl diese Akademie sein sollte. Wir wunderten uns doch etwas stark, dass die beiden angrenzenden Gasthöfe mindestens so groß zu sein schienen, wie der Tempel selbst. Wir schwärmten aus, die Lage zu erkunden. Egil suchte die Gasthäuser auf, Malb und Tron bewachten den Wagen mit den Büchern. Roderik, Renee und ich betraten die Eingangshalle der Akademie(?).

Dort wurden wir von Karon empfangen. Er residierte am Ende einer recht üppigen Empfangshalle, die bestimmt alleine die Hälfte des Gebäudes beanspruchen musste. Im Hintergrund waren noch zwei Uniformierte Wächter zu sehen, die das einzige Tor weiter in den Tempel bewachten. Es schien uns, als wenn sie die Uniformen des alten Reiches trugen. Renee merkte an, die purpurnen Umhänge deuteten sogar darauf hin, dass es sich um Angehörige der alten Kaisergarde handeln könnte.

Im Gespräch mit Karon fanden wir dann auch schnell heraus, dass dem so war. Die Akademie sei in früherer Zeit auf Geheiß des Kaisers angelegt und von ihm unterstützt worden. Ferner führte er aus, dass es in der Tat einen Experten für die Inseln des Goldes gebe. Er beauftragte ferner einen der Soldaten, jemanden zu holen, der die Bücher untersuchen solle. Denn andererseits sei eine Spende von 500 Goldstücken fällig, wenn wir die Dienste der Akademie in Anspruch nehmen wollten.

Während wir noch warteten, kam eine verhüllte Gestalt in die Halle, und begann ebenfalls ein Gespräch mit Karon. Es ging interessanter Weise ebenfalls um die Inseln des Goldes und jemanden namens "Kinder des Goldes". Wie sich dann heraus stellte, handelte es sich um Sargen! Er war wohl mit einem Auftrag für die Elfen unterwegs, und unsere Wegen kreuzten sich hier. Dinge gibt's...

Bald darauf kamen weitere Ankömmlinge. Es handelte sich um einen "Herzog Tarentus", der mit üppigem und bewaffneten Gefolge erschienen war. Er unterhielt sich ebenfalls mit Karon. Die beiden schienen sich zu kennen. Es ging wohl irgendwie um Landbesitz, Miete für das Portal(?) der Bibliothek und die Tatsache, dass die Akademie nicht zahlen wollte. Darauf hin gab der Herzog den Befehl, Karon zu ergreifen. Noch während dieser zu flüchten versuchte (unter anderem, in dem er sich unsichtbar machte), versuchte ich unglücklicher Weise mich neben den beiden Kontrahenten zu plazieren. Dies führte dazu, dass ich mich plötzlich inmitten von anstürmenden Soldaten und animierten Adlerstatuen befand, die zur Verteidigung des Tores gerufen worden waren. Kurz zuvor hatten sie noch friedlich die Decke gestützt.

Als dann auch noch Malb und Tron herein stürmten, und mich mitten im Getümmel sahen, griffen sie sofort die Soldaten an. Im entstehenden Gemenge zeigte sich, dass die Akademieangehörigen sich schnell in Sicherheit gebracht hatten, ihre Statuen nicht viel aushielten und wir auch ziemlich vermöbelt wurden. Da auch der Herzog das Missverständnis durchschaut hatte, gestatte er uns gegen eine Abfindung von 800 Goldstücken davon zu ziehen. Allerdings müssten wir sein Gebiet umgehend verlassen. Dieses erstreckte sich bis zum Nordufer des Sees.

Das große Problem war jetzt nur, dass wir heraus gefunden hatten, dass die Akademie am Grund des Sees lag! Und das übliche Zugangsportal war soeben vom Herzog erobert und für uns zur verbotenen Zone deklariert worden. Wir trollten uns also erst einmal nach Norden und erreichten gegen Abend wir Ellington. Dort erfuhren wir, der Fischmensch habe alles abgestritten und sitze weiterhin ein.

Die Shalarin (131. Tag, X+1, 1)

Daraus entsprang unser Plan, diesem Wesen die Freiheit zu geben, und darauf zu hoffen, dass es uns vielleicht einen Weg zu Akademie weisen könne. Um unser Handelsobjekt nicht zu verlieren, zogen Egil, Sargen und ich mit dem Esel und dem Wagen gleich weiter, um umgehend das Nordufer zu erreichen, welches wir als Treffpunkt ausmachten.

Die anderen brachen nach Einbruch der Dunkelheit in den Bootsschuppen ein, wo das Wesen gefangen gehalten wurde. Die Wächter schliefen, der Typ sprach keine uns bekannte Sprache und war mit Ketten in einem Becken gefesselt. Als Roderik ihn befreien wollte, wurden meine Gefährten von einem Wasserelementar angegriffen. Vermutlich hatte die Poseidonpriesterin es hier als Wächter plaziert.

2001-07-03

Müde und schwer angeschlagen schafften sie es dann mit dem Shalarin und einem Boot auf den See zu flüchten, ohne unmittelbar verfolgt zu werden. Dort holte der Shalarin, La'shall wie wir erfuhren, dann eine Artgenossin, La'lush, die sich mit uns unterhalten konnte. Wir erfuhren, dass es in der Tat einen unter Wasser gelegenen Zugang zur Akademie gäbe, und sie ihn uns aus Dankbarkeit für die Rettung La'shalls zeugen wollten.

Ferner kannten sie eine Algensorte, die es uns ermöglichen sollte, unter Wasser längere Zeit zu verweilen. Und der See sei zur Zeit nicht sicher, da durch ein Erdbeben eine Spalte zu einem unterirdischen System aufgebrochen sei, aus dem sich allerhand aggressives Getier in den See ergossen habe. Diese SPalte sei zwar mittlerweile unter andauernder Bewachen, die reiche aber leider nicht aus.

Nach dem wir uns alle am Ufer wieder getroffen hatten, versteckten wir als erstes unseren Wagen und einen Teil unserer Ausrüstung. Anschließend begaben wir uns mit leichten Gepäck auf Tauchgang. Wir wurden auch prompt unterwegs von großen Fischmonstern angegriffen, die wir nach kurzen und wildem Kampf auch besiegen konnten. Dabei zeigte sich, dass wir an Beweglichkeit und Manövrierfähigkeit allen Wasserbewohnern fort unten deutlich unterlegen waren. Zum Glück erreichten wir aber anschließend sicher den Eingang zur Akademie und verabschiedeten uns von den beiden.

Die Akademie (132. Tag X+1, 2)

Genau genommen waren wir auch nicht an einem normalen Eingang, sondern an einem weiteren Portal ausgekommen, welches in einer kleinen Unterseehöhle stand. Aber schon nach wenigen Minuten aktivierte sich das Portal, und wir machten die Bekanntschaft von Elis, der 'Magierin vom Dienst'. Sie hatte uns entdeckt, nahm unser Anliegen auf und hielt Rücksprache mit den Magiern und Gelehrten der Bibliothek.

Da wir ja vom Prinzip schon angemeldet waren, durften wir auch bald die Akademie betreten. Wir wurden als erstes in einen Empfangsraum gebracht, welcher komplett von einer durchsichtigen Kuppel gegen das umliegende Wasser geschützt war. Beeindruckend. Dort klappten mehrere von uns angesichts der bequemen Sessel und der Tatsache, dass wir seit über einem Tag auf den Beinen waren, zusammen. Uns waren sogar Bademäntel zur Verfügung gestellt worden. Den Typen der Bibliothek schien es ganz gut zu gehen.

Nach etwas über einer Stunde kam dann ein älterer Mann mit weißen Haaren und einem langen weißen Bart. Er war eine weite, ebenfalls weiße Robe gekleidet, welche mit gelben und goldenen Sonnensymbolen bestickt war. Er stellte sich als Ethaniel, der Experte für Solos-Nahan vor. Bevor wir zum eigentlichen Thema kamen, beauftragte er ein paar Kollegen, unsere Sachen vom Rand des Sees in die Bibliothek zu teleportieren.

Nachdem diese organisatorischen Sachen geregelt waren, und die Aufzeichnungen und Bücher von Dyson in den Besitz der Bibliothek übergegangen waren, kamen wir zum interessanten Thema: Die Inseln des Goldes. Zuerst gaben wir ihm einen Stand über das, was wir bereits herausgefunden hatten. So gab Egil zum Beispiel die Balade wieder, die er in Riverkeep gelernt hatte. Keine schlechte Vorstellung. Anschließen erzählte der Gelehrte uns ein paar Dinge über Solos-Nahan, die Details enthielten, die uns neu waren.

So erfuhren wir, dass auf den Inseln ein Kirchenstaat regiere, der mittels eines ausgeklügelten Portalnetzes die volle Kontrolle über Solos-Nahan ausübe. Arkane Magie sei in diesem Staat verboten. Die einzigen, bei denen diese Form der Magie geduldet würde, wären diese Kinder des Goldes, nach denen Sargen suchte. Es handle sich um ein kleines, zierliches, ungefähr elfenähnliches Völkchen, dem die Magie in die Wiege gelegt worden war.
Zu unserem dringendsten Anliegen, wie man die Inseln finden und erreichen könne, konnte er uns nicht viel erzählen. Ja, Solos-Nahan würde in der Tat wohl in der Region südwestlich des Kontinents liegen, die uns bereits in Riverkeep genannt worden war. Und nein, bisher habe noch niemand von außerhalb die Inseln gefunden. Oder sei zumindest noch niemand danach zurück gekehrt. Und ja, vermutlich seien die Inseln von einem magischen Schild vor Entdeckung geschützt. Er vermute, man bräuche einen bestimmten Passagegegenstand und/oder ein Ritual um diese Magie bändigen zu können.

Die einzige weiterführende Idee, die er anzubieten hatte, war diejenige, dass ein Feldherr namens Fenris angeblich ein ehemaliger Paladin von Solos-Nahan sein. Dieser Fenris habe gerade eine gute Woche nordöstlich von hier ein ehemaliges Königreich namens Narwood erobert, und zwar mit einer Hobgoblinarmee. Der Magier bat uns auf jeden Fall, ihm nach Möglichkeit alle Informationen zukommen zu lassen, die wir auf unserer Expedition erfahren würden.

In den kommenden zwei Tagen erholten wir uns erst einmal wieder. Dabei standen uns ein Bad und eine exklusive Minibar zur Verfügung. Wohlgemerkt, in dieser Bibliothek lebten die Leute nicht schlecht. Weiterhin diskutierten wir, ob wir wohl versuchen sollten, bei diesem Fenris Informationen zu bekommen. Weiterhin übergab ich die Rüstung des Solos-Nahan Paladins an Ethaniel, der super glücklich war, diesen Fund studieren zu dürfen. Im Ausgleich hatte er mir die Platte des Jarlak angeboten. Eine ebenfalls hervorragend gearbeitete Brustplattenrüstung, die ich auch ohne einen religiösen Konflikt anziehen konnte. Immerhin war dieser Jarlak wohl ein verdienter Offizier in der alten Reichsarmee gewesen, ein Vertreter der Ordnungsmacht, sozusagen.

Der Aufbruch zu Fenris (134. Tag X+1, 5)

Am dritten Tag brachen wir dann auf. Ethaniel ließ uns vom "Transportspezialisten" der Akademie an das nördliche Flussufer teleportieren. Eine etwas seltsame Erfahrung, eben hier und schon dort zu sein. Weiterhin bescherte Ethaniel und nun täglich auf magische Art und Weise herbeigerufene Pferde. Offensichtlich waren selbst diese Gelehrten nicht unpraktisch veranlagt. Schließlich, wieder unter freiem Himmel, sandten wir noch einen Lagereport an unseren Kriegsrat ab.

Die nächsten Tage reisten wir erst einmal ereignislos Richtung Nordosten, auf das Königreich Narwood zu. Dabei würden wir die Baronie Artraeis durchqueren.
Am fünften Tag der Reise sahen wir in dem etwas hügeligen Gelände eine große Staubwolke voraus. Etwas vorsichtig, bezogen wir erst etwas verdeckt hinter einen Hügelkuppe Deckung, um den Weg zu beobachten. Wenige Minuten später kam ein Treck von Halblingen den Weg entlang gezogen. Es handelte sich offensichtlich um ein Dorf oder einen Stamm auf der Wanderschaft. Sie hatten auf etlichen Wagen recht viel Hab und Gut verstaut und reisten mit kompletten Familien. Roderik ritt hinunter, um ein kurzes Schwätzchen zu halten. Dabei erfuhr er, dass diese Halblinge sich in der Tat aus ihrer heimatlichen Region absetzten. Dieser Feldherr Fenris habe die Baronie Artraeis überfallen und rücke vor. Da wollten sie lieber den Kriegwirren aus dem Wege gehen.

Ich freute mich eigentlich, dass uns dieser Fenris entgegen reiste. Denn wir hatten schon viel zu viel Zeit auf unserer Suche verloren. Meine Kameraden zeigten sich etwas beunruhigt, dass dieser Fenris hier so aktiv über die Länder herfiel. Dabei war es aber unbedingt wichtig für unsere Mission, uns nach Möglichkeit nicht in den Konflikt einzumischen. Denn wir wollten etwas von Fenris und waren pleite. Keine Situation die Spielraum ließ, ihn irgendwie zu verärgern.

Am nächsten Tag kamen uns auf dem Weg fünf abgerissene Menschen entgegen, die so aussahen, als ob sie noch vor kurzem an Kampfhandlungen teilgenommen hätten. Wie wir erfuhren, handelte es sich um Flüchtlinge der Schlacht von Forestdale. Dort hatten die Armee von Fenris den Sieg über die Truppen des Barons davon getragen. Dieser hatte sich daraufhin in seine Burg zurück gezogen und wurde vermutlich belagert. Eine wichtige Information für uns, da es doch bedeutete, dass wir Fenris am ehesten bei der Belagerung selbst finden würden. Wir bogen also ein Stück nach süd-südost ab, um auf die Burg zuzuhalten.

Kurz darauf kamen uns die ersten Truppen von Fenris entgegen. Es war ein unfreundlicher Trupp Hobgoblins. Es handelte sich um recht schwere Kavallerie, die auf der Verfolgung von Flüchtlingen war. Immerhin zeigten sie sich sehr diszipliniert, gut ausgerüstet und einheitlich in den Farben des Kriegsherren uniformiert. Nachdem sie uns bedeutet hatten, wir sollten den Weg frei geben und wir bekämen auch bestimmt keine Audienz bei Fenris, machten sie sich wieder auf den Weg, ihre Verfolgung fort zu setzen.

Später am Tag sahen wir mehrere Rauchsäulen in der Ferne. Auch wenn es uns nichts anging, war es doch angeraten sich anzuschauen, was dort passierte. Immerhin bewegten wir uns auf unbekanntem Terrain. Wie sich zeigte, waren verschiedene Hobgoblintrupps dabei, Bauernhöfe in der Region zu plündern. Dass sie diese dabei nieder brannten, passte eigentlich nicht so gut zu dem militärisch-disziplinierten Eindruck, den ich bis jetzt gewonnen hatte.

Bei dem Ereignis, dass wir konkret beobachteten wurden wir noch Zeuge der unseeligen Gräueltaten, zu denen Kriege führen können. Die Soldaten hatten die Bewohner zusammen getrieben und bedeuten ihnen, zu fliehen. Nach kurzer Zeit begannen sie mit einer wilden Hetzjagd, an deren Ende die Zivilisten niedergemacht worden waren. Nun ja, wir waren wegen Informationen hier, und nicht als Kriegbeobachter. Meinen Kameraden muss ich an dieser Stelle noch ein Kompliment aussprechen. Denn obwohl sie das Geschehen viel mehr mitnahm, rissen sie sich zusammen und hatten ihr Gewissen unter Kontrolle. So gefährdete niemand unsere Mission durch unüberlegte Handlungen, die nur nutzlose Gesten gewesen wären.

Ankunft bei Fenris (139. Tag X+1, 1)

Gegen Abend erreichten wir ein großes Heerlager, welches offensichtlich in einer Belagerung begriffen war. Während wir noch überlegten, wie wir wohl uns annähern sollten, wurde wir von einer Patrouille gestellt und vorläufig in Gewahrsam genommen. Ihr Anführer, Captain Senter, versprach, unser Anliegen für eine Audienz an Fenris weiter zu leiten. Wir wurden bis dahin in einem Zelt fest gesetzt. Der Hauptverdacht gegen uns war, dass wir für irgendjemanden spionieren würden. Während wir auf des Ergebnis unserer Anfrage warteten, herrschte eine etwas gedrückte Stimmung. Die anderen waren nicht so zuversichtlich wie ich, dass alles im Sinne unseres Auftrages verlaufen würde.

Drei Stunden später, es war mittlerweile draußen dunkel geworden, beehrte uns Fenris dann persönlich mit seiner Anwesenheit zu einer Befragung. Es handelte sich um eine sehr charismatische Erscheinung von 1,90m Höhe, mit blauen Augen und blonden Haaren. Hier, innerhalb seines eigenen Lagers, trat er mit einer leichten und reich verzierten Lederrüstung auf. Begleitet wurde er von einer wesentlich kleineren Frau, die sich dezent im Hintergrund hielt und das Geschehen nur beobachtete.

Wir hatten uns darauf geeinigt, Fenris zu erzählen wir wollten die Inseln des Goldes plündern. Immerhin lag es nahe, dass eine solche Intention einen ehemaligen Paladin zu einer Zusammenarbeit überzeugen könne. Und in der Tat, er zeigte sich recht interessiert an unserem Vorhaben. Er lud mich auch gleich zum Abendessen ein, um weitere Details zu besprechen. So erfuhr ich bei einen reichhaltigen Mahl, dass es in der Tat sowohl eines Gegenstandes als auch eines Rituals bedurfte, um Solos-Nahan zu erreichen. Als Fokus würde ein heiliges Symbol eines Paladins benötigt. An ein solches zu kommen, sei unser Problem. Bei dem Ritual aber, da könne er uns helfen. Er würde es mir am kommenden Tag beibringen.
Ansonsten unterhielten wir uns noch angeregt über dies und das. Er gab zu, dass seine Hobgoblins ab und zu ihren Spaß bräuchten; deshalb die eroberungstechnisch nicht eben sinnvollen Plünderungen mit Kollateralschäden in der Umgebung. Ich bat ihn, daran zu arbeiten, wenn er vorhabe, ein dauerhaftes und geordnetes Reich aufzubauen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder zum Frühstück. Hier korrigierte er seine Aussage vom Vorabend. Er wolle, dass wir ihm erst einen Gefallen täten, bevor er mit dem Ritual herausrücken würde. Auch wenn mich dieser Wandel überraschte, musste ich doch zugeben, dass das nur fair und angemessen sei. Außerdem handelte es sich nur um eine Botschaft, die wir überbringen sollten. Wenn auch dies wieder einige Tage Verzögerung bedeutete, so waren wir nicht in der Position zu protestieren. Die Botschaft ginge an einen blauen Drachen namens Shadraxis, welcher unweit südlich von hier in einem Gebirge lebte.

2001-07-10

Er übergab mir eine versiegelte Schriftrolle, die seine Nachricht enthalte. Das Ritual würde er mir beibringen, sobald sein Pakt mit dem Drachen unter Dach und Fach sei. Nun ja, so langsam kamen mir Zweifel an seiner Zuverlässigkeit, diese musste ich aber erst einmal im Interesse der Mission weiter hinten anstellen. In Bezug auf seine Patrouillen empfahl er uns lediglich, uns bei ihnen zur Not mir Waffengewalt durchzusetzen. Hmpf.

Ethaniel wollte übrigens bei Fenris bleiben, um in Gesprächen mit ihm mehr über sein liebstes Forschungsobjekt, Solos-Nahan, heraus zu finden.

Die Reise zu Shadraxis (140. Tag X+1, 2)

Der Aufbruch wurde dadurch überschattet, dass ich meinen Gefährten nicht genau sagen konnte, was unsere Mission war. Dazu hatte Fenris mich verpflichtet, und wer weiß, über welche Beobachtungsmethoden er oder seine Verbündeten verfügten? Nachdem wir durch die Ebene gezogen waren und es langsam hügeliger wurde, machten wir abends Rast. Dabei wurden wir von einer Patrouille Fenris "besucht", die wir tatsächlich erst nach Androhungen von Gewalt los wurden.

Am nächsten Abend erreichten wir dann ein Tal im Gebirge, welches sich weit in jenes hinein erstreckte. Am Eingang zum Tal fanden wir ein kleineres Dorf vor, ebenso wie eine Mine. Nachdem ich meine Begleiter über unseren Auftrag informiert hatte, machten wir uns auf den Weg in das Dorf, um Informationen zu sammeln. Dabei erfuhren wir, dass Shadraxis nicht unweit in der Nähe lebe. Das Dorf zahle regelmäßig einmal im Jahr Tribut an sie, und könne ansonsten, bis auf ein paar Schafe hie und da, recht ungestört leben.

Unsere Nachforschungen ergaben, dass Shadraxis wohl vor ungefähr 100 Jahren in ihre aktuelle Behausung eingezogen sei; sie sei damals noch recht jung gewesen. Auf jeden Fall war sie mit Sicherheit deutlich älter (und damit größer) als jener Jungdrache, den wir in Khundrukar getötet hatten. Ihre Höhle sollte in einem Nebental des großen Haupttales gelegen sein. Eine ungefähre Wegbeschreibung erfuhren wir auch.

Etwas unangenehm war die Tatsache, dass wir als potentielle Drachentöter gefeiert wurden. Dabei hatten wir (oder zumindest ein Großteil von uns) dies mit Sicherheit nicht vor. Wenn auch am nächsten Morgen eine große Diskussion von statten ging, wie weiter zu verfahren sei. Die eine Fraktion wollte partout Shadraxis erlegen. Entgegen unserer Gesundheit, der absoluten Irrelevanz ob dieser Drache weiter hier sein Unwesen trieb und unter Zunichtemachung aller Hoffnung, von Fenris jemals etwas erfahren zu können.

Andere Vorschläge besagten, wir sollten diese Gegend umgehend verlassen und uns nach alternativen Möglichkeiten umschauen, die Inseln des Goldes finden und erreichen zu können. Letztlich schlug Sargen vor, wir sollten den Drachen erst einmal ausspionieren und erforschen. Insbesondere, da es Gerüchte gab, in letzter Zeit sei ein weiterer Drache zusammen mit Shadraxis gesichtet worden. Dann könnten wir immer noch weiter sehen. Ich hingegen vertrat die Meinung, einfach die Botschaft auf direktem Wege zu überbringen. So könnten Missverständnisse vermieden werden, und es käme erst gar kein feindlicher EIndruck zu stande.

Bei Shadraxis und die Folgen (142. Tag X+1, 2)

"Gelöst" wurde der Konflikt erst dadurch, dass ich gegen Mittag aufbrach. Und siehe da: Bis auf Egil begleiten mich alle. Inklusive dreier Schafe, die wir zur "Beschwichtigung" des Drachen mitnahmen.

Sargen und Renee blieben dann am Eingang zum Nebental zurück. Wir wollten ja auch keinen zu massiven Auftritt veranstalten. Gegen Nachmittag fand dann Roderik eine versteckt liegende Höhle am Hang. Wir kletterten zu ihr hinauf, und riefen nach Shadraxis. Sie war "zu Hause" und bereit uns zu empfangen. So schritten wir durch sich windende Gänge, bis wir schließlich in einer kleinen Höhle auf den Drachen stießen. Nachdem ich ihr die Schriftrolle übergeben hatte, las sie sie durch und beschied uns, wir könnten Fenris ausrichten, sie werde bei dem vorgeschlagenen Treffen erscheinen.

Darauf hin verließen wir sie mit Hinweis auf das gelieferte Abendessen, und kehrten zum Eingang des Nebentals zurück. Dort übernachteten wir wieder zusammen mit Renee und Sargen, die im Laufe des Tages nicht verdächtiges entdeckt hatten.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg zurück zu Fenris. Dabei holten wir Egil aus dem Dorf ab, und wanderten zurück nach Norden. Abends machten wir dann, wie gewohnt, Rast und stellten Wachen auf.

Diese Nacht waren es aber keine Wachen von Fenris, die uns belästigten. Nein, Shadraxis persönlich kam erbost heran gestürmt, überschüttete uns mit Drachenfurcht, warf uns vor, ihre Eier zu haben und fing an, uns mit ihren Blitzen zu garen. All dies natürlich aus luftiger Höhe, so dass Gegenwehr nicht praktikabel war. Nachdem die anderen alle in Deckung gegangen waren, konnten wir sie gerade noch vor dem ersten Toten (=mir) überzeugen, dass wir vielleicht nichts mit ihren Eiern zu tun hätten. Sie ließ uns uns von unseren Waffen entfernen und besuchte uns am Boden.

Sie glaubte uns schließlich halbwegs, dass wir nicht zu Fenris gehörten und nur Boten waren. Dafür beauftragte sie uns, die Eier wieder zu beschaffen, sonst sei ihr dieser Unterschied egal. Hmpf.

Wir beschlossen daraufhin, in der Nähe ihrer Höhle nach Spuren zu suchen. Wir hofften, die Diebe noch in der Nähe anzutreffen. Sollten sie auf dem Weg zu Fenris Lager sein, und uns bereits überholt haben, hätten wir eh keine Chance gehabt, die Leute noch abzufangen. Dies taten wir dann, und erreichten am nächsten Abend wieder das Tal.

Die Verfolgung der Eierdiebe (144. Tag X+1, 6)

Dank der Spürfindigkeit von Sargen konnten wir die Verfolgung der Diebe auch tatsächlich aufnehmen. Er fand Spuren von schweren Stiefeln, die aus dem Tal heraus führten. Wir machten uns sofort auf die Verfolgung. Es handelte sich um vermutlich run ein Dutzend Leute, die sich in nordöstlicher Richtung entfernt hatten. Sargen schätzte, dass die SPuren ungefähr 30 Stunden wohl alt seien. Dank seiner Spürfindigkeit konnten wir die Spur die ganze Nacht lang verfolgen, auch wenn sie die Leute Mühe gegeben hatten, felsiges Gelände auszunutzen.

Leider stellte sich im Laufe des kommenden Tages heraus, dass wir nicht aufholten. Eher im Gegenteil. Und gerastet hatten die Diebe auch noch nicht. So waren wir am Abend gezwungen, ein Lager aufzuschlagen. Dies machte unsere Hoffnungen, bald die Eier wieder zu finden zunichte, aber irgendwann sind die Grenzen des Machbaren erreicht. Und Sargen schien die Spuren sehr zuverlässig verfolgen zu können.

An diesem Abend "besuchte" uns Shadraxis, und teilte uns mit, sie könne die Witterung der Fliehenden nicht aufnehmen. Neben der kreatürlichen Ausdauer der Verfolgten der zweite Hinweis darauf, dass sie vermutlich magische Unterstützung dabei hatten. Am nächsten Morgen setzten wir die Suche fort, Richtung Nordosten und somit auf das bereits von Fenris kontrollierte Gebiet zu.

So ging es auch die nächsten Tage weiter, bis wir in ein immer sumpfiger werdendes Gebiet kamen. Dort fanden wir ein verfallenes, dem Sumpf zum Opfer werdendes Dorf, dass wohl schon seit längerer Zeit verlassen war. Roderik und Egil klärten die Region auf, und fanden in dem Dorf keine Spuren von Leben. Allerdings führten die Spuren durch das Dorf zu einer etwas abseits stehenden Mühle.

Die Mühle - erster Versuch (150. Tag X+1, 3)

Nachdem geklärt war, dass die SPuren definitiv in die Mühle führten und die Umgebung ruhig war, erkundeten wir selbige. Die Mühle selbst war verlassen und ruhig. Halb zerfallen, wie Malb herausfand, als er versuchte über das Dach in die Mühle einzudringen. Allerdings gab es in der Mühle eine Falltüre, welche in den Boden führte. Auch wenn die Mühle auf einer Art Insel errichtet worden war, stellte sich bei uns doch Skepsis ein, was da unten sein möge.

Es fand sich am Ende einer kurzen Leiter ein etwas feuchter, aber stabil aussehender Gang. In den Nischen, die seine Ränder zierten, standen bewegungslose Untote, mit denen wir kurzen Prozess machten. Am Ende des Ganges fanden sich zwei Türen, eine geradeaus und die zweite bog nach rechts ab. Diese zweite Tür hatte die Unverschämtheit, unseren armen Roderik in eine Kröte zu verwandeln.

2001-07-17

Durch diese Begebenheit leicht erzürnt, stürmten Malb durch diese Tür hindurch, und gleich auch noch durch die nächste. Dabei kamen wir in einer erstaunlichen großen Halle aus, die wie ein magischer Experimentierraum aussah. Ferner verfügte sie über mehrere Türen und Vorhänge, die Durchgänge zu verdecken schienen. In der Mitte stand ein großer Experimentiertisch, auf dem eine Gestalt festgeschnallt war. Und an der Decke flüchtete eine Person in den hinteren Bereich des Raumes, wo sich neben einer Nische eine weitere Tür und mehrere Hebel befanden.

Die erste Maßnahme dieser Frau war, unser Ecke des Saales mit einem unverschämt klebrigen Netz zu versehen, in dem wir für geraume Zeit stecken blieben. Danach "befreite" sie die Gestalt auf dem Tisch. Es handelte sich um ein 2,5 Meter großes, grünes und drachenähnliches Wesen, welches sich den bereits weit vorgerückten Tron vornahm, während dieser noch im Netz steckte.

Während wir noch damit kämpften, in den Nahkampf zu kommen, verschwand sie im hinteren Raum, aus dem kurz darauf eine weitere Echsengestalt auf uns losstürmte. Diese hatte einen etwas grauen Farbton in ihre grüne Schuppen gemixt, und bewegte sich unnatürlich schnell. Aufgrund der Robustheit, mit der sie kurze Zeit später die Schläge (nicht nur) Malbs weg steckte, bleibt die Vermutung, dass sie von der Frau verzaubert worden war.

Als wir langsam die Oberhand gewannen, erschien die Magierin wieder im Raum und sandte die meisten von uns mit den Worten "Zeit, zu gehen!" und einem Furcht erregenden Zauber in die Flucht. Da bereits magische Geschosse aud Egils Zauberstab an ihr abgeprallt waren, entschloss sich Renee, uns zu folgen. Nur Egil blieb, und kam kurz nach uns als Fledermaus aus der Mühle geflogen.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Rast, Wache, letztlich erfolgreichen Versuchen Renees, die beiden wieder zurück zu verwandeln und Planungen, welche Strategien und Gebete uns in dieser Situation wohl weiter helfen könnten.

2001-07-24

Stürmt die Mühle - zweiter Versuch (153. Tag X+1)

Drei Tage später, am frühen Morgen, versuchten wir dann den zweiten Anlauf, die Gewölbe unter der Mühle zu erstürmen. Dabei trafen wir ein paar kleinere Vorbereitungen und planten primär, die Magierin möglichst umgehend aus zu schalten. Bevorzugt im Nahkampf, und am Besten einfach durch ausnützen unserer physischen Überlegenheit. Um soweit zu kommen, sollten uns Zauber zum Schutz gegen Furcht und gegen böses helfen.

Oben an der Mühle schien alles unverändert zu sein. In dem Gang jedoch, wo beim letzten Besuch noch die Untoten gewesen waren, wachten jetzt jedoch drei gelangweilte Hobgoblins. Während Egil mit unnatürlicher Flinkheit deren Alarmglocke an sich nahm, schalteten wie anderen diese Wachlappen im Handumdrehen aus.

Ab jetzt ging alles drunter und drüber. So vergaßen wir alle Überlegungen zum Auffinden von (magischen) Fallen, was erst einmal dazu führte, dass Egil von der selben Tür diesmal in einen Maulwurf verwandelt wurde. Der Rest versuchte nun umgehend, das Labor zu stürmen, um die Magierin zu überrumpeln.

Nur leider war das Labor verlassen. Keine Echsen, keine Magierin. Wir versuchten nun, zumindest sicherzustellen, dass aus dieser Richtung keine Gefahr drohte. Während ich versuchte, uns unbekannte Türen zu sichern, erforschten die andren zu erst die Räume, aus denen beim letzten Mal die zweite Echse angegriffen hatte. Aber alle Zellen waren leer.

Hinter einem Vorhang im Labor fanden sie allerdings einen Raum, in dessen Mitte in einem Becken blaue Dracheneier in einer dampfenden Flüssigkeit lagerten. Beim Erkunden dieses Raums, scheuchten sie ein Vieh auf, dass wie ein seltsamer, überlebensgroßer Frosch aussah. Dieses fing an, mit mächtigen Zaubern um sich zu werfen. Während Roderik, den Renee inzwischen hatte zurückverwandeln können, dem ersten Blitz noch elegant ausweichen konnte, traf es Malb und Egil sehr schwer. Und das folgende "Wort der Macht" raubte Malb und Roderik das Augenlicht. Allerdings schlug sich Malb in völlig unbekannter Manier blind besser denn je. Innerhalb weniger Momente zerlegte hauptsächlich er dieses Vieh in eine Pfütze Schleim und etwas Rauch.

Mittlerweile hatte ein weiter Hobgoblin den Kopf durch die Türe in ersten Gang gesteckt, und war zusammen mit einem Gefährten von Tron und mir zerlegt worden. Wir kamen dann auch zu spät, um in den anderen Kampf noch eingreifen zu können. Dafür hörte ich magischen Singsang aus den Tiefen der Höhle kommen. Ich stürmte umgehend ein verlassenes Arbeitszimmer. Außer einem großen Schreibtisch befand sich darin eine Rüstung aus grünen Drachenschuppen. Aber leider kein Hinweis auf die Magierin.

Während dessen war im Gang wieder ein Kampf ausgebrochen. Tron wurde von einem halben Dutzend Hobgoblins bedrängt, von denen einer wieder dieses verzauberte Verhalten (graue Haut, unnatürliche Hast) an den Tag legte. Tron erhielt aber bald Verstärkung von Renee, die auch Malb zu diesem Kampf führte. Gegen diese Hobgoblins waren auch Sargen Pfeile sehr effektiv.

Hinter dem Studierzimmer befand sich noch eine, ebenso verlassene, Bibliothek. Als ich in den Gang zurück kehrte, war Tron mittlerweile stark mitgenommen. Aber eine kurze, konzertierte Aktion von Renee, Egil und mir machte ihn wieder fit. Und die letzten verbliebenen Hobgoblins waren auf der Flucht. Einen von ihnen erledigte ich noch im Nachsetzen.

Als Tron den letzten Flüchtenden weiter verfolgte, stelle er fest, dass in dem Raum, den man geradeaus vom Eingangstunnel erreichte, sich vier Hobgoblins gesammelt hatten. Zwei normale, der geflüchtete gedopte und ein weiterer mit matt grau aussehender Haut. Und hinter ihnen an der Decke befand sich die Magierin. Diese griff Tron sofort mit einer fahl leuchtenden, schwebenden Hand an, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ging es ihm gar nicht gut.

Als Zwischenstand hatten wir schon etliche Hobgoblins beseitigt, ebenso eine ungewöhnliche und gefährliche Kreatur. Dafür war Tron fast tot, Malb blind und angeschlagen, Roderik ebenfalls blind und Egil nur noch beschränkt einsatzfähig. Die ganze Sache hing an einem seidenen Faden. Für beide Seiten. Würden Renees und meine Gebete die Magierin bremsen können? Wer sollte die Hobgoblins (außer mir) noch aufhalten? Konnten wir die Frau erreichen, bevor sie uns wieder in die Flucht trieb, oder verwandelte? Oder würde sie dieses Mal zu drastischeren Methoden greifen?
(Anmerkung: Zu recht!)

2001-08-14

Leider konnte mein Stillezauber die Zauberin erwartungsgemäß nicht bremsen. Dafür griffen Renee und Malb noch einmal mit vollem Schwung in das Geschehen ein und stürmten bis an die Hobgoblins heran. Sargen war weiterhin dabei, die Hobgoblins mit Pfeilen einzudecken. Beeindruckend, mit welcher Zielsicherheit er mitten ins Getümmel schießen konnte, ohne uns zu gefährden. Ich versuchte es dann noch in meiner Verzweiflung aus der zweiten Reihe damit, in der Umgebung der Magierin die Kampffalken zu rufen, welcher der Stab des Falken zur Verfügung stellte. Wenn dies auch problemlos gelang, und die Viecher mit über einem Meter Größe auch recht beeindruckend waren, so hatte ich leider nicht bedacht, dass sie gegen die Magierin schlicht nichts ausrichten konnten. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie auf die Hobgoblins anzusetzen.

Aber zum Glück war Egil mittlerweile mit seinem Stab der Dunkelheit heran. Dieser unscheinbare Gegenstand, sonst wohl eher lästig als nützlich, erwies sich als sehr nutzbringend. Malb machte das momentan nichts aus, die Hobgoblins konnten nicht so effektiv kämpfen und vor allem: Die Zauberin war stark damit beschäftigt die Dunkelheit wieder zu vertreiben, um wieder Ziele zu haben. So wurden zwar auch unsere Fernkämpfer behindert, die aber wegen der Platzverhältnisse und der Tür eh' keine guten Schüsse auf sie abgeben konnten.

Auch wenn es nun gelang, die Hobgoblins zunehmend zu dezimieren, so hatte Malb sich schon fast völlig verausgabt - was er in seinem Zustand allerdings nicht richtig merken konnte. Und mein letzter Heilzauber hätte ihm nicht wirklich geholfen, zumal ich mittlerweile an seiner Seite effektiv gegen die Hobgoblins kämpfen konnte. Bald fiel auch der letzte Hobgoblin, und der Weg zur Zauberin war frei. Renee stürzte sofort vor, und versuchte vergeblich den magischen Schutzwall etwas zu reduzieren. Vergeblich. Aber sie rief noch einen himmlischen Urdachs herbei, der leider auch nicht mehr ausrichtete, als die Kampffalken. Irgendwann wurde es der Zauberin zu bunt (oder zu schwarz?) und sie schaltete Egil endgültig aus. Bevorzugt setzte sie mittlerweile ihre fliegende Hand ein, um elektrische Schocks auszuteilen. Danks Sargens schneller Reaktion konnte er aber Egil noch stabilisieren.

Malb war auch sofort nach vorne gestürzt und bedrohte somit (obwohl immer noch blind) die Magierin erheblich. Leider erkannte sie dies auch und zappte in mit ihrem nächsten Zauber tot. Ganz tot, und das noch bevor er seine Berserkerwut verließ.

Durch meine Rüstung gehemmt, konnte ich leider nicht schnell genug nach vorne kommen, so dass ich meinen letzten Heilzauber Tron mitgab; der sich daraufhin auch sofort wieder in den Kampf stürzte. Ihn ereilte auch das Schicksal von einem Schockangriff umgeworfen zu werden, war auch in Todesgefahr, aber nicht in absolut akuter, so dass ich meine Angriffe auf die Frau endlich beginnen konnte. Leider waren alle guten Vorsätze im Kampf gegen Magier schon wieder vergessen (umwerfen etc.).

Aber Renee packte ihr letztes Ass aus, und schaffte es auch, die Zauberin zu vergiften. Die Frau wurde auch spontan ganz blass und ergab sich auch kurz danach. Während ich noch vergeblich versuchte sie ohnmächtig zu schlagen (keine gute Idee, sie wäre dann bestimmt am Gift gestorben) versuchte Renee weiter sie umzubringen. Dies erwies sich als noch schlechtere Idee, da Malima (wie wir erfuhren der Name der Zauberin (vermutlich wussten wir den sogar schon vorher, aber das Gedächtnis...)) hierauf (eigentlich ja quasi aus Notwehr) mit einem Doppelzap reagierte, der Renee auf der Stelle ins Reich ihrer Ahnen beförderte.

Da Malima sich sofort wieder ergab, und auch Sargen sein Feuer eingestellt hatte, akzeptierten wir und verbanden ihr als erstes die Augen. Nun erfuhren wir auch, warum sie sich ergeben hatte: Ihre einzige Hoffnung das Gift zu überleben war ein Gegengift, welches sie in ihrem Schlafzimmer gelagert hatte. Wir erlaubten ihr, dieses zu sich zu nehmen und kümmerten uns um unsere angeschlagenen Gefährten. Malima unterbreite uns ein Angebot, dass sie dafür sorgen würde, dass wir das Ritual von Fenris bekommen würden und Ethaniel frei käme - wenn wir sie am Leben lassen würden und nicht dem Drachen auslieferten. Wir sperrten sie erst einmal in eine der Zellen im Versuchslabor. Immerhin hatte sie uns noch an allen existierenden Fallen vorbei gelotst.

Tron und Egil betteten wir in ihrem Schlafzimmer zur Erholung, und auch Roderik schien sich von seiner Blindheit nicht zu erholen. Sargen und ich durchsuchten in der Zeit den ganzen Stützpunkt auf verwendungsfähige Gegenstände.

Aufräumarbeiten (154. Tag X+1)

Am nächsten Morgen heilte ich dann erst einmal notdürftig Tron und Egil. Anschließend beschlossen wir, Malimas Angebot wohl vermutlich anzunehmen. Shadraxis würde vermutlich damit zufrieden sein, die Eier zurück zu bekommen, und eine bessere Chance unsere Mission noch zu erfüllen gab es wohl nicht.

Weiterhin begruben wir Renee und Malb auf einen Stückchen halbwegs trockenen Landes im Sumpf und konnten dabei auf die Steine aus der Dorfruine zurück greifen. Ich leitete den knappen religiösen Teil und anschließend erzählten wir die hervorragenden Geschichten aus den Leben der Beiden. Wir waren auch sicher, dass sie von Walküren bereits abgeholt worden waren.

Schließlich gingen wir noch daran, die verdiente Beute unter uns aufzuteilen. Ohne den werten Leser mit allen Einzelheiten langweilen zu wollen, seien nur die wichtigsten Stücke erwähnt: So der grüne Drachenschuppenpanzer, welcher in Malimas Arbeitszimmer gestanden hatte und welchen Tron erhielt. Ferner Zaubererunterlagen, Schriftrollen, Tränke, einen Zauberstab, einen Umhang, einen seltsamen pink-grünen Stein der jetzt über Egil Kopf kreist sowie Handschuhe für unseren flexibel-allseits-einsetzbaren Krieger Roderik. Und es fanden sich noch monetäre Werte und Edelsteine in erklecklichem Maße.

Rückgabe der Eier (155. Tag X+1, 10 Tage)

Am nächsten Tag brachen Tron, Egil und ich zusammen mit Sargens Pferd auf, um die Eier von Shadraxis in vorbereiteten Gestellen zurück zu bringen. Malima hatte uns versichert, ihre Experimente hätten noch keinen Einfluss auf die Eier gehabt. Und wir wollten zumindest diesen Teil erledigt haben, bevor wir uns noch einmal mit Fenris einließen.

Nach fünf Tagen Reise erreichten wir wieder das Gebiet, in dem Shadraxis lebte. Egil fand im Dorf heraus, dass sie wohl in den letzten Tagen ausnehmend schlechte Laune gehabt hatte. Daraufhin drangen wir vorsichtig in die Nebelverhüllten Täler ein, und riefen in angemessenen Abständen nach Shadraxis - nicht, dass es jetzt noch zu einem Missverständnis käme.

Bald meldete sie sich auch, und freute sich riesig über die wohlbehaltene Rückkehr ihrer vier Eier. Als Zeichen ihrer Großmut, durften wir uns dann umgehend trollen, auch wenn sie sich noch kurz an ihren Hort erinnerte. Der kann aber nicht besonders wichtig gewesen sein, denn sie entließ uns, ohne weitere Forderungen zu stellen.

Die Rückreise zur Mühle verlief ereignislos.

(Hoffentlich) letzter Kontakt zu Fenris (165. Tag X+1, 6 Tage)

Nachdem wir die Pläne zu Malimas Übergabe abgesprochen hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem recht neu gegründeten, befestigten Außenposten von Fenris Armee, welcher drei Tagesreisen westlich, zwischen dem Sumpf und seinem Heerlager lag. Dort überbrachten wir eine versiegelte Botschaft Malimas an Fenris an den zuständigen Offizier vom Dienst, welcher auch umgehend einen Boten los sandte. Dabei erfuhren wir, dass die Burg des Barons Artraeis gefallen war. Bei der gut geführten und großen Armee von Fenris kein Wunder.

Als nächstes hielten wir auf ein kleines Dorf zu, welches südöstlich von Fenris Lager gelegen war. Dieses Dorf hatten wir als Treffpunkt ausgemacht. Wir schickten Sargen und Roderik mit Malima weiter gen Südwesten, um einen direkten Zugriff Fenris zu verhindern. Dieser kam auch tags darauf mit prunkvoller Begleitung angeritten. Er übergab uns Ethaniel und brachte mir in der örtlichen Kneipe das Ritual bei, welches man benötigte um Solos Nahan zu erreichen. Außerdem zeigte er sich von der Tatsache überrascht, dass wir noch lebten und ihm solchen Ärger machen würden. Tsts. Geradezu als Ausgleich veranstalte er viel Trara, als er in das Dorf einzog. Alle mussten Jubeln und so.
Ethaniel meinte zu uns nach seiner Befreiung, wir hätten jetzt etwas gut bei ihm, und er würde als nächstes Ziel die Akademie des Wissen vorschlagen.

Noch einmal die Akademie (171. Tag X+1, 10 Tage)

Nachdem wir die anderen drei eingeholt hatte und Malima frei gelassen worden war, reisten wir auch in der Tat zur Akademie des Wissens zurück. Dort fand sich auch ein Kleriker, die Roderik aus seiner Lage befreien und ihm das Augenlicht zurück geben konnte.

Der Portalbau am Ufer war mittlerweile eingerissen worden, nur das Portal selbst bestand noch. Es wurde aber von den Truppen Herzog Tarentus bewacht.

Ethaniel organisierte für uns, dass er mit ein paar anderen Magiern zusammen einen mächtigen Zauber übte, der als Information erbrachte, dass der nächste Paladin von Solos sich ungefähr fünf Tagesreisen südwestlich des Sees befand. Mitten im Gebiet des Herzogs und nur einen Tag entfernt von dessen Hauptstadt. Dumm gelaufen, aber wir brauchten ja noch das heilige Symbol eines Paladins als Fokus für das Ritual um die Inseln des Goldes zu erreichen. Weiterhin fügten die Magier noch kryptisch hinzu: "Nehmt euch vor den Schlangen in acht!" ohne dabei präziser sein zu können. Nun ja, hoffen wir mal, dass Wachsamkeit und vielleicht Maßnahmen gegen Gifte unserer verkleinerten Gruppe weiterhelfen können.

2001-08-21

In den kommenden beiden Tagen vertiefte Roderik seine Kenntnisse in magischem Wissen, während auch ich mich für das Herstellen von magischen Schriftrollen interessierte. Die letzten Wochen hatten doch gezeigt, dass man in einer gefährlichen Welt leider manchmal mehr göttliche Wunder benötigte, als uns (insbesondere mir) normalerweise zur Verfügung stehen. Und nach Renees Ausfall...

Ansonsten wurden noch kleinere Einkäufe getätigt, bevor wir schließlich wieder aufbrachen: Richtung Tarent, zu diesem Paladin.

Reise nach Süden und Begegnungen im Wald (183. Tag X+1, 4)

Wir brachen dann morgens mit frischen Vorräten auf. Wir wurden wieder per Teleportation am Seeufer abgesetzt und machten uns den Weg entlang nach Süden auf. Dieser erste Tag verlief völlig ereignislos, und wir erreichten gegen Abend das Südende des Sees.

Am nächsten Morgen überquerten wir bald nach Aufbruch die Grenze zum Herzogtum Tarent, gekennzeichnet durch einen Grenzstein. Bald darauf trafen wir auf das versprochene Dorf, in welchem wir uns (wieder) mit Reittieren ausstatten wollten. Die Tiere, die hier angeboten wurden, waren zwar auf den Hauptzweck des Dorfes optimiert: Holzabbau und -bearbeitung. Aber wenigstens waren die Gäule recht robust und stark genug, dass wir auf eine Flotte von Gepäcktieren verzichten konnten. Leider war der Spaß nicht ganz billig.

Schon wenig später kam uns auf dem Weg nach Süden, in Richtung auf die Hauptstadt des Herzogtums, eine Patroulle des Herzogs entgegen. Auch wenn der Anführer dieser Truppe uns erkannte - er hatte irgendwelche Schriftstücke über uns - so ließ er sich von Roderik überzeugen, dass wir unbehelligt weiter reiten könnten. Bald darauf wurde der Weg etwas schlechter und vor allem entlegener. Er führte in eine hügelige Waldregion, die unserer Karte zu folge bis ungefähr eine Tagesreise vor dem Zentrum des Herzogtums anhalten sollte. Bei unserem Nachlager an diesem Tag hatte Sargen eine Unterredung mit einer vorbei ziehenden Gruppe von Priestern der Athena. Sie kamen aus Vleekstaad und warnten Sargen (den sie für einen Vertreter der hiesigen Elfen hielten) vor dem Herzog, der durchdrehenderweise dabei war, eine neue Staatsreligion einzuführen. Er sei neuerdings Anhänger von Setheus, einer in dieser Region bisher unbekannten Gottheit. Und er sei dabei, Andersgläubige zu verfolgen und auch die Elfen seien mit Sicherheit nicht sicher.

Nun ja, ein nettes Bürschchen jedenfalls. Am nächsten Mittag wurden wir von einer seltsamen Gestalt auf einem Baum angehalten. Von der Unterhaltung habe ich nicht viel mitbekommen, sie verlief auf elfisch. Aber wir konnten jedenfalls problemlos weiter reiten.

In der nächsten Nacht wurde ich abrupt von Kampfeslärm geweckt. Unser Lager wurde von irgendwelchen missgestalteten Riesenwölfen überfallen. Und dabei waren noch zwei mir unbekannte Personen anwesend, die uns aber gegen die Bestien halfen. Welche übrigens einen ätzend vergifteten Biss hatten. Brrr.

Wie sich nach der abgewehrten Gefahr heraus stellte, waren die beiden Khaira, eine elfische Druidin, und Iljarel, ein ziemlich missratener Halbelf-Zauberer. Aber seine Zauber waren recht effektiv, zugegeben. Die beiden hatten uns seit der Begegnung am Mittag verfolgt, und wollten mit uns nach Süden ziehen um diesem Herzog irgendwas heimzuzahlen. Wer auch immer von uns berichtet hatte, wie wollten etwas von dem Herzog. Eigentlich müssten wir ihm doch nur aus dem Weg gehen und diesen Paladin erledigen.

Am nächsten Morgen ritten wir dann zusammen durch den Wald weiter. Ortskundige Helfer kann man ja immerhin meisten gebrauchen. Allerdings war die Stimmung doch im Wesentlichen noch recht reserviert; nur die Elfen Sargen und Khaira sowie sie und Tron schienen sich etwas besser zu verstehen. Am Mittag bedeutete uns Sargen dann, wir sollten anhalten, vor uns auf dem Weg befände sich eine Gestalt. Während er noch damit beschäftigt war, Genaueres zu erspähen, flogen uns schon Pfeile entgegen. Und was für welche. Ich lernte sie zwar zum Glück nicht persönlich kennen, aber die zu beobachtende Wirkung war schon nicht schlecht. Nach einem kurzen und heftigen Gemetzel mit dem Einsatz von magischen Netzen als Deckung und Behinderungsmaßnahme, magischer Dunkelheit als Deckung, tödlichen Pfeilen, hastigem Distanzüberbücken und kurzem Scharmützel war die weibliche, zauberkundige und elfische Bogenschützin geflohen und Egil, von ihren vergifteten Pfeilen dahingerafft, tot. Wieder ein Begräbnis in kurzer Zeit. So langsam wurde unsere Mission nicht nur gefährlich, sondern auch ihr Erfolg bedroht.

Nach einer Nacht der Rast ging es den verbliebenen Gefährten wieder so weit besser, dass wir unseren Weg fortsetzen konnten. Und, bei der Giftkonzentration in dieser Gegend, sollten wir uns Gegenmaßnahmen gegen diese heimtückische Art von Waffe besorgen. Vielleicht sollte ich die Druidin mal darauf ansprechen. Denn auch wenn Heimdall mir bereits das Geheimnis verraten hatte, wie man Gift verzögert... so konnte ich es doch noch nicht heilen.

2001-08-28

Vleekstaad (187. Tag X+1, 4)

Am nächsten Tag erreichten wir die Gegend vor Vleekstaad. Roderik und Tron und ich unternahmen eine erste Erkundung der Situation in der Stadt. Dabei durften wir uns mit Torwachen herum ärgern, die darauf bestanden von uns Namen und Woher zu bekommen - schriftlich. Wir fanden heraus, dass der Tempel dieser fliehenden Priester von Athena in der Tat mitlerweile geschliffen worden war. Ebenso wurde wohl alle Priester von Setheus mit großer Vorsicht behandelt - genau genommen versuchten alle Leute, ihnen aus dem Weg zu gehen. Ferner fanden wir einen lustigen Steckbrief von uns am Marktplatz angeschlagen, neben weitern anderen. Sowohl für einfache Verbrechen als auch für organisierte Kriminalität als auch religiöse Verfehlungen.

Auf der Suche nach Informationen über diesen Paladin mussten wir feststellen, dass er hier wohl nicht so einen Eindruck hinterlassen hatte, wie ich ich damals allein durch die Rüstung in Riverkeep. Lediglich ein Kneipenbesitzer wollte sich daran erinnern, dass so jemand vor kurzem kam, Fragen stellte und plötzlich verschwunden war. Fragen zu stellen und dann zu verschwinden schien ein besonderes Paladintalent zu sein.

Ferner trafen wir Rudor Jogulson aus Golgard! Was erst wie ein mittleres Wunder erschien, klärte sich rasch auf. Da wir es in der turbulenten Zeit der letzten Wochen vernachlässigt hatten, Rückmeldungen an unseren Kriegsrat zu versenden (Schande über mich!), war eine zweite Gruppe los geschickt worden. Von dieser lebte nur noch Rudor, der Rest war auf dem Weg bereits nach Vleekstaad umgekommen. Denn auch ein Kreis von Priestern unserer Expedition hatte hier einen Paladin von Solos entdeckt gehabt. Nun ja, wir nahmen Rudor, einen Priester von Odin, als willkommene Verstärkung auf.

Am nächsten Tag war dann die Zeit der Wahrsagungen. Khaira fand heraus, dass der Paladin offensichtlich anwesend sein müsse, irgend etwas aber ihre Versuche Bilder von ihm zu beschwören verhindern würde. Rudor hingegen bekam von Odin einen klaren Hinweis: "Nur die Weisheit der Schlange wird euch zum Hort der Dunkelheit führen!". Ganz offensichtlich hatten die Priester von Setheus sich wohl diesen Paladin geschnappt, vermutlich weil er sich einmischen wollte. Es lag also nahe, sich an die Priesterschaft von Setheus zu halten, um Informationen über Calmert de Bordelais zu erhalten. Auch wenn uns ja eigentlich nur sein Amulett interessierte. Leider waren wir nicht unbedingt erwünschte Gäste in dieser Gegend.

Noch am selben Tag erkundete Rudor alleine den Tempel von Setheus in Vleekstaad. Leider ohne durchgreifende Ergebnisse. Auch ein Versuch Khairas, Iljarel bei seiner Stadtbesichtigung zu begleiten scheiterte an den Wachen und einem Priester, welcher sie zu "weiteren Befragungen" mit in den Tempel nehmen wollte.

Wiederum am nächsten Tag "infiltrierten" wir die Stadt ohne die Elfen mit zu nehmen. Dabei erspähte Roderik wiederholt Hinweise darauf, dass wir verfolgt und beschattet wurden. Der Tag verging ohne Ereignisse, und abends lag eine Nachricht für "Erik Ragnasson" bei unserem Wirt vor. Wir taten mal so, als ginge uns das nichts an. Abends kam Khaira in die Stadt geflogen (als Taube!), um sich mit Iljarel zu treffen.

Ein Teil des nächsten Tages ging dabei 'drauf, dass Tron und Iljarel zur Tarnung und Informationssuche den Markt abgrasten. Ebenfalls fand Roderik die Details zum Sklavenmarkt heraus. Ach ja, der hiesige Obermacker von Setheus hieß Kendal Nahedorn, oder so. Toll.

Zu Beginn der Nacht nahm Roderik Einblick in die Nachricht für mich, und erfuhr, dass jemand uns erkannt hatte und uns riet, umgehend zu verschwinden.

Wie es jetzt weiter gehen sollte? Na, vermutlich werden wir uns auf keinen auch nur annähernd vernünftigen Plan, geschweige den Details, einigen können und zur alten marodierende-Wikinger Methode zurück kehren: Kleinholz. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass unsere neuen Begleiter Iljarel und Khaira eine andere Agenda als wir zu haben scheinen: Rache an und Tod für den Herzog - der sich aber gar nicht in Vleekstaad befindet. Mal schauen...

2001-10-03

Nächtliche Tempelbesuche (190. Tag X+1)

Nun ja, wir hatten uns des Nachts vollständig vor der Tempel des Schlangenkultes versammelt. Nach einem langen Schweigen, vielsagenden Blicken und weiterem Warten entschied sich Roderik, sich ein Herz zu fassen. Er wollte im Schutz der Nacht und der Dunkelheit das Innere des Tempels erforschen.

Während wir draußen zunehmend nervöser wurden, erforschte er in aller Heimlichkeit die Räumlichkeiten. Dabei fand er heraus, dass das Erdgeschoss und die darüber liegende Etage keine großen Geheimnisse und Überraschungen bargen. Er fand oben Schlafgemächer, Wohn- und Arbeitsräume, sowie unten eine Küche, Gebetszimmer und ähnliches. Im Keller hingegen, fand er gleich schon in der Nähe der Treppe einen Raum voll mit Schlangen. Aus verständlichen Gründen verzichtete er auf eine eingehende Untersuchung dieses Raumes.

Im Keller war dann auch seine Exkursion bald beendet. Sie endete vor einer massiven, ornamentalen und torartigen Tür, welche von einem riesigen Schlangensymbol umrahmt wurde. Da er meinte, von hinter der Tür Gesang wahrnehmen zu können, verzichtete er auch hier auf eine weitere Untersuchung. Diese nahm dann Rudor vor. Dank der Weitsichtigkeit Odins gelang es ihm, einen Blick in diesen Raum werfen zu können. Dabei erkannte er eine größere Gruppe von Wesen, die alle in gemeinsamen Gebet versunken zu sein schienen. Gruppiert waren sie um eine riesige Schlangenstatue, und es handelte sich nicht nur um Menschen. Es schienen auch Elfen und halbe Schlangenwesen unter ihnen zu sein. Sehr zu unserem Ungemach, hatte aber ein Teil der Anwesenden sein magisches Spähen erspürt, so dass sich umgehend eine Gruppe von ihnen auf den Weg aus dem Tempel heraus machte.

Trotz einsetzender Konfusion gelang es uns noch, uns abzusetzen. Gegen so eine Übermacht auf feindlichen Terrain anzutreten, hätte wohl das Scheitern unserer Mission bedeutet. Auch, wenn diese Argumentation nicht allen von uns einleuchtete.

Abschied von Vleekstaad (191. Tag X+1, 6)

Am nächsten Morgen wurden wir dann von Leva Asareth beim Frühstück erwartet. Sie war die Person, die uns unterwegs bereits überfallen hatte. Sie hatte auch letzte Nacht den Trupp aus dem Tempel angeführt.

Sie wusste recht genau alles relevante über uns, nur noch nicht, was wir denn eigentlich suchen würden. Nachdem ich ihr dies erklärt hatte, meinte sie, der Paladin befände sich schon länger nicht mehr in der Stadt. Im Austausch gegen die Information, wo wir ihn finden könnten, verlangte sie alle Gegenstände, welche Roderik im Tempel "entdeckt" hatte, einen weiteren magischen Gegenstand, sowie unseren unverzüglichen und unumkehrbaren Abzug.

In Ermangelung einer Alternative stimmten wir zu. Und erfuhren, der Paladin sei an einen "Belnoy Harkon" verkauft worden, der in Wirklichkeit aber Gulthias hieße und ein Vampir sei. Er wohne einige Tagesreisen entfernt. Seine Heimstatt sei ein alter Turm in einer Schlucht, der "Nightfang Spire". Dort hause er als Anführer irgend eines Kultes. Wir wir mit ihm verführen, wäre ganz allein unsere Sache. (Vermutlich hoffte sie, auf diese Weise zumindest einen von uns los zu werden!)

Aber in diesem Fall waren wir uns sicher: Mit einem Vampir konnten und wollten wir nicht diskutieren; wir würden uns holen, was wir brauchten.

Wir brachen dann auch umgehend auf; natürlich mal wieder völlig unvorbereitet. Einzig Sargen kam unterwegs die gute Idee, aus dem Bäumen am Wegesrand einen Vorrat von Pflöcken herzustellen. Und ich widmete mich den ersten magischen Schriftrollen, welche ich herstellte. Sie sollten meinen Handlungsspielraum erweitern und insbesondere für Notfälle einige seltener gebrauchten Zauber vorrätig halten. Leider waren für mich noch nicht viele Zauber gegen Untote verfügbar; hatte ich mich vielleicht doch zu sehr auf die kämpferische Tradition verlassen? Aber es war ja noch nicht zu spät, mich mit aller Hingabe Heimdall zu widmen.

Die Reise brachte uns nach den bewaldeten gebieten zuerst in hügeliges und schließlich felsiges Gelände, wo früher einmal mächtige Flüsse ihre Schluchten gegraben hatten. Wir kamen zwar noch an ein paar kleinen Dörfern vorbei, konnten hier aber natürlich keine großartige Ausrüstung mehr auftreiben.

Anmarsch auf Nightfang Spire (197. Tag X+1)

Die letzte Nacht zuvor, hatten wir in der Nähe des Eingangs zu dem Tal verbracht, in welchem der Turm stehen sollte. Es war eine feuchte, kühle und ungemütliche Nacht gewesen. Am Morgen drangen wir dann in den Canyon ein. Er schnitt sich immer tiefer in das Umliegende Gelände, bis kaum noch ein Strahl Tageslicht dem Grund erreichte. Dies tauchte die an den Felswänden vorhandenen Reliefe, Steinskulpturen und Gargoylen in düstere, unwirkliche Schatten. Wir stießen auch nach geraumer Zeit auf einen seltsamen Turm. Er erhob sich mitten in der Schlucht, wie ein steiler Zahn. Er war von außen vielfältig bebaut, verziert und mit Bogen und Vorsprüngen übersät. Mit seinen 30 Metern Durchmesser, ohne Öffnungen, Türen oder Fenster wirkte er bei 100 Metern Höhe mächtig und abschreckend. Auf seinen Dach schienen verschiedene Zacken, Vorsprünge und Plattformen zu existieren. Im Vergleich zu den Schluchtwänden hingegen, wirkte er allerdings beinahe wie ein Zwerg; diese erstreckten sich mittlerweile fast 500 Meter in die Höhe.

Am Fuße des Turms, schmiegte sich eine kleine, unscheinbare Hütte an den Turm. Da sie einen Eingang zu haben schien, näherten wir uns ihr und untersuchten sie. Bei einem Blick hinein offenbarte sich ein erster Einblick in die Grauen dieses Ortes: Im Inneren lagen 14 humanoide Leiche, zusammen mit einigen Tierkadavern. Keine Spuren eines Kampfes aren zu erkennen. Als Gunthar (jaja, denn hatten wir noch in Vleekstaad wieder getroffen - Dinge gibt's...) den Raum untersuchen wollte, ging er prompt zu Boden. Nachdem wir ihn hinaus geschafft hatten, berichtete er von einer seltsamen Melodie, die Einfluss auf seinen Geist genommen habe. Mit Wachs in den Ohren gelang es dann einigen von uns, den Raum doch noch zu untersuchen. In allen Leichen steckten irgendwelche Wurzeln, welche aus dem Boden wuchsen. Eine der Leichen schien noch sehr neu zu sein. Bei ihr fand sich ein Zettel mit einer Botschaft: "Fliehe Narr, oder der Kuckuck wird dich holen!" Na, da handelte es sich wohl hoffentlich nicht um den uns bekannten Kuckuck, sonst konnte das hier noch heiter werden. Darüber hinaus gab es in der Hütte nichts interessantes, auch keinen Eingang in den Turm oder in irgendwelche unterirdischen Anlagen.

Bei der Diskussion, wie wir in den Turm gelangen mögten, erschien es als naheliegend, dass sich vielleicht am Dach ein Eingang befinden könnte. Sargen kletterte dank seines Umhanges mit spinnenartiger Sicherheit hinauf, und konnte so unsere Vermutung bestätigen: Am Dach führte ein großer Schacht in den Turm hinein. In der nächsten Etappe mussten wir also den Turm erklimmen. Dank Sargens und Iljarels (magischen) Klettermöglichkeiten und etlichen Metern Seils gelang dieses Unternehmen auch. Während der Kletterpartie hatte sich der Himmel wieder mit düsteren Regenwolken zusammengezogen. Und als wir fast alle die Spitze erklommen hatten, brach ein Gewitter los. Der erste Blitz zuckte zielgenau auf Gunthar zu. Nur durch diesen kreatürlichen Zufall gewarnt, sahen sich die Leute auf dem Dach unmittelbar darauf einer neuen Gefahr gegenüber: Ein großer fliegender Sack mit Flügeln, Tentakeln und Greifarmen griff, aus der Wolkendecke herab stoßend, wütend an. Er packte Sargen, und schleuderte ihn in den Turm hinab. Tron und Gunthar konnten ihn aber so lange hinhalten, bis es Iljarel gelungen war, seine Flügel mit einem Zielgenauen Netzzauber zusammen zu kleben. Daraufhin stürzte die Kreatur zu Sargen in den Schacht hinein, verfehlte in nur knapp und konnte von diesem niedergestreckt werden.

Hernach erreichte auch ich als letzter das Dach, und wir begannen, in den Turm hinab zu steigen. Uns begleite die letzte, mentale Nachricht des fliegenden Monsters:

"Zwar habe ich versagt, den Eingang zu bewachen. Aber Gulthias ist gewarnt und plant schon seine Rache."

2001-10-09

Nightfang Spire, der Beginn des Abstiegs.

Auf der ersten Ebene die wir betraten, gab es kaum etwas zu erkunden. Sie füllte das Innere des Turmes komplett aus. Einzig ein großer Haufen Münzen und Schmuck lagen in einer Ecke. Und darauf die imposante, völlig verweste Leiche eines riesigen Echsenwesens; womöglich ein Drache. Es sah danach aus, dass er in einem Kampf getötet worden war. Womöglich von dem Vieh, dass jetzt nicht unweit von ihm lag. Auf jeden Fall herrschte hier ein modriger Gestank nach verfaultem Fleisch.

Roderik übernahm in gewohnter Manier die undankbare Aufgabe in der Überresten nach etwas Verwertbarem zu suchen. Dabei fand er neben einigen möglicherweise nutzbaren Dingen eine Knochenplatte mit einem Schwur, irgendwer würde nach Jahrhunderten wieder auferstehen, wenn Gulthias etwas im Kern erwecke. Bizarr. Während wir noch grübelten, wurden Geräusche hörbar, und wir wurden kurz darauf von Wichten angegriffen, die aus einem Loch im Boden erschienen.

Nachdem wir sie erledigt hatten, untersuchten wir das Loch genauer. Es sah aus, wie von Säure in den Boden gebrannt. Vielleicht ein schwarzer Drache? Es stellte jedenfalls den einzigen Weg weiter in den Turm da. Wir stiegen also weiter hinab.

Wir landeten in einer Etage, die schon mehr den Eindruck eines normalen Inneren eines Turmes machte. Allerdings störten sowohl die teilweise zerstörten Wände, wie auch die Spuren im Staub das Bild: Spuren von den Wichten und einer großen, humanoiden Wesenheit. Wir stießen im Laufe der Zeit noch auf ganz andere, absonderlichere Spuren. Beispielsweise von einem großen Reptil. Dem Drachen?

Wir stießen auf zerstörte Einrichtung, zerschlagene Statuetten und ähnliches. In einem Raum mit einer Truhe fielen einigen von uns die Nebelschwaden über dem Boden auf. Wir zogen uns zurück und Iljarel gelang es mit einem Zauber zumindest einen Vampir zu entlarven, der sich als Nebel getarnt hatte. Diesen hatten wir schnell erledigt. Aber weiterer Nebel war den in den folgenden Raum geflüchtet. Es entbrannte ein Kampf gegen mehrere Vampire, die versuchten uns mit ihrem Blicken zu verwirren, was ihnen aber nicht gelang. Während wir versuchten, diese Monster zu bekämpfen und in ihren herum stehenden Särgen auszulöschen, wurden wir auch noch von einem kreatürlichen Wolf und Schatten angegriffen, die sich feige in den Wänden verbargen. Aber uns waren die Kräfte Odins und Heimdalls treu, so dass wir dieses erste Scharmützel eigentlich ganz gut überstanden. Immerhin erledigten wir über ein halbes Dutzend dieser Kreaturen.

In einem weiteren Raum fanden wir eine makabere Speisekammer. Es lagen viele meist vertrocknete Leichen herum. Unter ihnen fand sich eine noch lebende Frau. Yesha Faulkin aus Drylake, in der Gegend. Sie erzählte uns einige hilfreiche Informationen, und Sargen und Iljarel brachten sie umgehend nach draußen. Sie konnte berichten, dass die Vampire in dieser Etage alles nur kürzlich geschaffene, niedere Kreaturen seien. Gulthias sei ein uralter Vampir, der schon lange vernichtet gewesen sein solle. Scheinbar konnte er wohl zurück kommen. Er sei besessen von der Verehrung eines Drachens namens Ashardalon, welcher von jemandem namens Dydd gebannt worden sei. Offensichtlich arbeite Gulthias verzweifelt daran, ihn zurück zu holen. Dazu bediene er sich angeblich einer starken nekromantischen Kraftquelle.

2001-10-22

Bei der weiteren Erkundung dieser Ebene des Turms, fanden wir noch verschiedene Särge, die allerdings alle von heimtückischen Schatten besiedelt waren. Sie griffen natürlich sofort überraschend an, sobald sich jemand an dem Sarg zu schaffen machte; wobei ihnen die Überraschung natürlich nur einmal gelang. Weiter fanden sich im Norden und Süden jeweils ein kleiner Geheimraum. Sie waren allerdings relativ uninteressant.

In einem Raum im Osten fand sich eine seltsame schwarze Masse, die zähflüssig und Blasen werfend den Boden bedeckte. Wir Priester konnten eine negative Lebensform spüren. Dies wurde auch dadurch untermauert, dass die Masse hinein geworfene Steine ignorierte, während sie Lebensmittel aktiv umschloss. Leider regierte sie weder auf Stiche noch das Feuer von Fackeln, obwohl Rudor durch positive Energien kleine Reaktionen hervor rufen konnte. Da wir auf die Schnelle nichts ausrichten konnten, mussten wir die Sache wohl auf sich beruhen lassen.

Wir folgten also einer Wendeltreppe, welche wir gefunden hatten in die Tiefe. Dort fanden wir in der Südhälfte der nächsten Ebene fast nichts. Nun ja, Roderik fand eine Falltür, der er aber elegant auswich. Und wir fanden weitere Spuren, dass in diesem Tempel früher einmal (und wohl jetzt wieder) die Verehrer eines roten Drachen gewohnt hatten. Auf einem Wandteppich schien sogar eine Verbindung zu einer Hölle oder so dargestellt zu sein.

Diese Etage wurde in der Mitte von einem Gang geteilt. In diesem Gang befanden sich etliche Nischen, die ihrerseits wieder stehende Sarkophage enthielten. Durch die Schatten vorgewarnt, gingen wir nur vorsichtig vor. Trotzdem hätte uns eine Mumie, die in einem Sarkophag am Ende des Ganges lauerte, zusammen mit drei Geistern beinahe besiegt. Diese Mumie pflegte auch noch einen ähnlichen Kampfstiel wie diese Mönche von San Kalenor. Und ihr seltsamer, schakalsköpfiger Helm schien ihr auch noch bei der Flucht zu helfen, nachdem ein Flammenschlag von Khaira ihr doch sehr zugesetzt hatte. Mindestens so schlimm waren aber die Geister, die Iljarel, Gunthar und mir sehr über mit spielten. So blieb und leider nichts, außer einem...

Taktischer Rückzug (197. Tag X+1, 1)

Um uns zu erholen, und uns mit weiteren Anti-Untoten-Waffen auszurüsten, mussten wir uns leider schweren Herzens zurück ziehen. Dabei war am nächsten Tag unsere größte Sorge, die Lebenskraft entziehenden Angriffe der Geister zu überstehen. Es gelang uns großteils, aber leider nicht ganz. Womit wir einen weiteren Grund hatten, unsere Vorräte zu bestücken; damit Rudor uns helfen konnte.

2001-11-06

Besuch in Drylake (198. Tag X+1, 5)

Als nahe liegendste Lösung fiel uns das Dorf Drylake ein, aus dem Yesha Faulkin gekommen war. Da wir keine Wegbeschreibung hatten, machten wir uns erst einmal nach Süden aus dem Canyon aus dem Staub. Das war die Richtung, die Iljarel und Sargen sie hatten einschlagen sehen. Wir erreichten den Rand des Canyon gegen Einbruch der Dunkelheit. Dies hinderte Sargen aber nicht im Geringsten, ihre Spur auf zu nehmen, der wir aus Sicherheits- und Zeitgründen noch eine Weile nach Südosten folgten.

Mitten in der Nacht wurden wir von einigen Vampirsprösslingen gestört. Diese wurden darüber hinaus auch noch von einer seltsamen, untoten Person begleitet, die das Kommando zu haben schien. Sie griff überraschend aus dem Dunkel heraus an, und brachte Gunthar mit nur einem einzigen Angriff an den Rand des Todes. Äußerst beeindruckend. Ich muss mich in Zukunft noch stärker Heimdalls Idealen verschreiben, um ähnliches besser verhindern zu können.

Nachdem wir diesen Angriff abgeschlagen hatten, quälte uns die Gewissheit, dass all die Vampire nicht zerstört worden waren. Und Khaira, Gunthar sowie Khairas Katze hatten schwer unter den Vampirangriffen zu leiden. Zu allem Überfluss pisste es auch noch später in der Nacht recht heftig.

Aber Sargen folgte am nächsten Morgen unverdrossen der Spur, so dass wir am späteren Abend endlich Drylake erreichten. Es handelte sich um ein kleineres Dorf, ohne Befestigungen, welches am Rande eines eingetrockneten Salzsees lag. Beim erstbesten Haus fragten wir uns nach Yesha durch, die wir auch bald fanden. Auf die direkte Frage nach Diamantstaub und unter Betonung der Dringlichkeit, brachte sie uns schließlich zum Haus von Elrissa und Laktor. Elrissa war eine recht erfolgreiche Händlerin, die ihre Ersparnisse in Form von Edelsteinen anlegte. So konnten wir, trotz der späten Stunde, unseres plötzlichen Auftauchens und allem anderen, noch an diesem Abend die ersten Diamten erstehen. Im Tausch gegen Geld und Steine unsererseits. Vielleicht half auch die Aussicht, dass wir immerhin gegen die Vampire antraten.

Am nächsten Tag tauschten wir unter anderem die restlichen Schätze, die wir aus dem Versteck von Malima geholt hatten, gegen weitere Diamanten (im Gesamtwert von ca 1.500 Goldstücken) und eine Perlenkette ein. Nach dieser verlangte Roderik in der Nachfolge Egils, um gefundene magische Gegenstände einschätzen zu können. Während wir uns die nächsten Tage ausruhten und von Rudor geheilt wurden, identifizierte er auch einen hervorragenden Dolch, einen Ring um über Wasser zu wandeln, einen stärkeren Schutzring und einen Elfenumhang. Die Sachen waren schneller verteilt, als wir neue finden können. (*g*)

Am kommenden Tag reisten wir zurück zum Canyon, um unsere Suche nach dem Amulett des Paladins wieder aufzunehmen. Denn langsam hatte der Sommer auch seinen Höhepunkt erreicht und die Zeit wurde langsam knapp.

Wieder hinein, in den Turm (203. Tag X+1)

Bei unserem Eindringen waren wir überrascht (und ehrlich gesagt durchaus erfreut) die oberen Etagen des Turmes so vorzufinden, wie wir sie verlassen hatten: leer. Somit erreichten wir schon bald wieder den unsäglichen Raum mit den vielen Sarkophagen. Jemand hatte sich auch die Mühe genacht, sie wieder alle zu schließen. Ohne allerdings wieder einen Hinterhalt aufzubauen. Nur Roderik kämpfte wieder einmal einen Kampf gegen verschiedene Fallen und Schlösser. Letztlich erfolgreich.

Der Rest dieser Etage war auch ruhig, wenn man von einer Tür absieht, die reich verziert war mit einem Relief eines Schädels und Tentakeln. Ferner war ein Schild zu lesen, das uns von Roderik übersetzt wurde mit: "Ogun Sata ist hier eingesperrt. Nur Narren passieren diese Schwelle." Wir ließen sie vorsichtshalber Weise (angstvoll?) in Ruhe. Immerhin müsste es wohl etwas recht Furchtbares sein, was bei Untoten zu Hause eingesperrt wird. Und wohl vermutlich nicht gerade der Paladin samt Amulett, oder?
(Wieder einmal ein Gedanke, der einem erst in Ruhe beim Niederschreiben seiner Gedanken kommt.)

Nachdem wir eine weitere Treppe abgestiegen waren, stießen wir in einer Schmiede auf große, vierarmige und yetiähnliche Gestalten, die wohl in dieser Schmiede arbeiteten. Auch wenn sie nicht viel auszuhalten schienen, so waren sie auch ohne Waffen in der Lage, gesunde Leute in kürzester Zeit übel zuzurichten; wie einer an Tron eindrucksvoll bewies. Eine eindringliche Demonstration, dass man sie möglichst umgehend und gründlich aus seiner Umgebung zu entfernen hatte.

2001-11-13

[Bemerkung: Diese Sitzung lang war Erik etwas abwesend. Er gibt deshalb kurz den Bericht des Universums wieder und tut so, als sei er dabei gewesen.]

Nach wir diesen Kampf gut hinter uns gebracht hatten und uns noch um Tron kümmerten, kamen fünf der Affenwesen von hinten und griffen uns an. Wiewohl es wieder zu etlichen schmerzhaften Verwundungen auf unserer Seite kam, konnten wir diesen Angriff überstehen. Als wir nach schauten, wo die Typen herkamen, entdeckten wir eine Truhe mit einigen Schätzen.

In einem weiteren Raum auf dieser Etage wurde Iljarel dann beim Untersuchen eines Bottichs mit Gerbflüssigkeit von einem Skelett mit lilaner Zunge angegriffen und durch diese paralysiert. Das Skelett wurde dann schnell niedergestreckt und die Paralyse lies nach wenigen Minuten nach. Bald fanden wir auch wieder eine Treppe, die uns weiter in den Turm hinein brachte.

Auf der neuen Etage wurden wir wieder von diesen vierarmigen Amokäffchen empfangen. Aber Tron legte los wie selten, und zerhackstückelte sie mit einigen spektakulären Treffern. Wenige Ecken weiter versuchten uns ein paar Wichte aufzuhalten. Lachhaft. Rudor und ich zerbröselten sie mit der Macht Heimdalls und Odins zu Staub. Als wir da plötzlich Hilfeschreie vom Ende des nächsten Ganges kommen hörten...

2001-11-18

Die Stimme sprach wohl drakonisch und kam von hinter einer Tür, welche gesichert und mit der Aufschrift versehen war: "Rhunad ist hier eingesperrt, lasst ihn in Ruhe." Auch wenn ich nichts verstand, wollte der Typ hinter der Tür gerne befreit werden. Und es handelte sich um einen Dämon, wie er freimütig zugab. Er wollte uns Informationen geben, wenn wir ihn frei ließen. Während wir noch diskutierten, kamen plötzlich schwere Schritte näher. Es entbrannte ein Kampf gegen drei Fleischgolems, von denen zwei Teile dieser Affen beinhalteten. Der dritte war sogar mit Drachenschuppen aufgerüstet und brannte uns auch noch einen Flammenodem um die Nasen. Es half ihnen allen nichts, wenn auch Gunthar und Roderik übel zu leiden hatten. Es war der große Tag der heilenden Priester.

Die Stimme hinter der Tür hatte den Beginn des Kampfes (laut Roderik) mit dem Kommentar "Haha, jetzt kommt Mr. Stitches!" kommentiert, und uns wohl auch noch angefeuert. Wir schauten uns erst noch in der unmittelbaren Umgebung um. Es fanden sich eine Werkstatt für Fleischgolems, mit etlichen herum liegenden (*ähem*) Bauteilen. Ebenso fanden sich in einem weiteren Raum Bottiche mit Natron, etliche seltsame Zutaten und eine Abstellkammer mit Abfällen aus der Golemproduktion.

Auch wenn ich dagegen war, ein Geschöpf des Chaos wie einen Dämon auf die Welt los zu lassen, befreiten wir ihn doch aus seinem Bannkreis. Nachdem Roderik in schon bewährter Manier die Falle an der Tür nach Vorwarnung auslöste und dem mächtigen Blitz elegant auswich. Der Dämon war ein Vrog wie der Kuckuck damals... nun ja.

Hintergründe

Die Geschichte, die er erzählte, fing wieder mit Ashardalon an. Ein uralter, mächtiger roter Drache, der von seinem persönlichen Kult aus Gott verehrt wurde. Das Zentrum des Kultes war dieser Turm, Nightfang Spire. Der Drache wurde allerdings irgendwann von einem Druidenzirkel unter der Führung einer Dydd erschlagen. So weit kam uns das von der Erzählung von Yesha bekannt vor. Die Kultisten wurden nach diesem Schicksalsschlag verrückt, und ihr Anführer Gulthias schaffte es irgendwie, das Herz des Drachen in die Gewölbe unter dem Turm zu retten, wo er es erforschte. Der Verbleib des Restes von Ashardalons Körper ist unbekannt. Die depressiven Kultisten schwanden durch eigene Hand dahin, bis die letzten sich auf einen rituellen Massensuizid verständigten.

Als dieser minutiös inszeniert wurde, fing das Herz Ashardalons plötzlich wieder an zu schlagen. Es hatte sich mit negativer Energie aufgeladen - genau wie Gulthias, der sich nach dem Ritual plötzlich als Vampir wieder fand. Durch eine mystische Verbindung an das Herz, gelang es ihm in kurzer Zeit den Kult zu neuem, untoten Leben zu erwecken. Bei einer Reise, um seinem Ziel Ashardalon zurück zu holen näher zu kommen, wurde er gepfählt und außer Gefecht gesetzt. Diese Stasis wurde wohl vor geraumer Zeit gebrochen und er ist in seinen alten Turm zurück gekehrt um weiter an seinem Ziel zu arbeiten.

Das Herz befindet sich immer noch in den Kammern unter dem Turm. Geschützt in einem Raum, den man nur als körperloses Wesen betreten kann. Allerdings gibt es einen konventionellen Eingang, dessen Schlüssel - in vier Teile gestückelt - in den Räumlichkeiten versteckt und geschützt ist. Der Schlüssel sollte ungefähre Drachenform besitzen. Nach diesen Ausführungen verschwand der Dämon auch wie versprochen. Entweder die lange Gefangenschaft hatte ihm doch zugesetzt, oder er wollte seine neue Freiheit nicht gleich in einem Kampf gegen uns gefährden.

Da wir recht angeschlagen waren, zogen wir uns wieder aus dem Turm zurück und rasteten ungestört eine Nacht am Rande des Canyons. Bei dem Rückzug gelang es Rudor noch mit meiner Unterstützung diese schwabbelnde, Blasen werfende schwarze Masse weiter oben im Turm aufzulösen.

Und wieder tiefer hinab (204. Tag X+1)

Zum Glück schien Gulthias uns entweder ignorieren zu wollen, oder er hatte bessere zu tun. Jedenfalls erreichten wir wieder unbescholten unseren letzten Punkt im Turm. Mittlerweile wurde allerdings das ewige Geklettere etwas nervig. Nun ja, wir fanden jedenfalls noch eine große Werkstatt für Golems, eine weitere Abfallkammer und Roderik fand einen uralten Schinken, der dort versteckt war. Danach ging es wiederum eine Etage tiefer.

Hier unten hatte jemand etliche Urnen gesammelt, die in diversen Räumen in unterschiedlich aufgeräumten Zuständen anzutreffen waren. Und auch dieses Symbol mit einem blätterlosen Baum war immer wieder einmal anzutreffen. Wir räumten ein paar Arbeitszombies, Affenwesen, weitere Zombies und wieder ein Vieh mit lila Zunge aus dem Weg.

Bis wir zu einem großen Raum mit einer lodernden Flammensäule in der Mitte kamen. Dieses beeindrucke Feuer (12m Höhe) erwies sich als überaus aggressives Feuerelementar, welches von uns nur mit viel Mühe und etlichen Verbrennungen besiegt werden konnte. In seiner Asche fanden wir weiteres Geld, einen magischen Schild und einen Trank. Gut durchgekocht...

Wir fanden nichts besonderes mehr in dieser Gegend, dafür aber zwei Schächte, die in die Tiefe führten. Wir entschieden uns einfach für einen von beiden, und kletterten 40 Meter in die Tiefe. So langsam müssten wir wieder auf Bodenniveau oder sogar tiefer sein.

Die Katakomben

Hier unten schien es erst einmal recht ruhig zu sein. Viel Asche, Staub und Knochen bedeckten den Boden. In den nächsten Räumen die wir untersuchten fand sich noch mehr Staub, aufgebrochene Truhen und Särge. Ebenso waren die Türen schon alle aufgebrochen worden.

Hinter einer Tür standen wir plötzlich einem halben Dutzend an Affenwesen gegenüber. Doch halt. Sie schienen viel ruhiger, besser gepflegt und ernährt zu sein. Auch schienen sie uns eher neugierig als gierig zu mustern. An dieser Stelle übernahmen Sargen und Khaira die Führung, da es sich um (halbwegs) friedliche Tiere zu handeln schien. Ich witterte zwar eine Falle, aber was sollten wir machen?

In den kommenden Räumen hielten sich insgesamt rund drei Dutzend dieser Kreaturen auf; die hätten wir wohl auch beim besten Willen kaum bekämpfen können. Aber Khaira schien sie genügend beeindrucken zu können, so dass wir passieren konnten. Hinter einem Doppelportal schließlich kamen uns zwei der Affen entgegen, von denen uns einer in einer völlig unbekannten Sprache anredete. (Spätere Studien und das Umfeld deuten letztlich auf die Sprache der endlosen Höhlen der Unterwelt hin.)

2001-11-20

Es muss wohl Heimdalls Eingebung gewesen sein, dass ich just in Drylake die Tage genutzt hatte, zwei Schriftrollen herzustellen, die es mir erlaubten die Sprache für kurze Zeit zu verstehen. Nach einer vorsichtigen Annäherung entspann sich so ein interessanter Dialog, bei dem auf unserer Seite viele Gesten, Pantomime und Zeichnungen eingesetzt wurden. Auf diese Art erfuhren wir, dass es sich bei der Person um Tiff handelte, und sich diese Rasse Girallons nannte. Nach unseren Bekundungen, wir wären hier, um den Vampir und seine Schergen zu bekämpfen sicherte Tiff uns prinzipielle Unterstützung zu. Der Stamm sei aus dem Untergrund in den Turm eingewandert und leide seit geraumer Zeit unter all den Untoten. Ferner würden all die Fallen das Plündern auch sehr unattraktiv machen. Immerhin überließ Tiff uns bereits einen Teil des Schlüssels, gab uns ein paar Tips wohin wir uns zu wenden hätten und gab uns sogar noch ein kräftig aussehendes Männchen mit.

Kurz darauf stießen wir auf einen schwarz-weiß getäfelten Raum, der einen Altar enthielt, über dem eine Drachenstatue aufgehängt war. Roderik erkannte sofort, dass hier eine Falle versteckt war, und entschärfte den Drachen, der sonst Verderben bringendes Feuer hätte spucken können. Auf dem Altar war dann noch ein Spruch eingraviert: "Was übertrifft Ashardalon, ist bewundernswerter als der Große Wurm? Die Armen haben es, die Reichen brauchen es und wenn es gegessen wird, folgt der Tod." Nachdem Roderik übereilt eine erste, falsche Lösung in den Raum hinein geplärrt hatte, hatte er das Gefühl, vom Tode kurz berührt zu werden. Aber er kam noch mit dem Schrecken davon. Auch die wohl offensichtliche Lösung ("Nichts!" - Aus Sicht des Kultes jedenfalls.) brachte nichts ein.

In den kommenden zwei Räumen fanden sich allein stehende Sarkophage, die jeweils mit Fallen gesichert waren. Die erste löste Roderik aus, und wir buddelten ihn anschließend unter einer kleinen Felslawine aus. Und flickten ihn natürlich wieder zusammen. Der zweite Sarkophag war mit Kontaktgift geschützt, welches Khaira einfach (nach Ankündigung) ignorierte. Wir fanden Gelt, Edelsteine, einen Trank und einen vermutlichen Zauberstab.

Im nächsten Raum den wir untersuchten, wurden wir sofort von vier, nennen wir sie konditionierten, Girallons angegriffen. Zwei weitere, ziemlich hässliche, humanoide Gestalten hielten sich im Hintergrund. Nachdem Khaira mit einem Flammenschlag losgelegt hatte, namen die Gestalten im Hintergrund sie mit magischen Geschossen unter Feuer. Ebenso erging es Iljarel, der einen kleinen Feuerzauber abließ, welchen diese Typen mal eben ignorierten. Endlich waren wir im Nahkampf an ihnen dran, schafften es aber irgendwie nicht, sie zu beeindrucken. Selbst unsere magischen Waffen glitten wirkungslos an ihnen ab. Während insbesondere Tron und Rudor versuchten, mit gewaltigen Schlägen doch etwas auszurichten, kamen Iljarel und auch ich mit unseren Zaubern einfach nicht durch. Sie blieben einfach wirkungslos. Während die beiden nicht müde wurden, ihren schier unerschöpflichen Vorrat an Geschossen um sich zu werfen. Nach und nach gelang es unseren Nahkämpfern aber doch, Wirkungstreffer zu erzielen. Und Roderik kam mit seinem neuen Dolch aus den oberen Etagen sogar auf Anhieb durch! Nachdem wir ein Vieh außer Gefecht gesetzt hatten, zog sich das andere zurück und löste sich auf.

Hernach waren wir so mitgenommen, dass wir umkehrten und bei den Girallons Unterschlupf für die nächste Nacht fanden.

Weiteres Vordringen und die Suche nach den Schlüsselteilen (205. Tag X+1, 2)

Am nächsten Morgen unterhielt sich Rudor dann noch einmal mit Tiff; mittels eines weiter fortgeschrittenen Zaubers, welcher beidseitiges Verständnis beinhaltete. Er erfuhr unter anderem, dass Gulthias zuletzt jemanden irgendwo in Norden der Höhlen hatte begraben lassen. Unser Paladin?

Unser namenloser Begleiter war auch heute wieder mit von der Partie. Als erstes gingen wir den Raum untersuchen, in dem am Tag zuvor zuletzt gekämpft hatten. Während wir uns noch in dem Raum umschauten, stellten wir fest, dass Roderik plötzlich verschwunden war. Er hatte zuletzt eine Nische betrachtet. Iljarel stellte fest, dass diese wohl irgendwie magisch verzaubert sei, konnte aber keine Details fest stellen. Als ich hinging, um Roderik klar zu machen, dass wir doch alle wüssten, wie gut er sich verstecken könne, verschwamm plötzlich die Umgebung von mir, und ich fand mich in einem anderen Raum wieder.

Dort kam mir Roderik auch schon schief grinsend entgegen. Er hatte sich etwas umgeschaut, viel Staub gefunden, noch keine Türen geöffnet und in einem Gang im Norden Stimmen gehört. Nun gut, zu zweit waren wir zwar recht vielseitig, aber nicht schlagkräftig genug, um nach unseren Freunden zu suchen. Wir beschlossen also, zu warten und aufzupassen, ob wir aus irgendeiner Richtung Hinweise vernehmen könnten.

2001-11-27

Nach nicht allzulanger Zeit hörten wir denn auch hinter einer Tür Kampflärm. Nachdem Roderik sicher war, dass die Tür keine Gefahr darstellte, stürmten wir hindurch... zu spät. Unsere Freunde waren mit ein paar Girallons und lila-Zunge-Skeletten schon fertig geworden.

Die Typen waren wohl beschäftigt gewesen, diesen Raum aufzuräumen. Spuren deuteten darauf hin, dass hier vor kurzem ein weiterer Kampf stattgefunden hatte. Und etliche Einschläge und Schmauspuren an den Wänden deuteten auf Magiereinsatz hin. Gulthias? Na, jedenfalls waren so alle relevanten Schätze (ein kleiner Berg von Platinstücken und 8 wertvolle Edelsteine) schon zusammen gesucht.

Im Folgenden erforschten wir (bei etlichem hin und her: "Heh, da ist noch eine Tür auf der Karte!") mehrere kleine Krypten, die nur geringe Wertsachen enthielten. Dafür stießen wir in einem größeren Raum auf eine lebendige, ziemlich große, drachenähnliche Statue. Ein Gargoyl! Aber gegen unsere Übermacht hatte er keine Chance. Dafür fanden wir bei ihm den zweiten Teil des Schlüsels.

In einem Nachbarraum fanden wir einen seltsamen, total vetrockneten Brunnen. Er hatte ein großes Drachenrelief über sich an der Wand und eine Inschrift. Als Roderik uns diese übersetzte, quoll eine gelbliche Flüssigkeit aus der Brunnenöffnung und sammelte sich am Boden. Da die Aussage "Brich die Fesseln der Zeit bis Ashardalon zurück kehrt." recht viele Deutungen zu ließ und das Zeugs hochgradig magisch war, probierten wir es erst einmal nicht. Aber Roderik packte es in eine kleine Glasflasche.

Nun kamen wir endlich dazu, den ursprünglichen Raum mit der Nische zu durchsuchen. Hier fand sich in der Asche eines seit dem vorigen Tages nieder gebrannten Feuers eine Truhe. Hier fanden sich weitere Platinstücke und noch einmal neun sternförmige Edelsteine. Einigen Leuten stand die Lust auf eine Einkauftour in einer Stadt vie Riverkeep geradezu ins Gesicht geschrieben.

Wir fanden auch noch zwei große, fast völlig leere Räume. Der zweite beinhaltete einen großen Torbogen, der von einer Steinwand fugenlos verschlossen war. Ferner fand sich wieder dieses Baumsymbol und eine Vorrichtung, die wohl gut ein Sclüsselloch seinmochte: Wir hatten wohl den Zugang zum Kern gefunden. Nur der Schlüssel war noch nicht komplett.

Anschließend begaben wir uns den Gang entlang, wo Roderik noch Stimmen gehört hatte. Dort trafen wir auf fünf Skelette (mit lila Zunge). Während vier versuchtem uns an der Tür zu binden, warf das fünfte irgendwelche Perlen von einer Halskette. Diese explodierten mitten unter uns als recht üble Feuerbälle. Damit hatten wir nun nicht gerechnet. Aufgrund der beengten Räumlichkeiten, konnten wir leider nicht schnell genug unsere Angriffe auf diesen Untoten konzentrieren. Auch ein Netz, welches Iljarel zwecks Behinderung in den Raum warf half nicht viel. Und wurde auch gleich vom nächsten Feuerball verbrannt.

Durch stetes Einprügeln, Sargens gezielte Pfeile, Iljarels Feuersbrünste und eine Ladung geweihte Energie von mir, hatten wir es aber bald erledigt. Und auch die anderen vier waren nur eine Frage der Zeit. Auch hier fanden wir wieder etliche Schätze: einiges Platin, einen silbernen Kamm, eine Mahagoni (so sagte Khaira) Truhe mit Edelsteinen besetzt, einen Pokal. Sowie diese verdammte Halskette dieses Skelettes, an der noch ein paar kleine und mittlere Perlen vorhanden waren. An einem anderen Skelett fanden wir einen rotgoldenen, matten Ring. Da es sowohl bei den Feuerbällen seines Kollegen als auch bei Iljarels Feuerspur relativ gut davon gekommen war, vermuteten wir einen Feuerschutzzauber. Aber das sollte erst einmal von Roderik verifiziert werden.

Hinter diesem Raum war eine große, nicht übersehbare Halle. Ebenso sahen wir auch keinen Fußboden, hörten nur aus der Tiefe ein Geräusch, als wenn Pergament anneinander riebe. Sackgasse.

Wir kehrten wieder zu den freien Girallons zurück, um uns eine weitere Nacht zu erholen.

Am nächsten Morgen brachen wir in die Richtung auf, die wir hier unten noch nicht erforscht hatten. Dabei trafen wir in einem etwas verwinkelten Gelände auf weitere dieser lila-Zunge-Skelette. Während wir diese abfertigten, hörten wir plötzlich extrem schwere Schritte auf uns zu gelaufen kommen. Was da wohl kommen mochte?

2001-12-04

Das Vieh, welches da kam, stellte sich schnell als Grabsteingolem heraus! Ein dickes Ding von einem Grabsteinhaufen, welches in der Lage war, in kurzer Zeit recht verheerende Dinge anzustellen. Nicht nur, dass es mir beinahe meine Rüstung verbeulte, es griff wohl auch noch mit Todesmagie an...
wie gut, dass es im direkten Kampf mit uns nicht lange aushielt.

Anschließend fand Roderik in all den herumstehenden Särgen etliche wertvolle oder potentiell nützliche Dinge. Das ging auch weiter nördlich so weiter. Da fanden wir etliche weitere einsame Sarkophage, von denen die meisten auch nichts wirklich nützliches enthielten. Natürlich schaffte es Roderik mal wieder, eine Falle zu entschärfen und bald darauf unter einer Steinlawine begraben zu werden.

Dafür fanden wir dort aber auch eine magische Ritterrüstung, welche Rudor sich umschwang. Ferner lag direkt dahinter der dritte Schlüsselteil. Einen Sarkophag, welcher sich durch etliche starke Schutzrunen und Staubfreiheit auszeichnete, öffneten wir erst, nachdem wir weiter im Südosten einen weiteren Zugang zum Kern gefunden hatten. Dieser war sehr ähnlich zu dem anderen; inklusive verschlossenem Tor, Schlüsselloch und Baum. Ferner fanden wir einen zweiten Zugang zu dem großen Loch, welches wir auch von hier aus nicht überblicken konnten.

Nachdem auch Rudor mit göttlicher Hilfe keine Geheimtüren gefunden hatte, brach Iljarel das magische Siegel auf dem erwähnten Sarkophag. Nachdem Tron den Sarg geöffnet hatte, erschien eine Geistergestalt: Calmert de Bordelais. Er erschien als Geist in voller Prunkrüstung und bemäkelte, wir seien aber seltsame Recken von Solos. Nachdem wir jede Verwicklung darin abgestritten hatten, fand er es zumindest gut, dass wir Gulthias erledigen wollten. Er erzählte uns auch, dass er bereits zwei Mal als Geist den Kern gestürmt hätte - und beide Male von Gulthias besiegt wurde um anschließend hier im Sarkophag versiegelt zu werden.

Er gab uns ein paar Hinweise. Zum Beispiel, dass Gulthias bevorzugt unsichtbar unter der Decke des großen Kerns fliegen würde. Und von da oben am liebsten Blitze auf Eindringlinge regnen würde. Weiterhin befände sich im Herzen in einem sich nach oben öffnenden Raum das Herz Ashardalons, welches durch Magie in der Luft gehalten würde. Der Vampir würde es als Rast-, Arbeits- und Vorratsraum dienen. Im übrigen sei das Baumzeichen das Zeichen von Gulthias, nein, er könne uns nicht mit dem Schlüssel helfen, aber er wolle uns beobachten, um entscheiden zu können, ob wir seiner Hilfe würdig seien.

Damit hatte es sich dann kurze Zeit später gegessen, als Calmert beleidigt abzog. Das Ganze deshalb, weil Rudor angefangen hatte, nur noch Skandica zu reden - vermutlich um zu verhindern, dass etwas über unser eigentliches Ziel ausgeplaudert wurde. Nun ja, Calmert hatte Rudor der Unhöflichkeit bezichtigt und nach einer Warnung sich zurück gezogen. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. Ich füchte, wir werden jede Hilfe gebrauchen können - aber letztlich ist der Paladin doch unser Gegner. - Und in seinem Sarg lag wohl ein Gutteil seiner Ausrüstung...

Anschließend untersuchten wir die große, tiefe Höhle. 30 Meter unter uns erstreckte sich auch in der Tat der Boden: und es wimmelte da nur so vor Untoten. Rudor wurde in der Zwischenzeit auf einen Ausflug (im wahrsten Sinne des Wortes) vorbereitet. Da sich ein erquickliches Hin und Her entsponn, wer ihn nun begleiten könne, solle, dürfe oder müsse, flog ich einfach spontan hinter her. Sehr zu meinem Leidwesen, da umgehend und überraschend ein paar Gespenster aus der Dunkelheit auftauchten und mir fast meine gesammte Lebensenergie entzogen. Zum Glück konte ich ich mich gerade noch zurück ziehen (zum zweiten Mal schon innerhalb weniger Stunden - *uff*).
Für mich wieder einmal eine Lehre, dass man a) nie spontan etwas machen sollte. b) schon gar nicht unvorbereitet. Und c) denkt normalerweise nur einer pro-aktiv an einen selbst: man selber (wenn überhaupt). Mal schauen, ob ich daraus meine Lehren für die anstehende Schlacht ziehe.

Erst einmal in Schuss- und Hiebweite unserer Nachut, vergingen die Gespenster aber bald. Und Rudor konnte mir meine Schwäche nehmen - wenn auch meine Gebete zu Heimdall darunter sehr gelitten hatten. Ich hatte auf der Flucht bemerkt, dass wohl eine hohe Säule in der Dunkelheit verweilte. Sargen schoss meisterhaft einen erleuchteten Pfeil in diese Säule. Daraufhin flog Rodrik im Affenzahn hinüber, wich einer mächtigen Blitzfalle superelegant aus (wobei er zugleich noch gegen Blitze geschützt worden war) und kam mit dem vierten Schlüsselteil zurück!

Unser Plan ist es jetzt, zu rasten und am nächsten Tag den Kern zu stürmen. Dabei werden wir versuchen, uns auf einen fliegenden, unsichtbaren und Blitze speienden Vampir vorzubereiten. Ferner erinnern wir uns noch an den Mumien-Mönch und des Assasinen samt Begleitung - alles Gegner die wir noch nicht besiegt haben. Aber glücklicherweise erhielten wir in jener Nacht teilweise noch weitere Kräfte und mächtigere Gebete.

2001-12-11

Das Ende in Nightfang Spire (207. Tag X+1, 2)

Sorry, es ist schon was später, und ich mag nicht mehr tippen. Deshalb erst einmal ein Ticker:

Vorbereitungen - Endkampf gegen Mumie, Vampire und Co - Solos Nahan Einsatztrupp taucht auf - Gulthias "entzaubert" - Roderik tot(?) - Gulthias tot! - Gespräch mit Nahanern - Herz zerstört - Roderik geheilt - Nahaner ziehen ab - Flug mit Roc nach Riverkeep

2001-12-18

Zurück in Riverkeep (209. Tag X+1)

Nachdem wir mit dem Roc in der Nähe von Riverkeep gelandet waren, machten wir uns zu Fuß auf, in eine der Städte rund um das Flussufer. Wir wollten ja nicht zu viel Aufmerksamkeit auf einmal erringen. Von dort aus erreichten wir auch problemlos über eine der magischen Brücken Riverkeep wo wir ohne Probleme eingelassen wurden.

Der Treffpunkt sollte die Kneipe "Der gehörnte Helm" in drei Tagen sein. Also erkundigten wir uns erst einmal, wo wir denn da hin müssten. Natürlich lag die Kneipe im Hafenbereich und wurde von durchziehenden Händlern bevorzugt. Das hätten wir uns eigentlich auch selbst denken können. Wir suchten den Helm dann erst einmal auf, um uns in der Gegend unter zu bringen. Im Helm erfuhren wir, dass man bei "Madame Pompfries" gut unter kommen könne. Wir buchten dort (nur ein paar Straßen weiter) dann auch vier Doppelzimmer.

Den ersten Abend verbrachte Roderik aufopferungsvoll damit, all unsere Errungenschaften zu zählen, kategorisieren und katalogisieren. Dies führte dazu, dass am nächsten Morgen die aufteilbaren Schätze erst einmal verteilt wurden: Jeder bekam 4.000 Goldstücke in Bargeld und ca. 2.000 Golstücke in Edelsteinen. Im Laufe des Tages teilte er auch alle weiteren (nichtmagischen) Funstücke auf. Dies führte zu einem Sammelsorium von Paketen, die Edelsteine, Bargeld und auch Schmuck und Ziergegenstände enthielten. Jedes der Pakete war noch einmal ungefähr 2.000 Goldstücke wert.

Iljarel besuchte an diesem Tag zum ersten Mal die örtliche Magiergilde und kam am Abend mit neuen Magierroben an. So weit wir erfuhren, bemühte er sich wohl um eine Aufnahme in die Akademie. Meiner einer versuchte in der Zwischenzeit heraus zu finden, ob wir auch wirklich sicher seien. Aber ein stundenlanges Beobachten der Straße, der Gegend und so weiter brachte keine Gefahren zum Vorschein. Bei so vielen Schätzen sollte man schon vorsichtig sein.

Roderik identifizierte an diesem (und den folgenden Tagen) noch:

  • Das Bastardschwert von Calmert. Es war definitiv magisch (+2) und wie eine weiter Untersuchung durch die Akademie erbrachte mit der Fähigkeit bestückt, auf Befehl blendendes Licht zu verstrahlen. Dieses Schwert wurde von Tron in Besitz genommen.

  • Das Kettenhemd von Calmert. Es handelte sich um eine hervorragende Elfenarbeit, die zusätzlich noch magisch verstärkt worden war. Da es über herausragende Eigenschaften verfügte, und vor allem die Bewegung kaum einschränkte, entbrannte ein kleiner Streit um dieses Kettenhemd. Nun ja, im dritten (?) Vermittlungsausschuss einigten sich Tron und Gunthar darauf, dass Tron dieses Kettenhemd bekam. Dafür erhielt Gunthar die Drachenrüstung von Tron und sie legten zusammen, um Gunthar mit einem Amulett der natürlichen Rüstung (+2) zusätzlich auszustatten.

  • Das Ophidianische Schwert. Ein ziemlich mächtiger Krummsäbel, den Khaira an sich nam. Er vermuchte nicht nur dem Feind bevorzugt heftige Wunden zuzufügen ("Keen"), er konnte auch noch hie und da den getroffenen vergiften. Gut das Gulthias niemanden damit gegen uns hatte kämpfen lassen!

  • Einen Gürtel der Zwergenhaftigkeit. Da viele der Eigenschaften eines Zwerges (Sicht im Dunkeln, Robustheit und Widerstand gegen Gift) bei einem Kundschafter besonders gut aufgehoben sind, erhielt Roderik diesen Gürtel.

  • Einen mächtigen Schutzring von Gulthias persönlich. Da er schwach geschützten Magiern am meisten zu Gute kommt, erhielt Iljarel ihn.

  • Einen Satz Armreifen des Schutzes. Leider waren sie so schwach, dass sie niemand von uns mehr gebrauchen konnte. Aber vielleicht macht Roderik ja mal eine Magierakademie zu Hause auf?

Daneben gab es noch einige Einkäufe, bei denen uns zu Gute kam, dass Iljarel von der Magiergilde aufgenommen wurde, und anschließend einen relevanten Rabatt bekam. So kauften wir Komponenten für Spruchrollen (ich), Pfeile (Sargen), andere Spruchkomponenten (Iljarel und Rudor) und einige nützliche Gegenstände. So gab ich meinen Ionenstein an Iljarel weiter, der dafür zusammen mit mir mir ein Amulett der Weisheit kaufte. Ein solches erwarb auch Rudor. Ich reichte mein altes Holzschild an Khaira weiter. Mit einem Kredit von Tron konnte ich mir auch noch einen Satz "Stiefel der Geschwindigkeit" zu einem absoluten Vorteilspreis leisten. Iljarel leistete wirklich tolle Überzeugungsarbeit beim Materialwart der Akademie....

Und einen weiteren Teil unserer Funstücke (vor allem einen riesigen Satz von Zauberstäben) haben wir noch gar nicht identifiziert.

Wie Iljarel die Gilde so schnell dazu brachte ihn aufzunehmen, wissen wir nicht. Vor allem, da er uns wohl auf unserer weiteren Reise begleiten wollte. Vielleicht müssten wir ihn da mal in einer ruhigen Stunde zu befragen. Draußen auf See.

Am dritten Abend trafen wir dann Sigurd und Tjaermund Haraldsson im gehörnten Helm. Die beiden Brüder aus Golgard (Tjaermund ist im Kriegsrat!) wollten uns abholen, da die Schiffe etwas weiter ausserhalb gelandet waren. Nach einer kleinen Diskussion konnten wir sie auch überzeugen, dass zum Beispiel Iljarel eine gute Unterstützung für uns sein könnte. Am nächsten Morgen brachen wir dann zu dem Schiffen auf, um in See zu stechen.

Kapitel 3: Solos Nahan

2002-01-15

Aufbruch, Seefahrt und Planungen (213. Tag X+1, 11)

Glücklich bei den drei angelandeten Schiffen angekommen, übergaben wir erst einmal das Amulett von Calmert an den Kriegsrat. Wir brachen auch umgehend auf, um keine weitere Zeit zu verlieren. Die Reise ging nun nach südwesten, wo die Inseln des Goldes lagen. Vorerst noch in gebremstem Tempo, denn die Planung war noch nicht abgeschlossen.

Aus genau diesem Grund trat bereits am ersten Tag der Kriegsrat wieder zusammen. Dieser setzte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt zusammen:

  • Grim Oddson, Führer von Golgard, Krieger, Anhänger Odins und Champion für das Amt des Jarl

  • Örn der Starke, Füherer von Dannholm, Krieger und Bote Odins

  • Ingjald ..., Kriegerveteran, und Kapitän des dritten Schiffes

  • [der Mentor von Malb (Riff ???)], ein mächtiger Vertreter Thors

  • Jall der Dunkle, der Sturmbringer Aegirs

  • Meiner einer, Erik Ragnason, als Vertreter Heimdalls

  • Bjarn Stürmirson, Örns Bruder und anerkannter Beserker

  • Alfarin Grimson, Sohn des Grim Oddson und als Beisitzer eingeladen

Zuerst berichtete Örn, dass der bisherige Verlauf im Sinne von Beute eher zurückhaltend gewesen war. Er diente mehr der Vorbereitung, der Schulung der neuen Besatzungen, der Selbstversorgung und der Informationsbeschaffung. Anschließend forderte er mich auf, zu berichten. Ich tat dem so, und beschrieb all unsere Abenteuer, die Orte und Personen die wir trafen und natürlich das Wichtigste: Wir hatten eine Karte, das Ritual und das Amulett um nach Solos Nahan zu kommen. Schließlich hatten wir eine erste Begegnung mit Vertretern Solos Nahans gehabt.

Aus dem Erlebten ergab sich die Frage, wie die Solosen sowohl Calmert als auch sein Amulett so präzise und schnell finden konnten. Und was wir dagegen machen könnten. An dieser Stelle zogen wir Iljarel und Roderik als Fachleute der arkanen Künste hinzu. Es war bald klar, dass wir ein ernstes Problem hätten, könnten wir rund um Solos Nahan mit Leichtgkeit aufgefunden werden.

Halti, der Mentor von Rudor und erfahrenster Odinanhänger, wurde als weitere Person hinzu gezogen. Er erinnerte sich an ein altes Schutzritual, welches er mit Odins Hilfe wieder zusammenstellen und vorbereiten wolle.

Als Ergebnis fuhren wir erst einmal ohne göttliche Unterstützung im Schleichtempo nach Solos Nahan, um Zeit für die Vorbereitungen zu haben. In der Zwischenzeit kümmerten sich Iljarel und Roderik darum, unsere restlichen Schätze zu identifizieren. Dabei waren ein guter Lederpanzer für Khaira, ein großes, sehr gut schützendes Stahlschild für Tron (der mir sein altes gab, woraufhin ich den Schutzring an Roderik weiter gab), einige Ringe (Schutz, Feuerschutz, ...), und ein paar Sachen mehr. Bei all den Tränken und vor allem Zauberstäben habe ich den Überblick verloren. Aber Roderik und Iljarel könnten ein komplettes Hölzchenspiel daraus aufbauen, wenn die Stäbe nur alle die richtige Größe hätten...

Am nächsten Tag trat der Rat wieder zusammen. Halti hatte das Ritual mittlerweile wieder vollständig parat. Es würde die Kraft aller fähigeren Kleriker benötigen und eine Woche Vorbereitungszeit verschlingen. Also wurde beschlossen, weiterhin im Schneckentempo zu fahren und die benötigten Gläubigen von allen anderen Arbeiten frei zu stellen. Das Ritual würde es uns erlauben, dass die Schiffe und ihre unmittelbare Umgebung nicht erspäht werden könnten.

Fünf Tage später entdeckte Khaira als erste, dass uns eine kleine Flotille von 23 Schiffen entgegen gefahren kam. Wir hatten gegen diese mächtigen Hochseesegler keine Chance, da sie den Wind im Rücken hatten. Aus der Nähe konnten wir fest stellen, dass es sich fast schon um schwimmende Häuser handlete; so hoch und mächtig waren sie gebaut. Wir hatten aber Glück, denn obwohl ihr Anführer uns eine Projektion auf unsere Schiffe sandte und sich als Lord Champion Etien LaGrange vorstellte, bemerkten sie nichts von unseren Absichten. Die Soloser waren also dabei, mit einer nicht zu verachtenden Truppe das Festland aufzusuchen.

Weitere zwei Tage später waren wir soweit, den Schutzzauber wirken zu können. Das Ritual lief glatt, und ab da fühlten wir uns recht sicher.

Weitere drei Tage später hatten wir die Gegend erreicht, wo nach unserer Karte Solos Nahan liegen musste. Nach Durchführen des Passagerituals wurden auch bald Hügel und Inseln in der Ferne sichtbar. Wir hielten auf die erste der Inseln zu, die sich aber als unwirtliche Felsenlandschaft entpuppte. Es waren aber auch grüne, also wohl bewohnbare, Inseln zu erkennen. Wir hielten zuerst auf eine näherliegende zu, obwohl wir noch eine wesentlich größe und von einem Berg übertrohnte Insel ausgemacht hatten.

Erster "Kontakt" (224. Tag X+1)

Bei der Beobachtung der Insel erkannten wir eine Stadt, welche mit glitzernden Dächern das Sonnenlicht reflektierte. Khaira brach zu einem Adlerflug auf, um die Situation aufzuklären. Sie berichtete, dass es sich um eine Stadt handle, die über Stadtmauern verfüge, welche sich aber nicht in bestem Zustand befänden. Zur See hin war die Stadt offen und besaß einen Hafen. Innerhalb der Stadt befand sich ein zentraler Innenbereich, der zusätzlich geschützt war und wohl die wichtigsten Einrichtungen und einen zentralen Tempel enthielt.

Der Kriegsrat beschloss, mitten in der Nacht einen ersten Überfall und Test der Soloser zu wagen. Dabei sollte ich einen Stoßtrupp führen, der das Tor zur inneren Stadt sicherte, damit der Überfall dort nicht aufgehalten würde. Natürlich fragte ich meine erprobten Gefährten, die auch sofort zustimmten, mit zu machen. Iljarel entwickelte sogleich den Plan, dass wir fliegenderweise einen enormen Geschwindigkeitsvorsprung hätten. Dies, und die Möglichkeit quasi beliebig in der Statd auftauchen zu können, sollte uns die Augabe vereinfachen geben, den Auftrag erfolgreich durch zuführen.

Die Sache am Tor

So brachen wir dann einige Zeit nach Mitternacht auf, um die Stadt zu überfallen. Dabei flog unser Trupp über die ruhende Stadt hinweg, direkt auf das weit sichtbare Tor zu. Wir kamen auch unbehelligt dort an. Iljarel machte dann noch ein paar von uns unsichtbar, und in der kommenden Minute überrannten wir problemlos die Stadtwachen, die im Tor untergebracht waren. Nun ja, sie hatten wirklich keine Chance, es wurde kein Alarm ausgelöst, und wir hatten das Tor in unserem Besitz.

Da mittlerweile einiger Tumult in der Hafengegend ausbrach, kamen aber doch nach wenigen Minuten einige weitere Stadtverteidiger aus einem nahe gelegenen Gebäude auf das Tor zu gestürmt. Sie waren wohl etwas verdutzt, dass dieses bereits besetzt war. Auch diese Aufgabe meisterten wir fast im Vorbeigehen.

Wir hatten uns also über das Tor verteilt, und harrten der Dinge, die da kommen mochten. Während wir noch da harrten, tauchte ein leuchtender Energieball über der Stadt auf, der das ganze Gelände in gleißendes Licht tauchte. Als wir dies beobachteten, sahen wir, dass aus der Kugel Blitze in die Straßen unterhalb hinab stießen. Als wir die Umgebung betrachteten, viel uns auf, dass auf dem Dach des nahe gelegenen Tempels sich wohl einige Priester zusammen gefunden hatten, und ein Ritual abhielten. Jedenfalls war bei ihnen eine weitere starke Lichtquelle zu erkennen.

2002-02-05

Stürmt den Tempel - oder knippst das Licht aus

Nach kurzer Beratung hielten wir es für wahrscheinlich, dass diese Priester den Ball über der Stadt kontrollierten. Wir verließen schweren Herzens den uns zugewiesenen Posten am Tor, und flogen zu dem Tempel herüber.

Dabei erwies sich, dass wir nicht die einzigen Flugbewanderten waren. Vom Tempel kamen uns nämlich fünf menschen- oder efenähnliche Gestalten entgegen geflogen. Nur, dass sie Flügel statt Armen hatten. Sie griffen uns sofort an, und es entwickelte sich ein kurzer Luftkampf. Im Zuge dessen, ergriff Tron unter magischem Einfluss die Flucht. Iljarel (mega-extra schnell) flog hinterher, um ihn zurück zu holen. Rudor und ich konnten je zwei der Gestalten besiegen, die im Nahkampf nicht besonders viel aushielten. Dafür kämpften sie sehr intelligent und setzten ihr vielseitigen magischen Talente ein. Hierunter fielen Blitze, aber auch die Tatsache, dass einer mich des großteils meiner Kampfgebete befreite. Der letzte der fünf floh durch ein beschworenes magisches Portal zurück zum Tempel.

Dort standen die Priester in einem Kreis auf einer Plattform, um eine leuchtende, gut einen Meter große Kugel herum. Khaira eröffnete des Fernduell mit einem Eissturm, der über der Plattfor nieder ging. Daraufhin brachen die Priester ihr Ritual ab, und fingen an, sich um uns zu kümmern. Während sich meine Kameraden langsam näherten, und Khaira Eisstürme und Feuerregen beschwor, versuchte Iljarel unsichtbar von der Seite aus anzugreifen. Dabei wurde er aber von der Kreatur gestört, die sich zuvor zurückgezogen hatte. Wie schnell er auch über den Himmel flitzte, das VIeh blieb ihm auf den Fersen und transportierte sich mit seinen wohl unerschöpflichen Portalen immer wieder neben ihn. Rudors Versuch, uns weitere Unterstützung zu beschwören, wurde von einem der Priester gestört.

Mittlerweile war ich recht nahe heran gekommen, was mir die Ehre einbrachte, das erste Ziel zu sein, auf das sich die Priester konzentrierten. Zum Glück hatte ich mich nach der Begegnung mit den fliegenden Geschöpfen einmal kurz geheilt. Denn als ich in der Position war, mitten unser sie zu stürmen um ihre Hohepriester auszuschalten, ging es mir so dreckig und ich war so alleine in der ersten Reihe, dass ich eine defensive Runde einlegen musste. Immerhin bewährten sich hier die neuen Stiefel aus Riverkeep aufs Beste. Sie erlaubten mir, wesentlich flexibler zuhandeln und die Möglichkeiten meiner Gebete an Heimdall auch zu nutzen. Wie oft war ich früher daran verzweifelt, dass die Kämpfe vorrüber waren, bevor ich noch richtig in Schwung war.

Immerhin hatte die Unterbrechung des Rituals bereits dazu geführt, dass beide Kugeln (auf der Plattform und über der Stadt) langsam abdunkelten und auch keine Blitze mehr flogen.

Dafür hielt mein Glück nicht mehr an. Beim insgesamt dritten Versuch gelang es dem Gegner, Iljarels Flugzauber aufzuheben. Da ich noch Abstand hatte wahren müssen, sank ich außerhalb der Tempelmauern zu Boden. Aber mittlerweile waren Tron und Rudor heran. Die Priester waren durch den Austausch der Offensivzauber schon recht geschwächt, und einige von ihnen waren auch schon außer Gefecht. Im Nahkampf konnten sie Tron und Rudor nichts entgegen setzen, wenn sie auch Tron mehrfach paralysieren konnten. Zum Glück gelang es Roderik immer, Tron sofort wieder einsatzfähig zu machen. Hier leistete das Zauberstabarsenal wirklich gute Dienste. Auch wenn Roderik am Ende von den Wipfeln eines Baumes zaubern musste, auf den er sich gerettet hatte, nachdem auch sein Flugzauber beendet worden war. Als dann Khaira noch weitere Priester mit einer dampfenden, giftigen Wolke außer Gefecht setzte, hatten wir gewonnen.

Meine zwischenzeitlichen Versuche, das Tor zu zerschlagen wurden nichtig. Wir durchstöberten das Gelände, trafen aber keine weiteren Priester mehr. Dafür fanden wir etwas Geld, einige Schriftrollen und Tränke. Mittlerweile waren auch Örn und sein Stoßtrupp am Tempel angekommen. Sie fingen an, die wichtigsten Sachen abzutransportieren. Während wir noch damit beschäftigt waren, die Kristallkugel zu untersuchen, und zu dem Schluss kamen, dass es sich um einen mächtigen magischen Fokus handeln musste, wurden wir durch einen grellen Lichtblitz im Westen aufgeschreckt.

Khaira verwandelte sich zum x-ten Mal an diesem Tag in einen großen Adler, und ging Kundschaften. Minuten später kam sie zurück, und berichtete von einem aktiven Portal nicht weit von der Stadt, bei dem sich bereits 100 berittene gesammelt hätten. Überwiegend Krieger oder Paladine, aber auch deutlich mehr als ein Dutzend Priester. Und eine gold gewandete Magierin (Elfe?) sei auch dabei.

Daraufhin beschloss Örn den Rückzug aus dieser immer noch für uns namenlosen Stadt. Damit die alles in Ruhe und geordnet passieren könne, sollten wir uns auf den Weg zum Westtor der Stadt machen, dieses schließen und etwas Zeit gewinnen. Wie auch immer die Priester von Solos Nahan organisiert waren - für ihre Abgeschiedenheit von der Welt reagierten sie erstaunlich schnell und gut vorbereitet.

2002-02-12

Die Blamage am Tor (bei Thor!)

Nun ja, lasst es mir kurz machen. Wir stürmten zu diesem Westtor, und überrannten in nun schon bekannter Manier die völlig überforderten Wachen, die uns bald entgegen kamen. Leider nur waren wir der Überzeugung, wir sollten das komplette Gebäude überwacht haben, damit uns niemand überraschen kann. Es handelte sich immerhin um zwei Türme mit etlichen Etagen, sowie einigen dazwischen gelegenen Gängen.

So kam es denn, dass das Fallgitter schon bald zu Boden glitt. Und während noch nach dem Mechanismus gesucht wurde, dieses zu blockieren; während Iljarel durch Ölgießlöcher nach unten schwebte, um zu versuchen, vor dem Gitter noch das äußere Tor zu zu machen; während Tron und ich den entfernten Turm durchsuchten und nichts und niemanden fanden; in dieser Zeit geschah es.

Ein erstes Vorrauskommando der Paladine hatte wohl den Turm erreicht und war im Schutze eines Stillezaubers hinaufgeklettert. Dabei stießen die Vier auf einen nicht vorbereiteten Rudor, der sich bald der Macht des gegnerischen Champions (mit glitzerndem Vollpanzer und einer recht ordentlich hinlangenden Axt) geschlagen geben musste. Auch Tron, der ihnen als nächster begegnete, flüchtete sobald.

Nachdem ich ihn geheilt hatte (er war so stumm!), versuchten wir die Paladine wiederum aufzuhalten. Nicht ahnend, dass Roderik mittlerweile den Mechanismus unbrauchbar gemacht hatte. In dem anschließenden Tumult, zu dem auch Khaira und Roderik hinzu stießen, wurde es auch noch finster wie die Nacht. Als ich dann urplötzlich umzingelt, völlig fertig und ziemlich alleine inmitten (! - es war immerhin nur eine schmale Turmwendeltreppe) der Gegner stand, blieb mir nichts anderes übrig, als aufzugeben. Roderik stand paralysiert hinter mir (wie ich dann fest stellte) und Rudor hatten wir auch nicht mehr gesehen. Ein Heldentod hätte nicht den geringsten taktischen Vorteil gebracht - die Paladine und ihr Kleriker waren entschieden zu fit.

2002-02-17/-19

Getrennt! (225. Tag X+1, 4)

Dies wird der Track der "freien".

Wir wurden dann anschließend gefesselt und mit verbundenen Augen durch die Stadt geführt. Anschließend ging es irgendwo in einen Keller, zumindest den Treppen nach zu schließen. Dort wurden wir mit Ketten an die Wand gefesselt, bevor uns die Binden von den Augen genommen wurden. Wir befanden uns in einem runden Raum, welcher aus glattem, hellem Stein zu bestand. Die Decke wurde von einem riesigen Kristall gebildet, der sanftes Licht ausstrahlte. Nicht, dass ich viele Gefängnisse kennen würde, aber dieses war wohl eines der angenehmeren.

Nach nicht allzulanger Zeit kam der Paladin der den Angriff auf uns am Tor geleitet hatte in Begleitung einer Frau mit weißen Roben herein. Nach kurzer Musterung befreiten sie Rudor von seinen Fesseln, führten ihn hinaus und brachten ihn nach kurzer Zeit schon wieder. Im Wesentlichen wiederhergestellt. Daraufhin wünschte uns der Paladin eine gute Nacht, verabschiedete sich, ging hinaus und schaltete irgendwie das Licht ab. Dabei war mir noch aufgefallen, dass seine Haut einen leichten goldenen Schimmer besaß.

Stunden und eine nur halbwegs erholsame Rast später ging das Licht wieder an. Es war in der Tat sehr schwierig abzuschätzen, wieviel Zeit denn vergangen war. Wie auch immer. Jedenfalls brachten uns zwei Typen, die sich nicht näher vorstellten, einen Tisch und drapierten darauf Essen. Wir wurden dann losgebunden, durften essen, und wurden wieder gesichert.

Anschließend kam wieder der Paladin aus der letzen Nacht herein, und stellte sich als Captain Arsenor vor. In seiner Begleitung war Bernard de la Sol, der sich als Kommandant der dritten Hand des Lichts vorstellte. Offensichtlich die Truppe, die die Stadt Istjeville zurückerobert hatte. Er hatte, wohl als Zeichen seinen Ranges, einen roten Kreis um das Sonnensymbol auf dem Umhang auf seiner Brust.

Im Folgenden lieferte er uns einige sehr interessante Informationen über die Vergangenheit. Der Titel "die Inseln des Goldes" stamme aus der Gründerzeit der Siedlungen auf diesen Inseln. Diese hatten vor 1.500 Jahren begonnen und wurde vom Imperium Nerilian betrieben, primär wegen der hohen Goldvorkommen auf den Inseln. Das Imperium war keine 500 Jahre später Geschichte, auch wenn sich aus seinem Erbe das Reich erheben sollte, welches anschließend über mehrere Jahrhunderte das Festland beherrschen sollte. Die auf den Inseln verbliebenen beschlossen, sich hier eine neue und unabhängige Welt aufzubauen. Schon seit vor der Besiedlung wurde Solos als der "eine Gott" verehrt.

Nachdem wir anschließend höflich ein bisschen von uns berichtet hatten, erwähnte Bernard noch, dass wir wohl einen für uns nicht unpassenden Moment erwischt hätten. Ein guter Teil der solosischen Truppen sei auf dem Festland unterwegs, um einen Abtrünnigen zu jagen. Ferner meinte er, langfristig würde es uns bestimmt auf Solos Nahan gefallen - hier existiere ein sehr friedvolle und stabile Gesellschaft. Nur ein paar junge Leute, die das Abenteuer suchten und gute Taten im Namen Solos vollbringen wollten, würden normalerweise die Inseln verlassen, um geraume Zeit über das Festland zu reisen.

Einige weitere Stunden später bekamen wir Besuch von einer Frau mitte 30 mit blondem langem Haar. Auch sie hatte einen Goldschimmer in der Haut, trug eine goldbestickte Robe und stellte sich als Jacqueline Denever vor. Sie war die amtierende Hohepriesterin von Istjeville, ehemaliges Mitglied der dritten Hand des Lichtes. Viel interessanter war aber, dass sie mein heiliges Symbol von Heimdall in der Hand hielt. Und fragte, wem das denn gehören würde.

Es entspann sich eine angeregte und angenehme Diskussion über Religion, Götter und unterschiedliche Weltanschauungen. Jacqueline bekannte sich dazu, ausführliche Studien über all die verschiedenen Götter und Pantheons der Welt zu betreiben. In so fern war sie sehr erfreut, dass wir anerkannten, dass es andere Götter gebe. Diese Weisheit würde vielen Anhängern von Solos abgehen. Aber wenn man sich die Welt betrachtete und nicht sich in sich selbst zurück zöge, könne man nicht umhin, diese Wahrheit anzuerkennen. Nun ja, ich erzählte dann noch einiges aus unserer Mythologie, an der sie sehr interessiert zu sein schien. Immerhin waren ihr bei ihren bisherigen Studien noch keine Spuren unserer Götter begegnet. Wie die Soloser allgemein uns nicht zu kennen schienen. Leider ging dieser schöne Abend(?) viel zu schnell vorbei, und sie verließ uns wieder.

Nach einem weiteren Imbiss wurde das Licht für die Nacht abgestellt.

226. Tag X+1

Am nächsten Morgen wurde uns wieder ein Frühstück gebracht, bevor uns Bernard de la Sol wieder aufsuchte. In seiner Begleitung waren Captain Arsenor und der Lordrichter Carnot von Istjeville. Ein älterer Mann in einer grauen langen Robe. Nach der Vorstellung verließen uns die Paladine und ließen uns mit dem Lordrichter alleine. Er fing die Unterhaltung damit an, dass er Roderiks Zauberbuch hervor holte und uns erst einmal ausführlich erklärte, arkane Magie sei auf Solos Nahan natürlich verboten.>/p>

Wie überhaupt seine Liste von Anklagepunkte für den kommenden Prozess recht lang war. Er erwähnte ferner den Glauben an ketzerische Götter, Überfall und Raub, Mord, Widerstand gegen die Staatsgewalt und nicht zu letzt der Angriff auf Mitglieder des Klerus von Solos. Das er nächtliche Ruhestörung, Verletzungen des Luftraums und das Missachten der Hafenordnung nicht erwähnte, muss wohl an der untergeordneten Wichtigkeit von Ordnungswidrigkeiten liegen. Nun ja, er erklärte uns, wir hätten totales Glück, weil die in dem Prozess natürlich alles im Detail eruieren würden, so dass uns am Ende nichts als die Gerechtigkeit widerfahren könne. Ich wies ihn darauf hin, dass die Gerechtigkeit von der er sprach niemals für uns Gültigkeit haben könne, da sie auf völlig inakzeptablen Grundsätzen beruhe und die wahre Wirklichkeit der Welt nicht in Betracht zöge. Immerhin ließ er auf meine Bitte hin uns ein Gesetzbuch bringen, damit wir uns mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut machen konnten.

Einige Zeit später kehrte Bernard wieder zurück. Diesmal hatte er eine recht bleiche Frau im Gefolge, die ich als die ehemalige (und wieder eingesetzte? (oder doch immer noch amtierende?)) Hohepriesterin von Istjeville identifizieren konnte, deren Leiche ich auf der Plattform nach dem Kampf gesehen hatte. Sie machte sehr deutlich, dass sie uns alles nur nichts Gutes wünschte, und alle Anstrengungen unternehmen würde, damit wir bei dem anstehenden Prozess die maximale Strafe bekommen würden. Nun ja, wir Wikinger wissen schon, warum man Tote bei den Göttern belassen sollte.

Nach einem weiteren Abendessen ging das Licht wieder aus, und eine weitere Nacht brach an.

Verlegung in die Zitadelle des Lichts

Meinem Gefühl nach mitten in der Nacht wurden wir geweckt. Zweck der nächtlichen Aktion war unsere Verlegung in die Zitadelle des Lichts. Keine weiteren Erläuterungen. Nun ja, sie führten uns über irgend welche Hinterausgänge aus der Stadt heraus und in die Richtung, wo nach unserem Wissen das Portal lag, durch welches die Truppen eingetroffen waren. Unser Begleitschutz bestand aus eben mal 18 bewaffneten Reitern, zwei Klerikern und einer uns unbekannten Frau, welche in Roben gewandet war - allerdings keine priesterlichen. Nach einiger Zeit erreichten wir denn auch dieses Portal, welches wir nun zum ersten Mal aus der Nähe erblickten.

Es handelte sich um zwei aufrecht stehende, ineinander gebaute Steinringe, welche mit allen möglichen Runen und Verzierungen übersäht waren. Diese erwähnte Frau fing an, irgendwelche magischen Rituale zu intonieren. Daraufhin verschoben sich diese Ringe gegeneinander - bis wohl eine Markierung auf dem äußeren Ring richtig zum inneren stand; oder so. Nach einer kurzen Warnung schlossen wir unsere Augen - sehr ratsam. Denn im Moment der Aktivierung ging ein gleißender Lichtblitz von dem Portal aus. Anschließend sahen wir durch das Portal hindurch an einen fremden Ort. Als wir dann durch es hindurch schritten, kamen wir auch genau dirt aus: In einer riesigen, marmornen Halle, die prunkvoll ausgestattet und von unzähligen Kristallleuchtern erstrahlt wurde.

Wir wurden durch etliche Gänge von dieser Halle ausgehend in die Tiefe geleitet. Unsere nächtliche Reise endete in einer Zelle, die derjenigen in Istjeville verblüffend glich.

227. Tag X+1

Unser erster Besucher am nächsten Tag war wiederum wohl ein Priester. Er hatte allerdings eine Variante des Symbols von Solos auf seiner weißen Kutte, die uns noch unbekannt war: Ein goldener Ring, welcher einen schwarzen Punkt im Zentrum umschloss. Er stellte sich als Inquisitor Martin vor und bereitete uns darauf vor, dass wir im Laufe des Tages persönliche Befragungen seitens dieser "Inquisition" zu erwarten hätten. Nun ja, ich meldete mich jedenfalls freiwillig dafür, als Erster dieses hinter mich zu bringen.

Das Gespräch selber fand ich gar nicht so schlimm. Gut, der Kerl von der Inquisition fragte mir Löcher in den Bauch, und er war auch ein bisschen unverschämt. Aber alles in Allem war die Unterhaltung relativ vernünftig. Gut, einen Großteil seiner Fragen konnte ich auch relativ freigiebig beantworten. Entweder weil die Informationen eh' für die aktuelle Sitation uninteressant waren, oder weil sie den Solosern shcon bekannt waren beziehungsweise sie direkt vor ihren Nasen lag. Nur taktische Informationen zur aktuellen Situation versuchte ich zurück zu halten - was mir mehr als einmal ein "Darauf kommen wir zurück!" einbrachte.

Auch dieser Tag ging dahin, und am Ende waren wir wieder alle drei zusammen in der Zelle. Das Abendbrot fiel an diesem Tage etwas sparsamer aus als die letzen Tage. Vielleicht wollten uns diese Inquisitoren damit zeigen, dass sie harte Brocken waren. (*hüstel*)

Die Befreiung

In der Nacht wurden wir wiederum geweckt. Diesmal hörten wir aufgeregte Stimmen aus dem Gang vor unserer Zelle. Die Tür öffnete sich auch bald darauf, und es kam de la Sol herein, begleitet von Captain Arsenor. Noch während ich mir die Frage stellte, was er um diese Uhrzeit wol wollen möge, fing plötzlich seine Gestalt an sich zu ändern. Die Wachen an der Tür schauten auch sehr überrascht. Aber nur kurz - dann waren sie von dem vermeintlichen Arsenor bereits auf zwei Kurzschwerter aufgespießt worden.

Der Kommandant entpuppte sich als schlanke, berobte Frau, die zu einem goldeben Schimmer in der Haut auch eine goldene Haarpracht trug. Von Statur und Größe her hättte ich spontan auf eine Elfe getippt, ebenso wie bei ihrem Begleiter, der im Hintergrund professionell die Wachen aus dem Gang entfernte. Die Frau offerierte uns, dies sei die einmalige Gelegenheit aus diesem Verließ zu entkommen. Während ich von den Ereignisse noch etwas überrascht und von den Möglichkeiten hin und her gerissen war, hatten sich Roderik und Rodur sofort entschieden, diese Gelegenheit nutzen zu wollen. Die Magierin zauberte erneut. Sie und ihr Begleiter nahmen wieder die Gestalten von zuvor an, und auch wir erschienen uns plötzlich wie gerüstete Anhänger Solos. Sehr praktisch zugegeben, aber irgendwie ein bisschen würdelos, wie wir anschließen offen durch die Anlage schritten.

Nun ja, als nächstes machten wir einen Umweg über die Rüstkammer. Unsere "Retterin" hatte gemeint, wir bräuchten wohl unsere Ausrüstung wieder. Die beiden Wachen vor der Tür des entsprechenden Raumes starben als nächstes. Einen erledigte wieder diese Schwertkämpfer, während sie offensichtlich dafür sorgte, dass der andere einfach zusammen brach. Nach ihrer Aufforderung "Nehmt euch, was euch gehört." bedienten sich Rudor und Roderik gründlich. Ich verzichtete darauf, mehr als das meine zu nehmen. Deswegen waren wir zwar eigentlich gekommen, aber einen solch feigen Diebstahl wollte ich dann nicht unterstützen.

Anschließend setzten wir uns aus der Festungsanlage ab. Erst jetzt erfuhren wir, dass die Zitadelle des Lichts im Gebirge lag, und wohl das militärische Zentrum der Solosischen Truppen darstellte. Jedenfalls bewegten wir uns eine Bergstraße abwärts entlang, um die Distanz zur Anlage schnell zu vergrößern. Die etwas zögernden Wachen waren auf unsere perfekte "Verkleidung" genauso herein gefallen, wie zuvor alle anderen auch in der Festung. Unterwegs stellte sich die Magieren als Deneina und ihren Begleiter als Alutique vor. Wir würden bald in Sicherheit sein.

Zuvor aber mussten wir einen Bannkreis verlassen, der Transportzauber unmöglich machte, solange man nicht das Portal selbst benutzte. Kurz bevor wie dieses Ziel erreicht hatten, wurden wir aber auf Höhe einen kleinen Wäldchens von einer Patroullie aufgehalten. Hier versagte der Trick mit den illusionären Befehlsträgern, da sich ausgerechnet Captain Arsenor bei der Patroullie befand. Es entbrannte ein kurzes, aber heftiges Gefecht. Rudor setzte gleich zu Beginn eine Klingenbarriere ein, und auch Alutique legte gegen die Paladine mächtig los. Der sie begleitende Kleriker versucht sich hinter der Barriere vom ersten Angriff zu erholen, wurde aber wiederum von Deneina dahin gerafft. Einen solch stillen, unauffälligen aber tödlich effizienten Zauber hatte ich noch nie beobachtet.

Es war auch dieser Zauber, der meinen Kampf gegen Arsenor beendete, nachdem wir zu Beginn versucht hatten, uns gegenseitig zu schonen. Immerhin hatte er beim letzten Mal unser Leben verschont und war durch einen Befehl daran gebunden, uns nicht gehen zu lassen. Aber es blieb keine Zeit, genauer über die Implikationen hieraus nach zu denken. Denn nachdem die Patroullie kurz von Roderik und Rudor ausgeplündert worden war, drängte Deneina uns zu einem schnellen Fortsetzen unserer Reise.

Wenige hundert Meter weiter zauberte sie dann erneut. Diesmal schien die gesamte Welt um uns herum in Schatten zu verschwimmen. Anschließend führte sie uns zu unserem Ziel, wobei ich den Eindruck hatte, die Umgebung zöge in rasendem Tempo an uns vorbei. Alles in allem eine extrem unwirkliche Reise. Sie endete nach einer guten Stunde am Rand einer Insel, von wo aus sich eine mächtige Felsnadel aus in die Höhe und ins Meer hinein ersteckte. Wir wurden durch eine Tür, die nicht zu sehen war, ins Innere geleitet.

Nach der Eröffnung, dass wir im Heiligtum Woodwitch bei den Kindern des Lichts seien, wurden uns ganz ordentliche Quartiere zugewiesen. Und uns wurde nahe gelegt, uns doch erst einmal auszuruhen.

228. Tag X+1

Am Morgen dann holte uns Alutique zu einer Audienz bei "der Arkana" Sigsika ab. Auch ohne große Erklärungen war und wohl klar, dass es sich hierbei vermutlich um die Anführerin der Kinder des Lichts und eine mächtige Magierin handeln würde.

Wir warteten auf sie in einem kleinen, aber sehr gemütlichen Besprechungsraum. Kurz darauf erschien sie und ich muss sagen, mir war noch nie eine Persönlichkeit wie sie begegnet. Sie füllte den ganzen Raum mit ihrer Präsenz aus. Dabei strahlte sie nicht nur eine beachtliche Macht und Persönlichkeit aus. Auch ihre Ruhe und Erfahrung waren sehr beeindruckend. Dabei war sie aber stets freundlich, und gab uns bereitwillig Auskunft über eine ganze Reihe von Dingen, von denen wir noch kaum etwas wussten. Immerhin entpuppte sie sich als Augen- und Zeitzeugin von fast allem, von dem sie berichtete.

Unter anderem erfuhrn wir, dass die Kinder des Lichts bereits seit ewigen Zeiten auf diesen Inseln wohnen. Sie scheinen hervorgegangen zu sein aus einer Verbindung eines alten Elfengeschlechts mit himmlichen Boten und Engeln des Solos, welchen sie schon immer als ihren Gott verehrten. Als die Siedler des Reiches Nerilian vor 1.500 Jahren auf den Inseln auftauchten, und sich über die Goldvorräte hermachten. Ob es damals zu einen offenen Kampf oder gar Krieg kam, erfuhren wir nicht. Allerdings schien dieses Reich dem gleichen Gott zu folgen, wie die Kinder des Lichts. Vielleicht führte dies zu dem Arrangement.

Jedenfalls blieben menschliche Siedler auf den Inseln zurück, als das Reich zu grunde ging. Allerdings wären die Kinder des Lichts nach Angaben der Arkana deutlich lieber wieder alleine auf den Inseln gewesen. So ergab sich ein Status Quo auf den Inseln, der von einem weitgehenden Nebeneinander der Kulturen geprägt war. Die Menschen gründeten den Kirchenstaat, den wir heute kannten. Und legten dabei ein paar ihrer alten Verhaltensweisen ab; so ihre Gier nach dem Gold. Im Gegenzug gewährten sie den Kindern das Lichts weitgehende Eigenständigkeit, und erlaubten ihnen sogar das Ausüben arkaner Magie - bei ihnen sonst strent verboten. Weiterhin gibt es Abkommen, dass die Kinder des Lichts den neuen Solosern die Benutzung eines Teiles des Portalnetzes ermöglichten, welches von den Elfen geschaffen worden war.

Während die Menschen mittlerweile in der x.-ten Generation unter diesen Umständen lebten, und sie als althergebrachte Ordnung der Dinge ansahen, wurde diese Sicht unter den Elfen wohl nicht einhellig geteilt. Für sie waren wohl nur wenige Generationen (wenn überhaupt) vergangen, seit Eindringlinge in ihr Reich gekommen waren. Und diese brachten eine ganz andere Welt mit, die das ehemals so freie Land unter Recht und Ordnung zwangen.

Daraus ergab sich, so ihre Ausführungen, dass es einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Kinder des Lichts gab, die mit der Situation sehr unzufrieden seien. Sie wollten den Einfluss der Menschen zurück drängen, und wieder freier auf ihren Inseln leben können. Dieser Teil der Kinder des Lichts hätte unser Auftauchen mit einigem Interesse beobachtet. Denn allein unser Wirken würde ein "angenehmes Quäntchen Chaos" in die "langweilige, fest gefahrene" Situation bringen. In der Tat, es wäre sogar ein Szenario denkbar, wo eine Zusammenarbeit zwischen ihnen und uns fruchtbar für beide Seiten sein könne. Sie deutete an, das eventuell eine Nutzung der Portale für uns möglich sei. Insbesondere gäbe es mehrere Portale, die den Solosern nicht alle bekannt seien. Und die alleinige Kontrolle würde von den Magiern der Kinder des Lichts ausgeübt.

Dabei erfuhren wir auch, dass es unsere Gefährten geschafft hatten, sich von Istjeville zurück zu ziehen und auf der Insel Primos Zuflucht zu finden. Primos war das kleine Ödland, welches wir als erstes aus der Ferner beobachtet hatten.

2002-03-05

Nach der Audienz wurden wir in unsere Quartiere zurück gebracht. Dort diskutierten wir über die Situation, bis plötzlich ein Alarm durch die Anlage ging.

Die Arkana selbst holte uns nach kurzer Zeit ab, und führte uns in die Tiefe der Felsnadel. Hierbei kamen wir bei einem recht seltsamen Wesen vorbei, hatten aber leider keine Zeit uns näher mit ihm zu beschäftigen. Es schien sich um einen intelligenten und gleichzeitig gewaltigen Bären zu handeln. Den Zeichen zu folge, die ich wahrnehmen konnte, handelte es sich wohl auch um einen Druiden, diese seltsamen Wildnis- und Erdpriester, wie es auch Khaira und auch Ildariel damals waren. (Die ich übrigens gerne mal wieder treffen würde, jetzt wo ich unter anderem Khaira kenne.)

Schließlich traten wir auf Seehöhe aus einem Zugang zu der Felsenanlage heraus und sahen vor uns eine pitschnasse Gruppe von Leuten stehen: Tron, Khaira, Iljarel, Gunthar und ein Thorpriester. Das war eine Überraschung...

Nach einer kurzen Einführung zogen wir uns mit unseren Gefährten in die Quartiere zurück und tauschten erst einmal all das aus, was in den letzten Tagen geschehen war.

Die Kooperation mit den Kindern des Lichts (229. Tag X+1, 1)

Nach einiger Zeit wurden wir zu einem Arbeitsessen mit der Arkana eingeladen. Dabei stellte sich von unserer Seite aus schnell heraus, dass wir nicht für unseren Kriegsrat entscheiden konnten, ob wir den Vorschlag Sigsikas denn annehmen könnten. Sie schickte kurzentschlossen eine Gruppe von Magiern zusammen mit Iljarel aus, um den Kriegsrat einteleportieren zu lassen. Das klappte auch erstaunlich schnell und unkompliziert. Ferner brachten sie noch diesen Lordinquisitor mit, den unsere Gefährten gefangen genommen hatten.

Nach einer kurzen Beratung ohne die Arkana war der erwartete Beschluss da: Diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen. Erst recht nicht, nachdem die Soloser sich nicht nur als wehrhaft heraus gestellt hatten, sondern nun auch gewarnt waren. Sie nahm diesen Entschluss auch nicht sonderlich überrascht auf.

Das lohnendste Ziel, welches uns die Arkana sofort anbot, war die Hauptstadt der Soloser Ral Astra, namentlich der dortige Tempelbezirk. Es gäbe dort auch ein Portal, welches uns direkt hinein und wieder hinaus bringen könne. Es läge nur leider im Keller der Stadtwache, genannt die Sonnengarde, so dass wir (mal wieder) ein Einsatzteam bräuchten, welches die Situation vorbereiten könne.

Damit dieses Einsatzteam gut vorbereitet sei, und damit wir auch die notwendige Ausrüstungen für eine wirksame Verkleidung hätten, mussten wir uns diese irgendwo besorgen. Die Kinder des Lichts würden nämlich nur mit Informationen und Transport helfen - selbst eingreifen konnten oder wollten sie auf keinen Fall. Vermutlich um keinen offenen Konflikt auszulösen.

Die Ausrüstung sollten wir uns auf Anregung der Arkana bei einer Kultstätte im hohen Gebirge besorgen. Dort habe die Sonnengarde ein kleines Kontigent stationiert, welches uns genau die benötigte Ausrüstung geben würde - nachdem wir sie entrissen hatten. Und es durfte natürlich kein Alarm geschlagen werden. Deshalb musste diese Aktion möglichst schnell, lautlos und zeitnah zu dem Überfall auf Ral Astra statt finden.

Am kommenden Tag ruhten wir uns noch einmal aus, und Iljarel und Roderik kümmerten sich um den Satz magische Schätze, welche wir in den letzten Tagen erworben hatten.

2002-04-09

Wir organisieren uns Ausrüstung der Sonnengarde (230 Tag X+1, 1)

Unser Kommandounternehmen war erfolgreich und relativ problemlos. Mit Deneinas Hilfe kamen wir per Portal bis in die Nähe des Berges, auf den wir mussten. Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, flogen mit Iljarels Unterstützung sehr zügig zu der Bergfeste, die ahnunglos und unbewacht auf uns wartete.

Über ein Platformanlage an der Spitze des Berges drangen wir von oben in einen Turm ein. Die dort vorhandene Solos-Blitzewerfe-Fallen-Statue konnte uns nicht aufhalten, wenn auch Khairas Schild unter der Belastung eines Einschlags zerbrach. Am Fuße des Turms ging es dann in den Berg hinein. Wir kamen in eine große Halle, die genau unter der Spitze des Berges lag. Hier herrschte räumlich begrenzt ein Antimagiefeld, was den Verteidigern kurzzeitig einen deutlichen Vorteil gab.

Als wir erst einmal dort durch waren, Räumten wir den Rest der Wachen beiseiste. Insbesondere Iljarel und Khaira brutzelten dabei mächtig herum. Zwei riesige Kristallwächter konnten von zwar nicht besiegt werden, aber an Ende gelang es Rufor alleine, sie nieder zu halten.

Kurz darauf waren wir auch schon wieder mit einem Satz solosischer Sonnengarderüstungen und anderen Klamotten auf dem Heimweg.

2002-04-15

Infiltration von Al Astra (231. Tag X+1)

In die Stadt

Da wir nach diesem Überfall nicht viel Zeit vergeuden durften, war der nächste Tag bereits der Tag des Angriffs auf Al Astra. Da wir das Infiltrationskommando spielen durften, wurden wir tagsüber von Alutique gedrillt. Denn wenn die Verkleidung, die wir anlegten auch nur kurz halten sollte, mussten wir wohl etwas militärisch auftreten können. Naja, es war arg improvisiert. Immerhin half uns die Täuschungskünstlerin Deneina noch bei den Verkleidungen.

Danach reisten wir wieder mittels dieses Schattenlandzaubers in kurzer Zeit bis in die Nähe der solosischen Hauptstadt. Wir verließen den Zauber ungefähr zwei Stunden vor der Stadt, um uns als heimkehrende Patroullie einzuschleusen. Viel näher ging es nicht, das verhinderten sehr mächtige Schutzzauber rund um die Stadt.

Unser größtes Pfand bei diesem Unterfangen war wohl, dass die Sonnengarde nahezu uneingeschränktes Vertrauen bei der Stadtwache und auch ihresgleichen besaß. So gelang es uns unter lautem Herzklopfen durch die äußeren Stadttore zu gelangen und mit Hilfe eines Wegfindezaubers von Rudor unbeschadet durch diese doch sehr fremde Stadt zu kommen.

Auch beim Hauptquartier hatten wir kein Pech. Wir konnten uns hineinreden, um dann in die Kellerregion vorzustoßen, wo wir das Portal wussten.

Sichert das Tor im Hauptquartier der Sonnengarde

Dort im Keller fanden wir eine Etage unter dem Gefägnis (wo wir unsere Tarnung aufgeben mussten, aber einen Alarm noch verhindern konnten) das gesuchte Portal. Allerdings war es gut bewacht. In den umliegenden Räumen hielten sich mehrere Soldaten und ein kampfbereiter Priester von Solos auf. Wir hatten unsere Mühe, schafften es aber am Ende doch eben so. Den entscheidenden Unterschied machte wohl, dass die Abwehranlagen gegen einen Angriff durch das Tor ausgerichtet waren. Hier wäre man in einem verschlossenen Raum angekommen, der durch Magie gesichert und von einer Gallerie umrahmt war, von der aus Armbrustschützen und Priester lange zähen Widerstand hätten leisten können.

Damit erwies es sich, wie notwendig unsere Taktik gewesen war. Roderik aktivierte nun das Portal, und in wenigen Minuten war unsere ganze Truppe zur Stelle. Während wir noch nach dem Geheimgang suchten, begannen sie bereits damit das HQ der Sonnengarde zu sichern. Wir fanden den Gang aber bald, nahmen unsere nachgebrachte Ausrüstung an uns und stießen als erste in Richtung auf den Haupttemptel von Solos vor.

2002-05-07

Kampf um den Haupttempel von Solos in Al Astra (231. Tag X+1, 1)

Geheimgänge und Keller

Durch den Geheimgang kamen wir in der ruhig und verlassen daliegenden Kellerebene des Tempels an. Der ganze Tempel war um eine große Zentralkuppel aufgebaut, an deren Peripherie sich acht Türme erhoben. Verbunden waren sie alle unter anderem durch dieses Kellergeschoss, das mit sternförmigen Zentralgängen dem Umriss des Tempels oben folgte. Wir stießen problemlos bis ins Zentrum des Kellers vor. Dabei muss davon gesprochen werden, dass es den Typen zu gut ging. Ein Keller, der überwiegend für Lagerhaltung von Gebrauchsgütern genutzt wurde, aber mit Marmor und Gold verkleidet und ausgelegt war, darf wohl als etwas dekadent betrachtet werden.

Jedenfalls spaltete sich an dieser Stelle unser Ansturm auf, damit wir möglichst zeitgleich alle Teile des Tempels erstürmen konnten. Trotz unserer kleinen Zahl bekamen wir als erfahrenes Team einen Turm alleine zugeteilt.

Der Zacken und (bekannte) Einsatzkommandos

Wenn unsere Beobachtungen stimmen, waren die verschiedenen Türmen verschiedenen Aufgaben und Themen gewidmet. Wir hatten wohl der Turm der Seher und Beschwörer erwischt.

Jedenfalls war der erste Widerstand auf den wir trafen uns bekannt. Es handelte sich um das Team, welches damals in Nightfang Spire gegen Gulthias eingegriffen hatte. Offensichtlich saßen sie hier immer auf Abruf parat, denn der Kleriker und die Paladine waren gerüstet und bereit. Den wirklichen Ärger hat aber die (elfische) Magierin gemacht. Ihretwegen mussten Rodur und ich nach dem Kampf erst einmal unsere Gefährten einsammeln, die alle in großer geistiger Verwirrung davongelaufen waren. Sie selbst hatte ich auch nicht mehr stellen können, denn als ihre Gefährten am Boden lagen und ich endlich ihren Unsichbarkeitszauber negiert hatte, zog sie es vor, sich zurück zu ziehen. Aber für uns war der Weg erst einmal frei.

Beschwörungskammern

Die nächste Ebene die wir erreichten, war offensichtlich mit allen möglichen Utensilien und Büchern mit Bezug auf Beschwörungen eingerichtet. Wir trafen aber erst einmal nur einen einsamen Priester, der in den Büchern stöberte. Allerdings war fast die Hälfte dieser Etage abgetrennt. Durch ein riesiges Gitter aus einen schwarzen Metall, mit dem auch die Räume dahinter ausgekleidet zu sein schienen. Dieses Metall war uns bereits im hiesigen Teleporterraum unter dem Quartier der Sonnengarde begegnet. Wir mutmaßten, dass es entweder nur sehr stabil sei, oder vielleicht auch magischen Ausbrüchen noch zusätzlich gut widerstehen könne.

2002-06-04

Der Weg zur Schatzkammer

Ein Hebel in einem Nachbarraum jedenfalls öffnete das Gitter und wir drangen vor. Dass wir einen solosischen Hohepriester im Smalltalk mit einem recht erklecklichen Engel störten, hätten wir beinahe bereut. Auch wenn Tron den Kleriker mit arg markerschütternden Treffen schnell zum Schweigen brachte, so setzte uns der Engel doch zu. Insbesondere, als noch ein Haufen schwächerer Kleriker uns mit einigen Wächterpaladinen in die Zange nahm. Zum Glück hatten wir uns aber vorher in Erwartung einer solchen Entwicklung umgeschaut. Und Rudor hatte eine Schriftrolle des Bannens in der Bücherei nebenan aufgetan. Damit konnte er uns das Problem mit dem Engel vom Hals schaffen. Den Rest schafften wir dann alleine. Bemerkenswert war noch, mit welchem Eifer Iljarel sich ein großes schwarzes Buch einverleibte, welches in der Hauptbeschwörungskammer aufgebahrt war. Nun ja, es sah eigentlich eher ungemütlich aus.

Über dieser Etage fanden wir noch einen Raum, der die ganze Turmbreite einnahm, und irgendwie eine Art künstliche Beobachtungskanzel zu sein schien. Sher interessant (*ähem*), aber nichts was man plündern konnte.

Anschließend zogen wir uns in Richtung auf das Tempelzentrum vorläufig zurück. Dort trafen wir unseren halben Kriegsrat. Die Lage sah ganz gut aus, große Teile des Tempels waren schon unter unserer Kontrolle. Es gab mittlerweile sogar eine Spur auf die Schatzkammer des Tempels. Sie sollte sich unter dem zentralen Platz in der Kuppel in der Mitte des Tempels befinden.

Roderik als unser Spezialist für solche Sachen machte sich sogleich auf die Suche. Und tatsächlich, er fand einen Geheimgang der unter einer riesigen Solos Statue versteckt war. Leider konnten uns die anderen Kriegsratsmitglieder an dieser Stelle nicht folgen, denn so eben kam die Meldung, dass der Hohepriester des Solos in seinem persönlichen Turm gestellt worden war. Wir machten uns also alleine auf den Weg in die Tiefe.

In der Folge wandelten wir durch eine Folge von Gängen, die mit verschiedenen Kammern und Fallen verknüpft waren. Unter anderem kamen uns ein megaknackiges Rechenrätsel wie eine Halle mit einer Blitzfalle, Wasser auf dem Boden und schwebenden Kampfrüstungen ausgestattet war. Anschließend eine etwas lustige Falle, die aus einer scherzhaften Darstellung von Solos bestand. Als Tron sich nicht mehr beherrschen konnte und laut loslachte, verschoss der Raum allerdings einige vermutlich vergiftete Pfeile, die uns aber nicht viel anhaben konnten. Anschließend hatten wir etwas mit Musik und Tönen zu lösen. Das wäre was für Egil gewesen...

2002-06-12

Die Schatzkammer, die Schätze und der Abzug

Nun ja, nach einem Raum mit ein paar seltsamen Masken, selbstauslösenden Armbrüsten und einem eingesperrten Flaschengeist, der eine Menge Hitze verbreitete. Anschließend kamen wir dann zu der Schatzkammer, wo Roderik sich in letzter Sekunde vor einer Fallgrube retten konnte. Die ganze Schatzkammer war mit einem Antimagiefeld gesichert, was die Situation etwas prickeliger machte. Aber Roderik löste auch dieses Problem, und schließlich erreichten wir die riesige Schatzkammer und waren schier geblendet von der Pracht des ganzen Goldes.

Nach einer Anweisung des Kriegsrats sollten wir uns alle ein Objekt aus der Schatzkammer als Belohnung nehmen. Nun ja, die Auswahl war nicht einfach, aber nach ein bisschen Hin und Her kamen wir ohne Probleme zu einer Lösung - wenn wir auch gerne etwas mehr über die Objekte gewusst hätten, bevor wir uns entscheidun mussten, aber das ging schon.

Anschließend kam auch schon die Truppe hinter uns an. Nichts blieb hinter uns in der Halle liegen. Anschließend zogen wir uns aus dem Tempel und durch das Portal zurück zu unseren Schiffen.

Die Fahrt nach Hause (232. Tag X+1, 14)

Teleporter, Identifikatoren und großes Verteilen

Nach einer kurzen Verabschiedung von den Kindern des Lichtes stachen wir auch schon in See - und auf den Weg nach Hause. Unterwegs hatten wir zum ersten Mal seit einiger Zeit etwas Ruhe. Roderik und Iljarel kümmerten sich um die Voruntersuchung unserer magischen Gegenstände. Einige davon ließ Iljarel in Riverkeep analysieren, wohin er sich mittels seiner Teleportation begab. Und ich fand endlich Zeit, die Materialien aus der Akademie des Wissens in einige geplante Schriftrollen zu verwerten. Ansonsten freuten wir uns alle wieder darauf, nach Hause zu kommen. Wenn sich natürlich auch eine gewisse Spannung ausbreitete, wie es denn mit dem Wettbewerb zum neuen Jarl ausgehen würde.

2002-06-26

Epilog

Heimkehr

Ankunft zu Hause (246. Tag X+1, 1)

Nach zwei Wochen auf See näherten wir uns schließlich heimatlichen Gefilden. Als wir endlich ins unser heimatliches Fjord einfuhren, überkam auch mich ein unendliches Gefühl der Erleichterung: zu Hause. Wir hatten unsere erste große Fahrt Überstanden, und noch dazu eine, die wohl für lange in Erinnerung bleiben dürfte. Allerdings hatten wir mit Malb, Renee und Egil auch ein paar Gefährten auf dieser, unserer gemeinsamen und ersten Fahrt verloren. Aber wenigstens waren sie alle stolz und im Kampf gefallen - wenn vielleicht etwas früh. Nicht, dass ich an den Wegen der Götter zweifeln mochte, aber ihre Geschichten und Taten wären bestimmt noch größer geworden, hätten sie die Chance gehabt.

Noch während der Einfahrt, erblickten einige von uns winzige Gestalten, welche uns von einer Klippe aus beobachteten. Khaira flog (in angepasster, hier heimischer Mövengestalt) sich das anschauen, und kam mit der beruhigenden Nachricht zurück, dass es sich lediglich um ein paar Elfen mit einem großen weißen Wolf handelte. Vermutlich wohl alte Bekannte von uns.

Wir landeten die Schiffe an dem "Hafen" zwischen den Dörfern und begannen sobald mit Entladen. Schade, dass Iljarel es wieder einmal vorgezogen hatte, die meiste Zeit (nach seinen Angebaben jedenfalls) in Riverkeep zu verbringen. So verpasste er diesen Moment. Aber für ihn wäre es ja auch keine Heimkehr gewesen. Noch vor und während des Verladens jedenfalls, wurden wir freidug begrüßt, die Heimkehrer feierten ihre Familien - und die Nichtheinkehrer wurde betrauert. Selbstverfreilich wurde an jenem Abend ein großes Willkommensfest gefeiert; nicht jedoch, bevor ein Läufer in Richtung Oddbjörn losgeschickt worden war. Oddbjörn hatte die Aufgabe erhalten, als Schiedsrichter über die Wahl des neuen Jarl zu wachen.

Die nächsten Tage (247. Tag X+1, 19)

Am nächsten Tag traf dann auch Iljarel ein, und er hatte mit Khaira zusammen ein Treffen mit Geawyn, dem Elfen der uns damals bei der Geschichte mir Thorwal begleitet hatte, und Garu, dem riesigen weißen Wolf, der uns bei der Orkinvasion beigestanden hatte. Sie ließen mir die Nachricht ausrichten, dass unsere Verbaredung zur Riesenjagd noch bestehen würde, und sie nach der Wintersonnenwende auf uns warten würden; wir sollten in die Nähe der elfischen Siedlung hinter dem Wasserfall kommen, wir würden da schon aufgegabelt werden.

Nach ein paar lebhaften und entspannen Tagen zugleich (Iljarel bezeichnete unsere Heimkehrfeiern als "Dauergelage") kam Oddbjörn vorbei. Wir präsentiertem ihm die gesammelten Schätze aus Solos Nahan, welche er mehrfach wiederkehrend katalogisierte. Aber er zeigte sich schon nicht wenig beeindruckt.

Anschließend wurde weiter gefeiert, weil es noch ein bisschen hin war, bis das diesjährige Alting stattfinden würde.

Ein neuer Jarl

Aufbruch nach Haitabu (266. Tag X+1, 2)

Schließlich erreichte uns die Nachricht, dass auch die Schiffe der Hullgater zurück seien. Das Alting würde in wenigen Tagen anfangen. So machten wir unsere Schiffe noch einmal klar, um den bequemeren Wasserweg nach Haitabu zu wählen. Es war noch früh genug im Jahr, so dass auch die Rückfahrt gesichert sein sollte.

Haitabu und die Entscheidung (268. Tag X+1, 7)

Nach zwei ruhigen Tagen in den Küstengewässern unserer Heimat erreichten wir Haitabu, wo bereits die meisten Dorfschaften versammelt waren. Nach unseren Erlebnissen in Riverkeep und Solos Nahan - namentlich Al Astra - hatte Haitabu zwar irgendwie seine Ehrfurcht einflößende Größe verloren; aber im Gegensatz zu diesen riesigen Steinwüsten hatte es noch etwas urtümliches und auf jeden Fall heimatliches.

In den kommenden Tagen mischten wir uns unter die anderen Anwesenden. Die meisten waren mit Feiern und Geschichten austauschen beschäftigt, während die Beratungen im Alting mehr oder weniger hinter verschlossenen Türen statt fanden. Natürlich wurden viele Erzählungen ausgetauscht, und ich muss sagen, unsere war lange Zeit unangefochten die Beste. Allerdings kamen auch wir ins Staunen, als das Gerücht umging, die Hullgater hätten es geschafft den Hort eines roten Drachen zu plündern - nachdem sie sich wohl des Drachens entledigt hatten. So war für genug Spannung gesorgt, bis es schließlich zwei Tage zur Entscheidung kam.

Ich muss sagen, für den Aufstand der das ganze Jahr gemacht worden war, war die Entscheidung am Ende recht undramatisch. Fast alle Gäste in Haitabu versammelten sich in und um den großen Tingplatz, wo Oddbjörn die Errungenschaften der einzelnen Weestreiter aufzählte. Er berichtete von dem Kopf an Kopf Rennen von Hullgate gegen die Allianz Golgard/Dannholm. Und (zu unserer großen Erleichterung) die wirklich gute Nachricht: Wir hatten gewonnen. Es wurde eine zünftige Jubelfeier in und um Haitabu, und ich hoffe, dass unsere ehemaligen Gefährten diese in Walhalla nachvollziehen konnten.

Feten, Feten, Feten (275. Tag X+1, 80)

Anschließend kehrten wir vor der einbrechenden Kälte nach Hause zurück, wo die nächsten Monate recht gut dahingingen. Wir feierten die wintersichere Einlagerung unserer Schiffe, wir feierten die Aufteilung der Beute (unter anderem mit einer riesigen goldenen Solos Statue auf dem Marktplatz), wor feierten Roderiks Geburtstag (ja, selbst der Kleine mit den erstaunlichen Fähigkeiten wurde mal älter) und schließlich feierten wir die Wintersonnenwendfeiervorbereitungsfeiern. Die Wintersonnenwende selbst war dann unsere Abschlussfeier, bevor nach nach Norden in den Elfenwald aufbrachen, zu unserer "Verabredung".

Riesenjagd

Der Weg zu den Elfen (355. Tag X+1, 7)

Hierzu waren wir von Geawyn noch einmal persönlich Eingeladen worden, mit dem freundlichen Hinweis, um diese Jahreszeit sei beste Winterkleidung aufs Äußerste zu Empfehlen. Ferner erfuhren wir, dass er sein Ziel erreicht hatte, bei der Gruppe der "Eisbären" aufgenommen worden zu sein. Auf unserem Weg nach Norden war uns dann Roderiks neueste Errungenschaft (ein Falke aus der Gegend unserer Heimat - wohl so ähnlich wie Iljarel sein (*hm*) Stinktier besaß) sehr hilfreich, da er gerade im bewaldeten Gebiet sehr nützlich war die Richtung zu halten.

Wir erreichten auch das Gebiet der Elfen in der Nähe ihres Wasserfallverstecks. Hier wurden wir dann von zwei Elfenwächtern aufgegabelt, und wie schon ein Jahr zuvor, mit verbundenen Augen in das Lager der Elfen geführt. Dabei stellte sich dann heraus, dass aus dem Wasserfall um diese Zeit eine Eiswand geworden war. Ein wahrlich interessanter Anblick. Nun, wir trafen Geawyn wieder und waren noch eine Nacht zu Gast bei den Elfen, bevor wir aufbrachen.

Aufbruch in die Kälte (362. Tag X+1, 4)

Am nächsten Morgen brachen wir dann auf, nach Norden aus den Wäldern der Elfen heraus uns auf den Weg in die Tundra und Eiswüste zu machen. Dorthin, wo die unverwüstbaren Orken- und Riesenstämme ihre Rückzuggebiete hatten. Es war im Wesentlichen eine Wanderung durch leere, wüste und kalte Regionen. Zum Glück waren wir gut ausgerüstet und warm angezogen.

Am vierten Tag unserer Suche fand Geawyn dann eine Spur, die von zwei (jagenden?) Riesen zu stammen schien. Wir verfolgten die Spur, die sich einige Zeit durch die Eislandschaft zog. Die beiden hatten es wohl nicht sehr eilig gehabt, hatten aber auch so wohl noch einen (im wahrsten Sinne) gehörigen Schritt drauf. Schließlich erreichten wir eine Eiswand, wo die Spuren in einem Spalt in der Wand verschwanden.

Hier zog nun Roderik aus, um unsichtbar diesen Spalt zu erkunden. Er berichtete, dass der Spalt an einer in den Boden reichenden Höhle endete, die tief in das unter dem Eis liegende Gestein hinab führte. Und es führte eine riesige Leiter hinab. Und er hatte auch unten schon ein paar Höhlen ausgekundschaftet.

Die Schlacht im Eis (1. Tag X+2, 1)

Nachdem ein paar logistische Probleme gelöst waren, wagten wir uns an den Abstieg. Dabei wurden wir einmal mehr von unseren Zauberern unterstützt, die uns halfen auf der unpraktisch großen, teilweise überfrorenen Leiter unseren Halt zu finden. Unten angekommen teilten wir uns auf. Rodur alleine übernahm eine Nebenhöhle, wo er mit Klingenbarrieren und Feuerschlägen eine Gruppe von Ogern auseinander nahm. Geawyn erzählte uns nachher, dass Riesen manchmal Oger als Sklaven hielten.

Wir anderen stürmten die ersten Höhle, deutlich unterstützt von Odins und Heimdalls Gebeten, sowie der arkanen Magie von Iljarel und Roderik. Trotzdem muss ich zugeben, dass es ein deutlicher Fehler war, als erster die Höhle zu betreten. Wenn ein paar fünf Meter hohe Frostriesen mit Äxten auf einen einschlagen, die ihrerseits locker über vier Meter lange Schafte verfügen, dann helfen einem Erfahrungen aus dem Sommer und von Solos Nahan auch nur bedingt weiter. Aber während ich mich wieder zurück ziehen musste, bewiesen Tron und Gunthar, dass auch sie tüchtig austeilen konnten. Zumal sich die verschiedenen Feuerzauber von Iljarel und Co als sehr effektiv gegen diese Geschöpfe der Kälte erwiesen.

So konnten wir diesen ersten Kampf ganz leidlich überstehen, und auch ich war schnell wieder zusammen geflickt.

2002-07-01

Bei dem folgenden Erforschen der überall vereisten Hölensysteme, stießen wir als nächstes auf eine kampfbereite Gruppe von Ogern, die wohl schon alarmiert worden waren und uns aufhalten sollten. Die Armen hatten wohl gar keine Chance, da sie sowohl ihren Riesenherren als auch uns nichts entgegen zu setzen hatten.

Auch die nächste Gruppe von ein paar Riesen, die wir in einer Sackgasse auftaten, hielt unserem Ansturm nicht lange stand. Allerdings war der Kampf auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Das hieß, dass die wesentlichen Fragen waren, wer wen zuerst wieoft trifft, und die Entschtscheidung lediglich durch unsere reichhaltigen magischen Resourcen bis hierher so klar verlief. Aber auch wir verbrauchten nach und nach unsere Tränke, Gebete und Zauber.

Echten Wiederstand bekamen wir dann in einer größeren Halle zu spüren, wo sechs oder acht Oger und bestimmt ein Dutzend Winterwölfe uns zusetzten. Gerade unsere wenigen Nahkämpfer (Gunthar und Khaira waren zwischendurch zurück geblieben) waren doch dem einen oder anderen harten Treffer der Riesen ausgesetzt. Und die Winterwölfe verbreiteten mit ihren Atemwaffen eine doch recht frostige Atmosphäre. Aber auch diese Widerstand wurde gebrochen, wobei beispielsweise Iljarel es etliche Momente regelrecht Blitze aus einem seiner Zauberstäbe regnen ließ.

Anschließend durchstöberten wir einige weitere Räume, bis wir in einem Raum mit einem gewaltigen Thron in eine Falle liefen. Während wir noch die vier in diesem Raum befindlichen Frostriesen frontal angriffen, wurden wir von zwei weiteren, zu Beginn des Kampfes unsichtbaren Riesen böse überrascht. Zumal sie über eine ähnliche Kampfbeschleunigungsmagie zu verfügen schienen wir meine Stiefel und zuletzt Ilajrel unserer ganzen Gruppe hatte zukommen lassen. Der eine dieser Riesen mit seltsam dunkler Haut, wütete mit einer Axt ganz erklecklich um sich. Wenn Malb damals zweieinhalb Mal so groß gewesen wäre, wäre es wohl ähnlich verheerend gewesen. Nur mit letzter Not konnte ich meine Verteidugung so weit steigern, dass ich kurz gegen ihn aushalten konnte. Als dann auch noch die anderen Riesen Frontal auf uns einstürmten, ging Tron nach einem besonders tückischen Axttreffer zu Boden.

Irgendwie gelang es Rudor und mir, die Sekunden auszuhalten, die Roderik und vor allem Iljarel brauchten, mit ihrer Magie die Kampfvorteile der Riesen nicht nur aufzuheben, sondern gar umzudrehen. Von Iljarels letzten Feuersbrünsten ganz zu schweigen. Und es erwies sich, dass die große Schwäche der Riesen ihre schlechte Verteidigung war - wir trafen einfach wesentlich öfter, so dass selbst die beiden Riesenchampions bald zu Boden gingen. Aber auf diesem waren auch wie angekommen - sobald wir die Zeit hatten, mussten wir fest stellen, dass wir Tron nicht mehr helfen konnten. Was uns nur noch blieb, war seiner zu Gedenken, seine Leiche mit nach Hause zu nehmen und auf die Valküren zu warten.

Anschließend fanden wir noch einen Aufstieg in die Schatzkammer der Riesen. Hier fanden sich zwei kleine Zöglinge der Riesen: Junge weiße Eisdrachen, die vielleicht in 20 oder 50 Jahren uns hätten gefährlich werden können. Aber in diesem Zustand war es klar, dass die Riesen sie als Wächter oder Haustiere hatten halten können.

Gelernt hatte ich durch diesen "Ausflug", dass wir die Elfen wohl gar nicht hoch genug als Verbündete einschätzen konnten. Wenn sie im letzten Jahr einen Angriff von Riesen stand gehalten hatten, dann waren die paar Orks wirklich nur eine Nebensächlichkeit gewesen. Und eines war mir sehr klar geworden: Sollte man auf der Suche nach einer aufregenden Extremsportart sein, mit der man langweilige Winter verbringen könnte, so würde ich es jedem raten zweimal zu überlegen, ob es ausgerechnet die Großwildjagd auf Riesen sein müsste, diese Lücke im Leben zu füllen.
Bei Heimdall!


Hiermit enden die Aufzeichnungen von Erik, dem Wikinger. Es ist wohl davon auszugehen, dass er und seine Gefährten in diesem Winter nur noch nach Hause zurück kehrten und die Füße hoch legten. Wie es aber in den kommenden Jahren weiterging, ob Grim ein guter Jarl war, ob Solos einen Kreuzzug gen Norden abhielt, was aus dem Ehrgeiz eines gewissen Fenris wurde und wer von der Gruppe schließlich einmal zu den "Dorfältesten" gehörte... all das wird uns wohl immer verborgen bleiben. Aber es war schon eine gute Zeit... damals...

© 2002, Philipp van Hüllen

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